Numismatik-Cafe

Hallo,

ich hätte hier einen Taler 1575 (Karl) aus Graz. Jedoch fehlt ein Teilstück des Talers, wie eine Zainende. Gab es Zainenden früher überhaupt schon oder wurde der Taler hier nachträgilch um sein Teilstück gebracht (wofür eher der unebene Rand sprechen würde)?

Ist der Taler dadurch überhaupt mehr als ein Belegstück oder reicht es nur als Unterstück für ein wackesliges Stuhlbein?

Ich wäre froh über eure Einschätzung, vielleicht kann man den Wert (wenn überhaupt einer vorhanden ist) in etwa einschätzen?

Das Gewicht (mit fehlendem Teilstück) beträgt 16,49 g.

Vielen Dank im Voraus und schöne Grüße

Christian

Hallo Christian,
1575 gab es definitiv schon Zainenden. Die gibt es seit es die Walzenprägemaschinen gibt (https://de.wikipedia.org/wiki/Walzenpr%C3%A4gung). Aber in diesem Fall gehe ich anhand der Kante davon aus, dass da jemand später einen Teil des Talers abgetrennt hat. Zum Wert des Stücks kann ich leider nichts sagen.

Beste Grüße
Andechser

Funktionierende Walzenprägung in Graz erst ab 1602. (MT. Seite 186)

Gruß
Pfundner

Hallo,

danke euch beiden für die Infos.

@Pfundner: Siehst du das fehlende Teilstück auch als nachträgliches Werk oder könnte der Rohling schon so unrund gewesen sein?

Schöne Grüße

Christian

Hallo wagner,

Zainende ist das jedenfalls keines.
Wahrscheinlich nachträglich verstümmelt.
Selbst wenn man so ein halben Schrötling irrtümlich noch geprägt hätte,
wäre er sicher aussortiert worden.
Vielleicht findet sich ja noch ein Graz-Kenner, der mehr dazu sagen kann.

Gruß
Pfundner

Danke für deine Einschätzung