Hier eine Erklärung auf der OENB Seite:
http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/ge ... _krise.jspCode:
Ende des 18. Jahrhunderts geriet Österreich nach dem Feldzug gegen die Türken 1788 und der Kriege gegen das revolutionäre Frankreich (ab 1792) in schwere finanzielle Bedrängnis. Waren die Staatsausgaben vor dem Türkenkrieg noch bei etwa 90 Millionen Gulden gelegen, so stiegen sie danach rasch an. 1798 erreichten sie eine Höhe von 572 Millionen. Als einziger Ausweg blieb der Regierung unter Kaiser Franz II. (I.) (1792 bis 1835) die Vermehrung des Papiergeldes. Diese erfolgte zunächst geheim, ab 1796 durch eine Neuausgabe von Banco-Zetteln. Bereits im Jahr darauf musste der Zwangskurs der Stadt-Banco-Zettel verfügt werden. Der Umlauf an Banco-Zetteln betrug zu diesem Zeitpunkt 74 Millionen Gulden.
Gleichzeitig mit der Papiergeldvermehrung verschwanden die Gold- und Silbermünzen aus dem Verkehr. Dem Mangel an Kleingeld versuchte man durch die Ausprägung unterwertiger Silbermünzen, später durch die Ausgabe von Banco-Zettel-Teilungsmünzen aus Kupfer zu begegnen.
Die Geldschöpfung nahm in den Jahren 1800 und 1806 nach der neuerlichen Ausgabe von Papiergeld gefährliche Ausmaße an. Die Kriegsentschädigungen, die Österreich im Frieden von Schönbrunn 1809 auferlegt wurden, heizten die Inflation weiter an. 1810 überschritt der Banco-Zettel-Umlauf eine Milliarde Gulden. Im Dezember des Jahres verfügte die Regierung ein Moratorium für alle Zahlungsverpflichtungen in Münzgeld. Drei Monate später, am 20. Februar 1811 musste Österreich den Staatsbankrott erklären; die Banco-Zettel und Banco-Zettel-Teilungsmünzen sollten im Verhältnis 1:5 in so genannte „Einlösungsscheine“ - auch als „Wiener Währung“ bezeichnet - umgetauscht werden.
aus: www.oenb.at