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Sbg: Wellenburg-Zweier ohne "Ohren" https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=40&t=6622 |
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Autor: | otakar [ 20. Jul 2017, 23:31 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sbg: Wellenburg-Zweier ohne "Ohren" |
Da sich niemand zu diesem Thema äußern will, versuche ich 3 Hypothesen aufzustellen: 1. Der Kardinalshut (Galero) wurde ab dem 13. Jahrhundert an Kardinäle verliehen. Ob es damals bereits die Quasten (Fiocchi) gab, ist fraglich. Vielleicht wurden die Fiocchi erst in der Zeit um 1522 eingeführt. 2. Lang war meines Wissens der erste Erzbischof von Salzburg, der auch Kardinal war (man möge mich korrigieren, wenn es nicht stimmt). Vielleicht gab es irgend ein Ereignis in seiner Laufbahn, das zur Verleihung der Fiocchi zum Galero führte. 3. Der Münzschneider hat in der ersten Phase (1519 - 1522, Typ 1), den Fiocchi keine besondere Bedeutung zugewiesen. Erst ab 1523 (Typ 2) mussten(?) die Fiocchi auch im Münzbild aufscheinen. Wie gesagt Hypothesen. Vielleicht weiß jemand mehr. MfG OTAKAR |
Autor: | hexaeder [ 23. Jul 2017, 11:15 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sbg: Wellenburg-Zweier ohne "Ohren" |
Lieber OTAKAR, drei interessante Theorien. Will mich bezüglich deiner Thesen nicht äußern, da es sich um wenige Jahre nicht (mehr) um mein Hauptinteressensgebiet handelt und mir hierzu auch Wissen und die Nachschlagewerke fehlen. Finde das Thema aber dennoch interessant und habe jetzt alle meine eigenen Stücke von Matthäus Lang v. Wellenburg (1519-40), bzw. alles was ich im Internet an diesen Zweiern finden konnte, durchgesehen - und das ist eine ganze Menge! Scheint mit Abstand die häufigste Münze dieses Typs zu sein? Generell sind die Einser und Zweier der Salzburger Erzbischöfe aus dem 16. Jahrhundert sehr häufig und tauchen auch immer wieder in Neufunden auf! Der Wechsel zu Abbildungen mit Ohren (Fiocchi) muss erst nach 1523 vollzogen worden sein, denn ich konnte auf Ebay noch ein Stück von Raffler (Vindelicorum) finden, das eindeutig mit 1523 datiert ist: http://www.ebay.at/itm/Salzburg-Erzbistum-Matthaus-Lang-v-Wellenburg-1519-40-Zweier-1523-/311412240132?hash=item48819daf04:g:4ukAAOSw9N1Vt2mH Hier noch ein weiteres Stück von salzburg-numis: http://www.ebay.at/itm/GB1031-Salzburg-Einseitiger-Zweier-1523-Matthaus-Lang-von-Wellenburg-1519-1540-/192170534448?hash=item2cbe41a630:g:yAIAAOSwuYVWmal2 Des weiteren ist mir aufgefallen, dass zwei Stücke aus 1521 ein zweiblättriges Beizeichen, anstatt eines sonst dreiblättrigen, in den äußeren Dreipasswinkeln aufweisen. Natürlich auch noch ohne "Quasten". Hier der Link dazu: http://www.ebay.at/itm/GB1028-Salzburg-Einseitiger-Zweier-1521-Matthaus-Lang-von-Wellenburg-1519-1540-/311873639647?hash=item489d1e14df:g:j98AAOSwJkJWiajl hexaeder |
Autor: | clemens [ 6. Aug 2017, 11:18 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Sbg: Wellenburg-Zweier ohne "Ohren" |
Herzlichsten Dank! (urlaubsbedingt erst jetzt) ich verweise noch auf einen Aufsatz zu einem Zweier-Schatzfund in Linz: http://www.zobodat.at/pdf/JOM_156_0087-0127.pdf wo zu den Zweiern steht: " kommt in den 1520er und 1530er Jahren in Mode und dürfte um 1540 den stärksten Ausstoß erreicht haben, wobei die Erzbischöfe von Salzburg hier eindeutig die Hauptrolle spielten." was die Funde der Sondengänger zB ja auch bestätigen. Sehr interessant dort auch zum Zweier im Wiener Gepräge! Sehr spannend dann der Tafel-Teil, wo eigentlich lückenlos bis inklusive 1524 ohne "Ohren", und anschließend dann ausnahmslos mit. Ich bin jetzt nochmals durch meine Salzburger Zweier, was, wo erkennbar, auch durchwegs der Fall war, und habe einen weiteren der früheren Variante entdeckt. Da Zöttls Typ 1 von 1519-1538 geht und Typ 2 dann von 34-40 sprächen wir dann also von einer ersten Phase des Typ 1 ohne Fiocchi bis 1524 und einer zweiten ab 1525, wobei sich die nicht überschneiden dürften - zumindest nach Durchsicht der Quellen vorerst. Nochmals vielen Dank an allen die mir mit dieser Frage weiterhelfen! Beste Grüße, Clemens |
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