Dieser Prägestempel für Kleinsilber des Typs R II stammt aus dem Gebiet zwischen Marchfeld und Weinviertel in Niederösterreich. Er ist aus gehärtetem Eisen gefertigt, hat eine Länge von 24,43 mm, mißt auf der Bildfläche 9,15:8,79 mm, und auf der Schlagfläche 15,60:14,37mm, der Schaft hat im ungestauchten Bereich einen Durchmesser von 14,59mm.
Die Schlagseite zeigt starke Stauchungsspuren, welche mit Sicherheit durch lange andauerne Hammerschläge entstanden sind. Das Bildfeld ist gut geglättet. Im Mikroskop kann man an den tiefsten Stellen Reste von Silberteilen sehen, wie sie offenkundig nach dem Prägen im Stempel verblieben sind.
Das Bild zeigt eine späte Roseldorf II Variante, wo sich das über dem Pferd befindliche bogenförmige Beizeichen zu einer geraden Linie entwickelt hat und links davon den gewohnten Punkt. Das Beizeichen unter dem Pferd ist an den Rand gerückt und zeigt sich als kleiner Bogen mit Zentralpunkt.
Wie man an der breitgeschlagenen Schlagfläche gut erkennen kann, wurde der Prägestempel offenbar wiederholte Male nachgeschnitten und verdankt diesem Umstand wohl seine geringe Länge.
Erstpublikation: G. Dembski, Ein keltischer Prägestempel Typ Roseldorf II, MÖNG Band 47, 2007, Nr. 4, S 164-165
Viele Grüße Harald
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_________________ Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.
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