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 Betreff des Beitrags: Stater Athena Alkis
BeitragVerfasst: 21. Jun 2010, 12:30 
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Registriert: 29. Apr 2009, 21:39
Beiträge: 2162
Die Stater des boischen Typs Athena- Alkis waren so wie die frühesten Großgoldstücke vieler anderer keltischer Stämme primär für den Fernhandel und fur Thesaurierzwecke bestimmt und für den täglichen Gebrauch einfach zu wertvoll.
Immerhin hatten diese Müzen mit einem Gewicht von über 8 Gramm Feingold einen sehr hohen Wert,
welcher in heutiger Währung etwa 1000 bis 1500 Euro entsprach.
Wohl hauptsächlich aus diesem Grund wird das Großgold der Boier primär in Horten gefunden und weist gegenüber den Teilstücken innerhalb der Siedlungsfunde nur einen sehr geringen Prozentsatz auf.

Die älteste Gruppe sind die Nachahmungen der Statere von Alexander dem Großen aus dem Zeitraum 336-323 v. Chr.
mit dem Athenakopf am Avers und der Nike auf dem Revers.

Ob diese Münzen in Böhmen, oder noch am Balkan entstanden sind, steht in Fachkreisen immer noch zu Diskussion.
Der Fachhandel ordnet alle diese frühen Imitationen den Boiern zu, was ich zum größten Teil anzweifle, aber boische Münzen bringen mehr Geld..

Die Entstehungszeit dieser Imitationen des Nikestaters liegt zwischen 280-260 v.Chr.

Aus diesen frühen Imitationen entstand durch der kompletten Umschnitt des Reversstempels
der rein boische Typ Athena- Alkis.
Die Teilstücke dieses Typs, die so genannten 1/3, 1/8 und 1/24 Statere wurden hier bereits vorgestellt.

Bei der Ausprägung des Staters wurde der Athenakopf auf dem Aversstempel mit zunehmender Prägetätigkeit immer mehr abgenützt, jedoch nicht mehr nachgeschnitten und er nahm immer mehr eine buckelähnliche Form an.
Für das neue Reversbild waren die Tetradrachmen des makedonischen Antigonos Gonatas aus der Zeit 283- 239v. Chr. Vorbild.http://www.acsearch.info/search.html?se ... c=&a=&l=#0
Sie zeigen eine nach links laufende Athena mit Speer und Schild welche bei den boischen Nachahmungen zu einen Krieger umgeformt wurde.

Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass von allen Teilstücken Prägungen aus frischem Reversstempel bekannt sind. Vom Vollstater ist aber bisher kaum eine Prägung aus besserem Reversstempel bekannt, als beim hier gezeigten Exemplar und auch die großen Museumssammlungen besitzen so gut wie keine Belege aus frischerem Stempel.

Ich bin mir der Tatsache bewußt, dass es sehr wohl von diesem Stempel auch Belege geben muß, die früher und damit detailreicher ausgeprägt wurden, aber wo sind sie?
Eine mögliche Erklärung wäre, dass diese frühesten Prägungen vom frischem Reversstempel ausschließlich für Thesaurierzwecke geprägt wurden und möglicherweise bringen auch zukünftige Schatzfunde die Erklärung.

Boier in Böhmen
Stater Typ Athena- Alkis
Datierung: etwa 210 v.Chr.
98 % Gold
G: 8,42g
D: 17mm
Paulsen 49
Castelin A2a

Grüße
Harald


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