Zu den beeindruckendsten Imitationen der Donaukelten zählen die Imitationen der Thasos Tetradrachmen:
Tetradrachmon Donaukelten 1. Jhd. vuZ. Av. Dionysoskopf mit Efeukranz rechts Rv. Herakles mit Keule und Löwenfell, Trugschrift 33,2mm 16,23g Göbl OTA III, Dembski 1505ff Ex: Tom Vossen Numismatik Kerkrade NL
Interessant ist der Dreifachschlag am Av., das deutet darauf hin, dass die Münze beim Prägen im Reversstempel festsaß ... weiters fasziniert mich der stark stilisierte Herakles am Rv., sieht aus wie ein "Alien"!
Wir wissen, dass die Kelten griechische Stempel benutzt haben, deren Bilder sich durch das Nachschärfen/Nachschneiden mit der Zeit veränderten und tw. groteske Formen annahmen, da die Übergänge zwischen griechischem Originalstempel und dessen keltischer Imitation fließend sind, ist eine Unterscheidung nicht immer möglich. Am deutlichsten sind keltische Imitationen auf Grund der leicht barbarisierten Umschrift mit zum Teil fehlenden Buchstaben zu erkennen. Bei dieser Münze des Prägeabschnittes III kann man jedoch keinen Umschnitt eines griechischen Stempels erkennen, diese Umschnitte sind eher in der frühen Phase I zu erwarten. Die Zahl von umgearbeiteten griechischen Stempeln ist sicher bei diesem Typ verhältnismäßig gering.
Es ist für mich immer wieder faszinierend, in welcher Weise sich griechische und keltische Welt überschneiden im monetären (und nicht bloß da) ... bei den keltischen Münzen mit griechischer Anlehnung gefällt mir besonders der kräftige und eigenständige Stil, der sich von den griechischen Originalen aus entwickelte. Beide Sammelgebiete, Kelten als auch Griechen, sind für mich besondere Lieblingsthemen und man kann erkennen, wie sehr sich die Volksgruppen der Antike gegenseitig beeinflusst und ergänzt haben. Die Prägungen machen das sichtbar.
Dateianhänge: |
thasos_kelt.jpg [ 53.5 KiB | 6487-mal betrachtet ]
|
_________________ omnia praeclara rara sunt
|