Dieser sehr rare Vierundzwanzigstelstater des Typs Manching A auch Typ Androkephales Pferd I genannt, zählt wohl zu den frühesten Süddeutschen Prägungen.
In der Fundortliste von Michael Nick sind lediglich 7 Exemplare mit dem Fundort Manching, Stöffling und eines mit dem Fundort Butera in Sizilien (!) verzeichnet.
Steffgen- Ziegaus schreiben von 12 Exemplaren aus 4 Stempelpaaren.
Nach Meinung von Nick kann lediglich der Fund aus dem Gräberfeld von Butera als Datierungsanhalt herangezogen werden, welcher aber bedauerlicherweise nicht aus einem geschlossenem Grabfund stammt.
Steffgen und Ziegaus vermuten die Aufgabe des Gräberfeldes mit dem Ende des zweiten Punischen Krieges im Jahre 201 v. Chr.und kommen zu dem Schluß, das das Stück spätestens zu Beginn des 2. Jh. v. Chr. in den Boden gelangt sein muß.
Nach Nick liegt die Ausprägung der süddeutschen 1/24 Stater sogar noch in der 2. Hälfte des 3. Jh. v. Chr.
Kellner schreibt in seinem Gesamtwerk über die keltischen Münzfunde aus Manching über den Manchinger Börsenfund:
Im Zuge einer archäologischen Grabung wurde im Jahr 1972 als ältestes numismatisches Zeunis dieser Siedlung ein kleiner Schatzfund von sechs keltischen Goldmünzen geborgen, welcher sich in einem Bronzebehälter in Beutelform befand. In diesem Bronzebehälter, der große Ähnlichkeit mit heute noch in Ungarn von Hirten verwendeten ledernen Gelbörsen aufweist, wurden neben 2 Exemplaren dieses Typs noch folgende weitere Goldnominale gebogen:
Viertelstater Typ glattes Regenbogenschüsselchen V A, Castelin I 1092
Zwei Exemplare von 1/24 Stateren des Typs Androkephales Pferd, Variante Manching B
Boiischer 1/24 Stater Typ Athena Alkis, Castelin Serie A Serie II (Diese Münze wurde von Kellner fälschlicherweise den Vindelikern zugeordnet und mit der Bezeichnung Manching C versehen.)
Auf Grund der Vergesellschaftung mit dieser boiischen Prägung kann man meiner Meinung nach von einer Datierung des Schatzfundes im Zeitraum 210-180 v. Chr. ausgehen.
1/24 Goldstater, Typ Androkephales Pferd I
Av: Stark stilisierter Kopf r. mit Punktauge rechts
Rv. Androkephales Pferd mit zurückgewandtem Menschenkopf nach rechts.
Obwohl das Reversbild aus einem abgenützten Stempel stammt, ist der nach links gewandte Menschenkopf trotz seiner winzigen Größe von unter 1mm. (!) noch sehr detailreich dargestellt.
Das hier vorgestellte Exemplar weist auf dem Avers und dem Revers eine Stempelidentität zum folgenden Beleg auf:
Steffgen- Ziegaus, Untersuchungen zum Beginn der keltischen Goldprägung in Süddeutschland, JNG 44( 1994), S14-15, Nr. 26, (Stempelpaar 3) =Lanz 128, 2006, 06= Lanz 70, 1994, Nr. 232
http://www.acsearch.info/search.html?id=301131Der Schrötling besteht aus hochwertigem Gold, sein Durchmesser beträgt lediglich 4,2 mm(!) und das Gewicht liegt bei 0,32 Gramm.
Die Bilder wurden wegen der geringen Münzgröße mit einem Mikroskop aufgenommen.
Grüße
Harald