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Kapostaler Typ
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Autor:  helcaraxe [ 2. Mai 2014, 10:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Lustigerweise kann man sie ja noch kaufen bei Tom... Soll ich mal? :mrgreen:

Autor:  DOCISAM [ 2. Mai 2014, 11:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

@ Afrasi: Gern geschehen!

@ helcaraxe: Tut nicht not.

Ansonsten:

harald hat geschrieben:
Besonders Auffällig ist die granulierte Oberfläche auf dem Avers, zu der es bei antiken Münzen meines Wissens keine
Parallelen gibt.

Bei keltischen Fibeln kommt diese Oberflächengestaltung im Bereich der Boier gelegendlich vor.


Die granulierte Oberfläche bzw. der Stoppelbart der Kapostaler gefällt mir besonders gut. Hat jemand eine Idee, wie so etwas gemacht wurde? Indem man den Stempel mit einer feinen Kugelpunze traktierte und diese jeweils dicht neben dem vorangegangenen Schlag ansetzte?

Bei den Anfang-des-Monats-Neuzugängen von Mai bei CNG gibt (bzw. gab) es einen ganzen Schwung makedonischer Münzen, die auch eine granulierte Oberfläche haben:
Dateianhang:
Akanthos-914138.jpg
Akanthos-914138.jpg [ 108.65 KiB | 17193-mal betrachtet ]

Zitat:
MACEDON, Akanthos. Circa 470-390 BC. AR Tetrobol (17mm, 2.42 g). Forepart of bull left, head reverted; Π and swastika above / Quadripartite incuse square with granulated recesses. SNG ANS 52.

https://www.cngcoins.com/Coin.aspx?CoinID=259008

Viele Grüße,
Docisam

Autor:  helcaraxe [ 2. Mai 2014, 12:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

DOCISAM hat geschrieben:
@ helcaraxe: Tut nicht not.

War ja auch nur ein Scherz.... Tom ist ein sehr netter und preislich absolut akzeptabler Händler, bei dem ich auch schon gern gekauft habe!

Zu den Punzierungen: Ich halte die Kugelpunze zumindest bei den gezeigten Griechen für die wahrscheinlichste Herstellungsmethode.

Autor:  harald [ 4. Mai 2014, 14:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass bei der griechischen Münze, aber auch den anderen hier vorgestellten Beispielne mit hoher Wahrscheinlichkeit Kugelpunzen verwendet wurden.

Beim Nachschnitt keltischer Prägestempel gibt es ab dem 2. Jh.v. Chr. zahlreiche Nachweise für den Einsatz dieses Werkzeuges.
Besonders gut ist das bei den späteren Varianten des Roseldorfer Kleinsilbers erkennbar.

@Docisam
Vielen Dank für den Hinweis.

Viele Grüße
Harald

Autor:  harald [ 14. Nov 2015, 13:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Diese Drachme wurde vom Auktionshaus fälschlicherweise dem serbischen Typ Kugelwange zugeordnet.
Die korrekte Zuweisung zum südungarischem Typ Kapostaler erfolgte bereits von Kostial (Samml. Lanz 822, anderer Reversstempel) und von Gorny-Mosch (Aukt. 225, 1033, dieselben Stempel).

Der Aversstempel ist durchaus als, in der Fachliteratur bisher unediertes missing link zwischen den Drachmen des Kapostaler und des serbischen Krcedin Typs zu bezeichnen.
Der Reversstempel entstand durch mehrere Umschnitte ebenfalls aus dem Kapostaler und weist zahlreiche Stempelschäden im Bildfeld auf.

Diese Prägung ist ein weiteres Beispiel von Stempeltransfer zwischen den keltischen Skordiskern und den Herkuniaten Ungarns.

Drachme Ostkelten Ungarn
Kapostaler Weiterentwicklung, Vorstufe zum Typ Krcedin.
Leicht geschüsselter Schrötling aus hochwertigem Ag.
2,84g
D: 15mm

Provenienz: Rauch 18. live e- Aukt., 1

Die Bilder zeigen zum Vergleich den Kapostaler, dieses Übergangsstück und den Typ Krcedin, wobei besonders die Entwicklung und Umgestaltung der Aversabbildung auffällt.

Grüße
Harald

Dateianhänge:
Vergleich Typen Kapostaler-  Kapostaler missing link- Krcedin Avers.jpg
Vergleich Typen Kapostaler- Kapostaler missing link- Krcedin Avers.jpg [ 73.68 KiB | 16911-mal betrachtet ]
Vergleich Typen Kapostaler-  Kapostaler missing link- Krcedin, Revers.jpg
Vergleich Typen Kapostaler- Kapostaler missing link- Krcedin, Revers.jpg [ 72.78 KiB | 16911-mal betrachtet ]

Autor:  DOCISAM [ 15. Nov 2015, 22:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Hallo Harald,

eine schöne Reihe. Ich gratuliere! Der Typ Krcedin ist vergleichsweise selten?

Viele Grüße,
Docisam

Autor:  harald [ 16. Nov 2015, 12:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Hallo Docisam!

Danke schön.

Der Typ Krcedin wird sogar gar nicht mal so selten gefunden.
Infolge seier meistens nur mäßigen Erhaltung , sowie der damit verbundenen geringen Händlerspanne tauchen diese Exemplare jedoch nur selten im Handel auf.

Viele Grüße
Harald

Autor:  harald [ 2. Nov 2016, 11:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Diese Variante ist aus mehreren Gründen interessant.
Das Gewicht entspricht einem Obol, beziehungsweise einer Vierteldrachme.
Der Schrötling ist etwas kleiner, als üblich und besteht aus leicht legiertem Ag.

Der Avers zeigt ein (möglicherweise bewußt gestaltetes) Vexierbild eines Tierkopfes nach lins und eines Menschenkopfes nach rechts.
Dieses Bild ist durch mehrere Umschnitte des ursprünglichen Erststempels entstanden und die Frage, welche Bestandteile des Bildinhalest absichtlich geschaffen wurden, muß leider unbeantwortet bleiben.

Die Rückseite zeigt den Ausschnitt eines Pferdes mit Reiter nach links.
Das Besondere dabei: Es wurde ein leicht abgenützter Stempel für Drachmen eingesetzt, da offenbar gerade kein Obolstempel verfügbar war..
Das ist besonders auf den Vergleichsbildern relativ gut erkennbar.

Obol, Kapostaler Variante
G: 0,71g
unediertes Exemplar


Grüße
Harald

Dateianhänge:
Obol Kapostaler Revers aus Drachmenstempel Av.jpg
Obol Kapostaler Revers aus Drachmenstempel Av.jpg [ 101.33 KiB | 16150-mal betrachtet ]
Obol Kapostaler Revers aus Drachmenstempel Rv.jpg
Obol Kapostaler Revers aus Drachmenstempel Rv.jpg [ 123.7 KiB | 16150-mal betrachtet ]
Obol Kapostaler Revers aus Drachmenstempel Vergleich.jpg
Obol Kapostaler Revers aus Drachmenstempel Vergleich.jpg [ 103.24 KiB | 16150-mal betrachtet ]

Autor:  DOCISAM [ 29. Nov 2016, 20:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kapostaler Typ

Hallo Harald,
ich habe lange gebraucht bis ich das Avers-Bild erkannt habe (Lesen hätte geholfen ...). Ein interessanter Fund!
Viele Grüße,
Docisam

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