Bei dieser äußerst seltenen Münze handelt es sich um ein Exemplar aus völlig verschiedenen Stempeln, sowohl für Gold, als auch für Silbermünzen.
Der Avers stammt von einem Stempel für boisches Kleinsilber.
viewtopic.php?f=44&t=1378&p=14059&hilit=boisches+kleinsilber#p14059Der Revers wurde aus einem Stempel für goldene Achtelstater des Muscheltyps geschlagen.
Ein Beispiel aus einer früheren Prägephase mit leicht abgewandeltem Bildinhalt hatte ich bereits vorgestellt.
viewtopic.php?f=44&t=1498&p=12110&hilit=Muschelachtel#p12110Das einzige Vergleichsstück wurde in Stradonice gefunden und von Paulsen und Castelin ausführlich besprochen.
Es befindet sich im Narodni- Museum in Prag
Paulsen Boier Nr. 564, 0,36g, D: 9,8g
Castelin, Godprägung der Boier, S198, Nr. 564
Zur Prägung wurden zwei für unterschiedliche Nominale bestimmte Stempel verwendet, die anscheinend in derselben Prägestätte nebeneinander in Gebrauch standen.
Diese hybride Stempelkoppelung ist auch ein Beweis für die zeitgleiche Ausprägung des boischen Kleinsilbers mit dem Muscheltyp.
Ag - Abschlag
Av. Kopf links aus einem schon länger im Gebrauch stehendem Stempel des boischen Kleinsilbers, Typ Stradonice.
Rv. Dreieck im Strahlenbogen, aus frischem Stempel für einen Achtelstater der älteren Goldprägung (Paulsen Taf. 25)
Der Schrötling besteht aus leicht legiertem Silber und ist leicht geschüsselt.
G: 0,48g
D: 9mm
Datierung: 100-80v.Chr.
Provenienz: Lanz 78, Nr. 32, 1996
Grüße
Harald