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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 24. Feb 2015, 12:43 
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Hallo Docisam!

Freut mich, dass du dir wieder mal was von meinem Lieblingsstamm zugelegt hast.
Dein posting hat mich dazu animiert, weitere auch weniger spektakuläre Exemplare aus meiner Sammlung hier als Ergänzung vorzustellen.

Nr 813

Ein relativ frühes Exemplar aus hochwertigem Silber mit noch relativ naturalistischer Pferdedarstellung, welche vom Stil her Parallelen zum Manchinger Kleinsilber aufweist.

So wie beim vindelikischem Kleinsilber wurden auch hier bei der Anfertigung des Aversstempels und des Reversstempels Kugelpunzen verwendet.
Diese Tatsache könnte neben mehreren in diesem Zusammenhang schon erwähnten Parallelen, ein weiteres mögliches Indiz auf wandernde Stempelschneider sein.

Av: Kopf l. mit schräg nach oben abstehenden Haarsträhnen mit Kugelenden, Wulstlippen, am Halsabschnitt angedeuteter Torques.
Rv: Galoppierendes Pferd links mit Kugelmähne und scharf abgewinkeltem Schweif.

G: 0,50g
D: 7-9,5mm

Paulsen 566 Var.
Kellner 765 Var.

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 24. Feb 2015, 13:39 
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Nr. 1355

Verglichen mit dem letzten vorgestellten Exemplar handelt es sich bei diesem um eines aus einer sehr späten Prägeperiode,
meiner Meinung nach ein eher seltenes Übergangsstück zum Karlsteiner.

Av: Zahlreiche feine über die gesamte konvexe Oberfläche verteilte Prägereste, wohl ursprünglich Kopf rechts.

Rv: Stilisiertes Pferd galoppiert links.

Bei Ziegaus (Sammlung Flesche) findet sich ein typengleiches, jedoch nicht stempelgleiches Exemplar,
welches er insbesondere wegen seiner Reversdarstellung dem Stradonice- Typ zuweist.

Meiner Meinung handelt es sich hier jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein Übergangsstück zum Karlsteiner, worauf besonders der im Gegensatz zum boiischen Kleinsilber eher stark geschüsselte Schrötling und die Prägereste auf dem Avers einen Hinweis geben dürften.

Geschüsselter Schrötling aus legiertem Ag.
G: 0,40g
D: 9mm
Ziegaus 445

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 26. Feb 2015, 18:43 
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Hofrat

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Hallo Harald,

Deine 813 mit den Kugeln an den Enden der Haare ist absolut grandios. Besonders gut gefällt mir übrigens auch immer, wenn die auf der Vorderseite dargestelle Person einen Torques trägt, wie man ihn ansatzweise bei Deinen Nrn. 925 und 1006 findet (und bei der 743, aber wie Du schreibst sieht er da ja aus wie bei den Manchingern).

Viele Grüße,
Docisam


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 27. Feb 2015, 18:16 
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Hallo DOCISAM!

Vielen Dank.
Ich bin ebenfalls immer wieder von den unterschiedlichen Darstellungen des Torques begeistert.
Dieser ist auch bei den Prototypen des Typs Roseldorf III, welche ich demnächst vorstellen werde, unterschiedliche dargestellt.



Zum boiischen Kleinsilber habe ich noch das folgende Exemplar als Ergänzung:

Nr. 775
Avers und Revers stempelgleich mit der hier bereits vorgestellten Nr. 925, jedoch aus späterer Prägephase.

Leicht geschüsselter Schrötling aus hochwertigem Ag.
G: 0,51g
D: 8mm

Viele Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 27. Feb 2015, 18:30 
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Nr. 1002
Eine Variante zur Nr. 775

Schwach geschüsselter Schrötling aus hochwertigem Ag.
Bei diesem Exemplar ist das geringe Gewicht auffällig.

G: 0,29g
D: 7,8mm

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 1. Mär 2015, 18:04 
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Dieser Beleg stammt aus dem selben Aversstempel wie die bereits vorgestellte Nr. 1124.
Besonders auffällig ist hier die Darstellung des Pferdes mit übergroßem Kopf.

Nr. 1053

Schwach gewölbter Schrötling aus leicht legiertem Ag.
G: 0,50g
D: 8-10mm

Kostial 88
Paulsen 580
Pink 561
Kellner 769

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 1. Mär 2015, 18:13 
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Nr. 1334

Das Exemplar stammt aus dem selben Reversstempel wie das vorige, es stammt jedoch aus abgenütztem Aversstempel.

Av: Kopf l. mit Tänie und parallel nach oben abstehenden Haarsträhnen.
Rv. Pferd l, stilisierter Kopf, bestehend aus großem Bogen mit Kugelenden und strahlenförmiger Mähne.

Leicht gewölbter Schrötling mit Randschaden aus leicht legiertem Ag.

G: 0,44g
D: 6,5-7,5mm

Paulsen 580 Var.

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 14. Apr 2015, 15:45 
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Nr. 1155

Av: Stilisierter Kopf links
Rv. Stilisiertes Pferd mit v- förmig geteiltem Schweif nach links

Schwach geschüsselter Schrötling aus hochwertigem Ag.

G: 0,48g

Provenienz: Rauch 01. 04. Nr. 697

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 14. Apr 2015, 16:11 
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Obwohl ich diese in der Fachliteratur bisher unedierte Variante hier bereits vorgestellt habe, möchte ich sie in diesem Zusammenhang nochmal erwähnen.
Es handelt sich um den Silberabschlag eines Muschelachtels für dessen Avers ein abgenützter Stempel des boiischen Kleinsilbers verwendet wurde.
Diese Stempelverbindung ist ein Nachweis für eine zeitgleiche Prägung von Muschelachteln und Kleinsillber in derselben Münzstätte.
Ob es sich dabei um eine Probe, oder eine irreguläre Prägung handelt ist unklar.

Av: Kopf links, Auge Nase und Mund sind durch Kugeln dargestellt, das Haar aus gewinkelten, parallelen Linien.
Rv. Dreieck mit 7 Strahlen, darunter 3 Punkte.

Schrötling aus leicht legiertem Silber
G: 0,48g
D: 9mm

Castelin Goldprägung S198, Nr. 564 Var.= Paulsen 564 Var.
Die Variante bei Castelin und Paulsen unterschiedet sich von dieser durch einen Strahlenbogen am Revers und eine unterschiedliche Kopfdarstellung.

Provenienz: Lanz 78, 32

Grüße
Harald


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 Betreff des Beitrags: Re: boisches Kleinsilber
BeitragVerfasst: 14. Apr 2015, 20:20 
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Interessant und schön! Ich lese bei den Kelten immer mit! :whow:

Vielen Dank für Deine tollen Beiträge! :appaus:

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