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Friedrich III. und wieder Kupfer
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Autor:  rainschnarcher [ 7. Feb 2019, 11:59 ]
Betreff des Beitrags:  Friedrich III. und wieder Kupfer

Liebe Münzfreunde,

Es ist mir schon wieder ein kupfernes Stück in die Hände gefallen.

Diesmal ein Achter Friedrichs III. aus Wiener Neustadt (CNA Fa44)
Dm = 23,5mm , Gew. = 1,26g , teilw. korrodiert.

Weiß jemand etwas über Fälschungen, Kupferabschläge, Silbersud ect.

Lg.
rainschnarcher

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Autor:  hexaeder [ 7. Feb 2019, 19:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Friedrich III. und wieder Kupfer

Lieber rainschnarcher,

dieser Friedrich war zwar nicht der "Friedl mit der leeren Tasche", aber dieser Kosename würde ohne weiteres auch auf ihn zutreffen. Bei den Münzen von Friedrich III. (V.) gibt es Unmengen an Fälschungen, Schinderlingen und Silbersudmünzen. Von Pfennig bis zu den Großnominalen. Habe selbst bereits viele gefunden.
Als Beispiel zeige ich dir einen F b 18 aus 1472, der noch großflächig Reste einer dünnen Silbersudschicht erkennen lässt. Darunter erkennt man bereits deutlich den Kupferkern. Denke aber nicht, dass es sich hier um Fälschungen handelt. Bin eher der Meinung, dass hier aus Silbermangel einfach offiziell Silbersudmünzen geprägt wurden, während Herzog (1472 noch kein Erzherzog) Sigismund von Tirol, Silber aus den Gruben von Schwaz in Hülle und Fülle hatte.

hexaeder

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Autor:  rainschnarcher [ 7. Feb 2019, 20:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Friedrich III. und wieder Kupfer

Lieber hexaeder,

Danke für deine Erklärungen. Die Vermutung Silbersud ist mir auch gekommen, habe aber als Tiroler dies bei regulären Prägungen
für unmöglich gehalten. Dachte eher an Fälschungen. Dagegen sprach aber das absolut echt aussehende Münzbild.
Der Zauderer war da wohl gegen unseren Sigismund ein echt armer Schlucker.

Füge noch das Bild im Zustand des Einkaufs an. Blau = Verkrustungen (0,04g)

Etwas habe ich bei meiner Beschreibung noch vergessen: Die Rückseitenumschrift ist um 180° verdreht.
So gesehen ein richtiges Unikum.

Lg.
rainschnarcher

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Autor:  hexaeder [ 9. Feb 2019, 06:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Friedrich III. und wieder Kupfer

rainschnarcher hat geschrieben:
Der Zauderer war da wohl gegen unseren Sigismund ein echt armer Schlucker.
Das kannst du laut sagen. ;)
Kein Wunder, denn im Spätmittelalter war das Schwazer Silberbergwerk das größte und ertragreichste Silberbergwerk der Welt! :whow: Wegen seiner ausufernden Hofhaltung kam aber auch Sigismund der Münzreiche in finanzielle Bedrängnis und machte hohe Schulden. 1490 musste er Tirol an Maximilian I, Sohn des Zauderers, übergeben. :lol:
hexaeder

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