Da in der letzten Zeit mehrere neue Belege auf den Markt gelangt sind, möchte ich nochmal über dieses interessante Thema berichten.
Über die boiische Goldprägung des Typs Athena Alkis finden sich hier schon mehrere threads.
Wegen ihrer langen Prägezeit, Umlaufzeit und ihrer Verbreitung über ein großes geografisches Gebiet ist es durchaus naheliegend, dass es auch zu Imitationen dieser Goldmünzen in Form von Kleinsilbermünzen gekommen ist.
Von den seltenen hier vorgestellten Obolen, welche die Reversdarstellung der Goldnominale imitieren, sind mittlerweile Prägungen von mehreren unterschiedlichen Avers- und Reversstempeln bekannt.
Bisher wurden 6 Exemplare publiziert.
Oberes Bild:
Av: Kopf mit Wellenfrisur, markanter Nase, s- förmigem Ohr rechts.
Möglicherweise im Schläfenbereich die Andeutung eines Ammonshorns(!), alles im Perlrand
Rv. Leicht stilisierte Athena- Alkis links, im Feld rechts Trugschrift.
Aversstempel Nachschnitt, Reversdarstellung aus frühem Stempel.
G: 0,89g
D: 8,5-9mm
Unteres Bild:
Av: Kopf mit gewellten Haarsträhnen, markanter Nase, stark ausgeprägtem Stirnwulst, s- förmigem Ohr und angedeutetem Ammonshorn rechts im Perlrand.
Rv. sehr stark stilisierte Athena- Alkis links.
Früher, detailreicher Aversstempel mit hohem Relief, stark umgeschuittener Reversstempel.
G:0,93g
D: 8,5-9mm
Gutes Silber
Zitat: Paulsen 182
Das Aversbild zeigt sowohl Parallelen zu den beiden kürzlich hier vorgestellten Obolen,http://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=5469&p=51052#p51052, als auch zu den Gold- und Silbernominalen des Königs Lysimachos mit dem Ammonshorn.
http://www.acsearch.info/search.html?se ... =&a=&l=#37.
E. Kolnikova beschreibt in ihrer Publikation über Nemcice eine Variante des Drittelstaters vom Typ Athena- Alkis,
welche ebenfalls dieses Attribut des ägyptischen Gottes Amon auf dem Avers trägt. (Kolnikova, Nemcice S15)
Verbreitung: Westungarn, Südwestslowakei
Datierungsvorschlag: 180-150 v. Chr.
Viele Grüße
Harald