Schniedelwutz hat geschrieben:
Mir erscheinen die Ausführungen Edgar Wendelings bezüglich der Herkunft des Nauheimer Stempelmotivs in sich vernünftig und logisch.Das Motiv dieser Republik Münze ist dann zeitgleich von beiden keltischen Gruppen in Hessen als auch in Österreich unabhängig voneinander übernommen worden.Diese Erklärung gefällt mir sehr gut.
Zugegeben, diese Erklärung ist logisch.
Zwei weit entfernt lebende keltische Stämme kopieren ein römisches Vorbild, der österreichische Stamm wandelt den Avers des Vorbildes auf seine Art um und es entsteht eine keltische Kopie die in vielen Details mit dem Vorbild übereinstimmt, jedoch einen charakteristischen keltischen Stil aufweist.
Der hessische Stamm kreiert einen komplett neuen Avers.
Bei den Reversdarstellungen liegt die Sache allerdings gänzlich anders.
Der anepigraphe Prototyp Castelin Taf. I, Nr. 19 zeigt auf dem Revers als Neuschöpfung das so genannte Vogelmännchen mit Torques nach rechts und einigen Beizeichen.
Vergleicht man dieses Bild mit dem der frühesten Nauheimer aus Hessen kann man feststellen, daß diese Stempel aus dem genannten Prototyp durch Nachschnitt und dem dafür charakteristischem Auslassen einzelner Bilddetails entstanden sind.
Ein weiteres Indiz dafür, dass die hessischen Nauheimer erst nach den Prototypen entstanden sind,
ist ihr geringeres Gewicht.
Das der Prototypen liegt zwischen 2,55 und 2,70 Gramm, die Nauheimer wiegen lediglich 1,7-1,9 Gramm.
Das Vorbild der Prototypen ist hier zu finden:
http://www.acsearch.info/search.html?se ... r=1&it=1#6Zum Vergleich ein Prototyp aus meiner Sammlung.
G: 2,69g
D: 15mm
In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, wie ihr das Beizeichen unter dem Vogelmann deutet.
Ein derartiges Beizeichen ist mir bei den keltischen Prägungen bisher noch nicht untergekommen und von dem Vorbild ist lediglich das sternförmige Aversbeizeichen für den Revers übernommen worden.
Grüße
Harald