Die frühen keltischen Imitationen mit gut lesbaren römischen Legenden
waren die Vorläufer der im Raum von Budapest geprägten Eravisker- Denare.
Diese Münzen wurden von keltischen Stämmen entlang der Donau bis Rumänien mit,
gegenüber den römischen Originalen vermindertem Gewicht geprägt.
Die hier vorgestellte Münze ist unediert, dürfte aber dakischen Ursprungs sein.
Das Avers zeigt einen barbarisierten Romakopf mit Helm und Trugschrift rechts.
Ein frühes Vorbild dazu: Typ Sydenham 268
http://www.acsearch.info/search.html?se ... r=1&it=1#4Die Aversbilder der späten Victoriate (180-150v.Chr.) wurden auch von den Westkelten imitiert
(De la Tour 5728- 5934).
Die Rückseite ist eine relativ gut gelungene Kopie eines Denars von Quintus Titus
Crawford 341/1, Sydenham 691
http://www.acsearch.info/search.html?se ... r=1&it=1#0Sie zeigt das Bild eines rechts springenden Pegasus und im Abschnitt die Legende Q. TITI
Am Perlkreis sind gut Reste der Vorzeichnung mit einem Zirkel erkennbar.
Die Republikdenare des Quintus Titus werden um 90 v. Chr. datiert.
Der Anfang der römischen Präsenz in Pannonien läßt sich auf die Jahre um den Beginn unserer Zeitrechnung setzen.
Jedoch mußten noch Jahrzehnte vergehen, bis der intensive römische Geldverkehr,
besonders im Osten Pannoniens einsetzte.
Die Eravisker, die in Frieden mit den Römern lebten, dürften vielleicht aus diesem Grund das Recht der eigenen Münzprägung gehabt haben.
Ob die Prägung der frühen Nachahmungen, wie der hier vorgestellten Münze von Rom offiziell toleriert wurde, ist jedoch ungewiß.
In Gallien wurden gerade um die Zeit der Besetzung Quinare nach römischen Vorbild geprägt, mit denen die römischen, oder die mit ihnen verbündeten gallischen Auxiliartruppen bezahlt wurden.
G: 3,55g
D: 18mm
Grüße
Harald