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 Betreff des Beitrags: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 26. Mai 2009, 07:37 
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Dieser boische Achtelstater war bis Anfang der Neunziger Jahre nur mit lediglich 4 Exemplaren belegt.
Mittlerweile gibt es alleine im Münzkabinett an die 60 registrierte Nachweise.
Da die überwiegende Mehrzahl aus Roseldorf stammt, ist wohl davon auszugehen, dass wir hier eine Prägung vor uns haben, die auch in Roseldorf entstanden ist.

Leider gibt es von diesem Typ auch schon eine größere Anzahl an Fälschungen,
die leider auch von einigen renomierten Auktionshäusern nicht als solche erkannt wurden.
Charakteristisch für diese Fälschungen ist die sandgestrahlte Oberfläche auf dem Aversbuckel und die verwaschene Struktur auf dem Revers.

Dieser Typ dürfte aus dem boischen Typ Athena Alkis entstanden sein und die letzte Stufe darstellen, wobei der Querbalken des T-s den Rest der ausgebreiteten Arme der Athena repräsentiert.

Hier zeige ich Euch das wohl am besten erhaltene Exemplar aus dem bislang frühesten Stempelpaar.

Goldener Achtelstater der Roseldorfer Boier des so genannten T- Typs

Av: Von zentraler buckelförmiger Erhebung ausgehend strahlenförmige Strukturen.
Rev.:stark strukturiertes T- förmiges Symbol.

0,87 Gramm
D: 11mm

ca. 100-80v.Chr.

Der Schrötling weist die für diesen Zeithorizont charakteristische Schüsselform auf.

Paulsen 239


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Achtel T Typ.JPG
Achtel T Typ.JPG [ 42.8 KiB | 14696-mal betrachtet ]

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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 26. Mai 2009, 07:55 
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Wirklicher Hofrat
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harald hat geschrieben:
Leider gibt es von diesem Typ auch schon eine größere Anzahl an Fälschungen,
die leider auch von einigen renomierten Auktionshäusern nicht als solche erkannt wurden.
Charakteristisch für diese Fälschungen ist die sandgestrahlte Oberfläche auf dem Aversbuckel und die verwaschene Struktur auf dem Revers.


Tolles Münzlein Harald !
Vielen Dank, dass du uns den Blick mit solchen Informationen schärfst :D besonders bei den Kelten gibt es immer mehr und mehr Fälschungen die unterwegs sind ... das habe ich leider auch auf der Numismata bemerken müssen: fast hätte ich mir dort eine sehr gut gemachte Replik eines Tanzmann Silberlings "eingetreten" und das von einem sehr renommierten Münzhaus, der Typ wurde nicht als Fälschung erkannt und landete umgehend im Handel ... der Dank gebührt hier einigen dort anwesenden Spezialisten für diese Gepräge, allen voran Herr Diller und Herr Plesza, die das Ding sofort als Gussfälschung entlarvt hatten und ich konnte das Teil ohne Probleme wieder zurückgeben ... Holzauge sei wachsam!

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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 14. Feb 2010, 14:21 
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Zur Ergänzung einige weitere Exemplare.
Die Schrötlinge sind unterschiedlich stark geschüsselt.
Der Hauptunterschied zu den Fälschungen besteht darin, dass auf dem Avers immer Prägereste erkennbar sind.

Nr. 1131
G: 0,90g.
D: 9mm
mäßig geschüsselter Schrötling
Am Avers möglicherweise Reste einer Kopfdarstellung

Nr. 1246
G: 0,94g
D: 9mm
Der Schrötling ist sehr stark geschüsselt und der Rand gleichmäßig gerundet.


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1131.jpg
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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 14. Feb 2010, 14:30 
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2 weitere Varianten:

Nr. 1060
G: 0,95g.
D: 9mm

Nr. 1013
G: 0,97g. (hohesGewicht für diesen Typ)
D: 9-10mm
Der Rand des Schrötlings ist unregelmäßig geformt, der Reversstempel wurde nachgeschnitten


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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 14. Feb 2010, 14:38 
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Abschließend möchte ich noch ein subärates Stück und eine interessante Sondervariante vorstellen, von der lediglich bisher dieses eine Exemplar bekannt ist.

Nr. 657
G: 0,93g
D: 9mm
Die Reversdarstellung ist wohl durch mehrmaligen Umschnitt entstanden.

Nr. 987
G: 0,35g
D: 9mm

Gerade von diesem Typ existieren zahlreiche subärate Prägungen.

Grüße
Harald


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657.jpg
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987.jpg
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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 31. Jul 2015, 15:09 
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Hier habe ich einen link zu einem slowakischen Schatzfund mit Drachmen des Simmeringer Typs und einer Didrachme des Typs Liptovska Mara.
Diese Münzen waren mit einem Achtelstater des T- Typs vergesellschaftet.
https://www.academia.edu/10201693/BUDAJ ... ensky_Grob

Die vielfach geäußerte Vermutung, dass dieser Typ am Oberleiserberg entstand ist infolge von lediglich 5 Belegen spekulativ und das umso mehr, als das aus Roseldorf eine weitaus größere Anzahl nachgewiesen wurde.

Grüße
Harald

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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 1. Aug 2015, 14:58 
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Hofrat

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Hallo Harald,

in der Einleitung zum Thread hattest Du geschrieben, dass die Achtelstater vom T-Typ ans Ende der boischen Prägungen vom Typ Athena Alkis gehört. Aber innerhalb des slowakischen Schatzfundes wäre das Stück deutlich älter als alle weiteren Münzen?

Viele Grüße,
Docisam


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 Betreff des Beitrags: Re: Achtelstater T- Typ
BeitragVerfasst: 1. Aug 2015, 18:53 
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Hallo Docisam!

Dieses Stück ist in der Tat deutlich älter als der Rest.
Der T- Typ wird in den Zeitraum 100-80 v. Chr. datiert, die Simmeringer 50-40 v. Chr.
Eine Differenz von etwa 50 Jahren zwischen dem ältesten und dem jüngsten Exemplar ist bei boiischen Schatzfunden durchaus keine Ausnahme.
Beim berühmten Schatzfund von Podmokly reicht die Spanne über einen weitaus größeren Zeitraum.
Dieser Schatzfund hatte Prägungen vom Prägeabschnitt A bis C zum Inhalt, das betrifft grob geschätzt einen Zeitraum von150 Jahren.

Grüße
Harald

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