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BeitragVerfasst: 7. Apr 2012, 07:32 
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Die Tetradrachmen des Typs mit Audoleonmonogramm (Typus Zichyujfalu) stammen aus dem Zeitraum 220-200v.Chr. und zählen damit zu den frühesten keltischen Prägungen in Ungarn.
Sie bestehen aus hochwertigem Silber (95-98%)
Die Verbreitung liegt hauptsächlich im östlichen Transdanubien, mehrere Nachweise gibt es auch aus Rumänien und der Slowakei.
M. Torbagyi ist der Meinung, dass dieser Typ von einem Meister geschaffen wurde, der enge Beziehungen zu den nördlichen und nordöstlichen Teilen des Karpatenbeckens hatte, oder für dort lebende Stämme arbeitete. (M. Torbagyi NZ. 2008)

Dieser Typ ist der Vorläufer des hier bereits vorgestellten Typs Puppenreiter- Triskeles.
viewtopic.php?f=44&t=2962&p=26928&hilit=puppenreiter+triskeles#p26928

Bei dieser Münze fällt besonders die stempelfrische Prägung mit perfekt zentriertem Aversstempel und das überaus hohe Relief auf.

Av: Zeuskopf mit verkehrtem Lorbeerkranz, Perlbogenornament auf der Stirn, ovales Auge mit ovaler Iris, dicke bogenförmige Bartlocken, alles im Perlkreis.

Rv: Pferd mit Reiter rechts, ein Arm abgewinkelt, der zweite zum Gruß erhoben. Hinter dem Reiterkopf Scheinlegende, vor dem Pferdekopf liegende Leier, unter dem Pferd so genanntes Audoleonmonogramm, unter den Vorderläufen Zickzackornament.

G: 13,40g.
Datierung: 220-200v.Chr.

Torbagyi NZ. 2008, S92, Nr. 15 (Avers 4, Revers 5)
Dembski 1346 (stempelgleich)
Dessewffy 1910, Taf. 12, 326
Göbl 1973, Taf. 35, 429/1
Preda Taf. X, 15
Ziegaus Sammlung F., Nr. 563

Grüße
Harald


Dateianhänge:
TDR Audoleonmonogramm.jpg
TDR Audoleonmonogramm.jpg [ 264.98 KiB | 10460-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 7. Apr 2012, 13:08 
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Doktor
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Wieder einmal ein Prachtexemplar, das du uns hier zeigst! Da passt wirklich alles! :whow:
Glückwunsch auch zum perfekten Foto, nachdem ich das Stück schon in der Hand hatte kann ich sagen, dass du sowohl die Tönung als auch die Details originalgetreu hinbekommen hast.

LG Pixxer


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BeitragVerfasst: 7. Apr 2012, 13:57 
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Hallo Pixxer!

Ein derartiges Lob, und dann noch von einem Fotoprofi, was will man mehr..... :D

Viele Grüße
Harald

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BeitragVerfasst: 10. Jul 2015, 10:25 
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Zur Datierung muß eventuell eine Ergänzung angebracht werden.
Julius Fröhlich erwähnt in seinem kürzlich erschienenem Aufsatz Celtic coins found in Horne Oreslany- Majdan auf Seite 32 auch einen weiteren slowakischen Schatzfund.

https://www.academia.edu/11867703/N%C3% ... demos_type


In Roznava (Slowakei) wurde vor einigen Jahren ein bisher unpublizierter Schatzfund geborgen, der einen Hinweis auf eine Datierung sowohl dieses Typs, als auch den hier bereits vorgestellten Typ Pink 422 und die Goldprägung des Typs Athena Alkis liefert.
Das Depot beinhaltete etwa 100 Exemplare von Tetradrachmen mit Imitationen des Audoleon- Typs, darunter Pink 413, 422, 429 und 430, sowie 2 Statere des Typs
Athena- Alkis (Paulsen 48-58) und 2 Drittelstatere des selben Typs (Paulsen 77-80).
Ein anderer Horfund aus Ungarn (Egyhazasdengeleg, publiziert von Birone- Sey 1972) mit Audoleon- Imitationen in einem Gefäß gefunden wurde, welches von Szabo in die Periode 250-200 v. Chr. datiert wurde, liefert einen Anhaltspunkt für eine Frühdatierung dieser Großsilbermünzen in den Zeitraum 240- 220 v. Chr.

Grüße
Harald

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BeitragVerfasst: 11. Jul 2015, 09:26 
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Hallo Harald,

danke für den Hinweis auf den neuen Datierungsansatz und den Hinweis auf die neue Literatur.

Viele Grüße,
Docisam


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