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Währungseinheit Typus Kugelwange https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=44&t=2937 |
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Autor: | harald [ 2. Nov 2010, 19:14 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Währungseinheit Typus Kugelwange | |||
Der in großer Stückzahl ausgeprägte ostkeltische Typ Kugelwange zählt zu den am häufigsten im Handel vorkommenden Münzen. Er ist durch Stempelumschnitt aus dem Typ Dachreiter entstanden. viewtopic.php?f=44&t=2936 Der Beginn der Ausprägung liegt etwa in der Mitte des 2.Jh.v.Chr. Der Kugelwangentyp wurde fast über 80 Jahre ausgeprägt und weist auch eine für diese lange Prägephase übliche Metallverschlechterung und Gewichtsverminderung auf. Die jüngsten Varianten bestehen aus reinem Buntmetall. Er stammt so wie der Dachreiter aus Syrmien, war aber im Gegensatz dazu über ein weitaus größeres Gebiet verbreitet. Es ist sowohl das Großsilber, als auch dessen Teilstücke bekannt. Im Gegensatz zu den Tetradrachmen und Drachmen wurde das Kleinsilber nur in sehr geringem Umfang ausgeprägt. Die unedierte Sondervariante der Drachme zeigt eine Auflösung des Gesichtes in geometrische Ornamente und auf der Wange befindet sich ein Triskeles. Der Hemiobol zeigt ein stark stilisiertes Gesicht und fällt besonders durch seine geringe Größe und das geringe Gewicht auf. Währungseinheit des Typs Kugelwange aus Syrmien Tetradrachme, 10,50g, D: 22mm. OTA 193 Drachme, 2,36g, D: 15mm. Kostial, Samml. Lanz 507 Drachme Sondertyp, 2,30g, D: 13/14mm, vergl. Gorny 170, 1029 Hemiobol 0,36g, D: 7mm (!), OTA 209 Datierung: ca. 150-100v.Chr. Grüße Harald
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Autor: | harald [ 23. Sep 2013, 14:32 ] | ||
Betreff des Beitrags: | Re: Währungseinheit Typus Kugelwange | ||
Diese seltene und nur in der aktuellsten Literatur nachgewiesene Prägung stellt wohl das letzte Stadium in der langen Kette der Stempelumschnitte des Kugelwangentyps dar. Wie bei einigen Typen ostnorischer Tetradrachmen ist es auch hier nach starker Abnützung des Aversstempels zu einem Umschnitt mit komplett neuem Bildinhalt samt Seitenumkehr gekommen. Der Reversstempel wurde trotz seiner starken Abnützungserscheinungen unverändert vom Kugelwangentyp übernommen. Tetradrachme, Ostkelten Typ mit kleinem Kopf und breitem Lorbeerkranz Av: Stark stilisierter Zeuskopf mit breitem Lorbeerkranz nach links(!), die Haare in der Mitte durch ein halbes Oval mit Punkt unterbrochen, Kreisauge, Doppelpunktmund, Henkelohr, Volutenornament im Nacken. Rv: Pferd links mit großen Dreieckhufen und Kugelgelenken, unter der Kruppe Kugel. Aversprägung stark dezentriert. G: 10,62g D: 20-24mm Legiertes Silber Zitat: Ziegaus Sammlung Flesche 621 (R) Bisherige Nachweise im Handel: Lanz 22, Nr. 39 Gorny 151, Nr. 25 (stempelgleich) Grüße Harald
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Autor: | harald [ 4. Jul 2019, 09:36 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: Währungseinheit Typus Kugelwange | |||
Diese Münze wirkt auf den ersten Eindruck, als handle es sich dem Stil der Bilder nach um die späte Variante einer Tetradrachme des Typus Kugelwange (Typ Srem). Der Durchmesser von 20-27 mm würde zu einer Tetradrachme passen. Absolut unüblich ist jedoch das viel zu geringe Gewicht von lediglich 4,75 Gramm.. Für eine späte Variante ist auch der Silbergehalt zu hoch, das Silber ist nur mäßig legiert und nahezu rein. Die Dicke des Schrötlings beträgt lediglich 1,5-2mm, was wohl der Grund für das geringe Gewicht ist. Das Durchschnittsgewicht der Tetradrachmen ist etwa doppelt so hoch. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich hier um eine Didrachme handeln könnte. Grüße Harald
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