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 Betreff des Beitrags: der Friesacher Pfennig
BeitragVerfasst: 2. Jul 2009, 21:32 
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Liebe Numismatikfreunde!

Lasst mich noch ein schönes Münzerl aus meiner Heimat präsentieren:

Zitat:
Mzst. Friesach, Eberhard II v. Regensberg (1200-1246)
Av. Bischof mit Buch und Krummstab enface [+ERIACENSIS]
Rv. Bischof Brustbild zwischen Türmen mit Kringel und Punkten, über dem Haupt Kreuz, doppelter Punktkranz
Koch CNA Cg 17/18

Danke an Taurisker

Zitat:
EBERHARD II.: Erzbischof von Salzburg, geb. um 1170, gest. 30.11. 1246 zu Friesach in Kärnten. -

Er führte den Titel »Graf von Regensburg« und entstammte einem in der Nähe von Zürich ansässigen Adelsgeschlecht. Schon in frühen Jahren war er Domherr und Propst zu Konstanz. Im Jahre 1196 wurde er Bischof von Brixen, 1200 Erzbischof von Salzburg. Weil er auf der Seite des Staufers Philipp von Schwaben gegen Otto IV. stand, der vom Papst unterstützt wurde, mußte er längere Zeit auf seine Bestätigung als Erzbischof von Salzburg sowie auf das Pallium warten. Er nahm 1213 am IV. Laterankonzil unter Papst Innozenz III. teil. Ein Jahr darauf, 1216, hielt er selbst eine Provinzialsynode. Weil er ein treuer Anhänger des Staufers Friedrichs II. war, wurde er 1240 gebannt. Als er, gebannt, im Dezember 1246 in Friesach starb, wurde er zuerst in Radstadt und erst 1288 im Dom zu Salzburg beerdigt. Nach Josef Wodka liegt die große Bedeutung von E. für die österreichische Kirchengeschichte darin, daß er die beiden Bistümer Seckau (1218) und Lavant (1225) begründete. Auch rief er Klöster und Kollegiatstifte, vor allem in Kärnten, ins Leben. Es gelang E. auch, sein Territorium so abzurunden, daß es sich fast mit dem Gebiet des heutigen Salzburg deckt. Zu Recht wurde E. daher auch der »Gründer des Landes Salzburg« (I. Rieder) genannt. J. Wodka umreißt die Bedeutsamkeit E. mit den Worten: »Einer der bedeutendsten Reichsfürsten seiner Zeit, begründete Eberhard II. die Landeshoheit des Salzburger Erzstiftes«. (LThK2 Bd. III, Sp. 629). Neben der Errichtung der Salzburger Eigenbistümer Chiemsee, Seckau und Lavant rief er die Kollegiatstifte in Friesach, Völkermarkt und Altötting ins Leben. Äuch errichtete er das älteste Dominikanerkloster auf deutschsprachigem Boden im Jahre 1217 in Friesach in Kärnten. Heinz Dopsch weist noch hin auf den Ausbau Halleins zur führenden Saline im Ostalpenraum sowie auf die Entvogtung des Erzbistums wie der Klöster. Auch die Kanonisation Virgils fand unter E. statt.

Aus http://wissen.spiegel.de/wissen/dokumen ... op=Lexikon


Euer Klosterschüler


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 Betreff des Beitrags: Re: Pfennig
BeitragVerfasst: 3. Jul 2009, 18:48 
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Professor

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Lieber Klosterschüler,
an das interessante Thema möcht ich mich gleich anschliessen:

Eberhard II/ Friesacher Pfennig
CNA 14
Engel unter Kreuz/ Erzbischof mit Krummstab (wobei sich ebenderselbe im Laufe der Zeit ins Nichts verabschiedet hat, deshalb nur ein Bild der Vorderseite)

lG MM


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 Betreff des Beitrags: Re: Pfennig
BeitragVerfasst: 3. Jul 2009, 18:50 
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Professor

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Einen hätt ich noch, diesmal mit beiden Seiten:
Eberhard II/ Friesach
CNA C a 12
Engel zw. Türmen
Erzbischof mit Krummstab und Buch
lG Miss Marple


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 Betreff des Beitrags: Re: Pfennig
BeitragVerfasst: 26. Jul 2009, 12:58 
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Hallo Freunde des österreichischen Mittelalters, ich muss diesen Thread unbedingt wiederbeleben, da die Münzstätte Friesach eine der wichtigsten Prägestätten im MA in Österreich war.

Der Friesacher Pfennig zählt zu den bedeutendsten mittelalterlichen Zahlungsmitteln im heute österreichischen Raum und weit darüber hinaus. In seiner Frühzeit (etwa 1125/30 – etwa 1166) wurde er zunächst von den Erzbischöfen von Salzburg und den Herzögen von Kärnten geprägt. Hinzu traten die Patriarchen von Aquileia, die als Erste den Friesacher Pfennig imitierten. Der Friesacher Pfennig wurde durch sein hohes und gut eingestelltes Gewicht (folgte dem kölnischen Münzfuß) von durchschn. 1,27g sehr rasch zu einer beliebten Handelswährung.

Ausgehend vom Wirtschaftsraum Kärnten, Steiermark und Friaul etablierten sich die Friesacher Prägungen als erste Handelsmünze Südosteuropas. Ihr Einflussbereich erstreckte sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts bis nach Kroatien und Ungarn, wo die Denare aus Kärnten bald nachgeahmt wurden und eine Art Oberwährung darstellten. Der Mongoleneinfall von 1241 beendete diese Epoche. Mit dem Rückgang der Handelsbeziehungen verschwand der Friesacher Pfennig im Osten aus dem Verkehr.

Im Westen blieb die Münze jedoch weiterhin in Umlauf und diente einer beträchtlichen Zahl geistlicher (Salzburg, Gurk, Bamberg, Aquileia) und weltlicher Fürsten (Herzöge der Steiermark, Grafen von Görz und Herzöge von Kärnten) als Vorbild für eigene Prägungen. Silbermangel, die Konkurrenz der Agleier Pfennige (Prägungen der Patriarchen von Aquileia) und die Münzpolitik der Habsburger – seit 1335 mit Kärnten und Krain belehnt – führten Mitte des 14. Jahrhunderts zur Schließung der Friesacher Münzstätte.

Adalbert III. v. Böhmen (1168-1177, 1183-1200) Pfennig Friesach um ca. 1170-1200
Av. Bischofshüftbild mit Krummstab und Buch ERIACEN~I~ rückläufig
Rv. Kirchenfassade mit kreuzbesetztem Giebel und zwei Türmen
1,23g Koch CNA C a 9

Adalbert III. von Böhmen (* 1145 + 8. April 1200) war Erzbischof von Salzburg, dessen Regentschaft wesentlich vom Streit mit Kaiser Friedrich Barbarossa geprägt war. Nach dem Tod Erzbischof Konrads II. von Salzburg (dem Onkel mütterlicherseits von Adalbert) am 28. September 1168 wurde Adalbert III. einstimmig zum Nachfolger gewählt, danach in Anbetracht der lauernden Gefahren heimlich nach Salzburg geholt und dort am 1. November 1168 inthronisiert. Am 15. März 1169 empfing Adalbert durch Udalrich, den Patriarchen von Aquileja, die erzbischöfliche Weihe, vom Papst Alexander III. erhielt er bald danach das Pallium. Ohne von Kaiser Friedrich I. die Regalien empfangen zu haben, übte Adalbert trotzdem alle weltlichen Herrschaftsrechte aus. Der erzürnte Kaiser ließ ihn daher, als er Pfingsten 1169 in Begleitung seines Vaters vor ihm in Bamberg erschien, nicht einmal vor. Beim Erscheinen des Kaisers im Salzburgischen von seinen Ministerialen im Stich gelassen, musste Adalbert vorerst auf seine Würde verzichten und ging in die Klöster Admont und Vorau.

Zuerst wurde von Seiten des Kaisers Propst Heinrich von Berchtesgaden zum Erzbischof von Salzburg erhoben, der jedoch vom Papst nicht anerkannt wurde. Alexander III. hielt weiterhin zu Adalbert und lud ihn 1177 nach Venedig vor, damit er sich dort gegen die von dem Salzburger Klerus gegen ihn erhobenen Anklagen verantworten könne. Doch musste auch der Papst zuletzt Adalbert dem Kaiser gegenüber aufgeben: Trotz aller Bemühungen Adalberts bestimmte der Venediger Friede die Absetzung sowohl des Salzburger Erzbischofs Adalbert als auch seines Gegenspielers Heinrich. Adalbert wurde jedoch eine spätere namhafte Entschädigung in Aussicht gestellt.

Sein Ansehen bezeugt die von ihm erwirkte Urkunde Papst Lucius' III. vom 3. Dezember 1184 über die Bestätigung der Privilegien der Salzburger Kirche und namentlich deren Hoheit über das nach Unabhängigkeit strebende Bistum Gurk. Seiner Diözese stand Adalbert zumindest nach seiner Wiedererhebung glanzvoll und verdienstlich vor, er verstarb am 8. April 1200 in Salzburg und wurde im Salzburger Dom vor dem St. Andreas-Altar beigesetzt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Pfennig
BeitragVerfasst: 29. Jul 2009, 14:07 
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Wirklicher Hofrat
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Eine Münzstätte wurde in Friesach wahrscheinlich zwischen 1125 und 1130 eingerichtet. Eine sichere Nennung von Friesacher Münzen haben wir vom Jahre 1157, jedoch schon aus früherer Zeit sind Friesacher Münzbeamte namentlich bekannt, so um 1144 ein "Adelbertus monetarius".

Eine frühe Prägung für Eberhard II. v. Regensburg, Erzbischof von Salzburg 1200-1246:
Av. sitzender Erzbischof mit Buch in der Rechten und Kreuz oder Lilienstab in der Linken +EBERHA-RD~EP~
Rv. hinter Stadtmauer Kirchengebäude mit zinnenbewehrtem Mittelturm und zwei Seitentürmen
20-22mm 1,19g Koch CNA C a 10

Mehrmals wurden Münzverträge zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem Herzog von Kärnten abgeschlossen. Meist betrafen die Verträge außer den Münzstätten Friesach und St. Veit auch die in Völkermarkt und Windischgraz.

Zum Begriff der Eriacensis-Prägungen:
Als ERIACENSIS-Gepräge bezeichnet man eine vor allem aus der 2. Hälfte des 12. Jhdts stammende Gruppe Friesacher Pfennige mit der Av. Umschrift ERIACENSIS (Name der Münzstätte Friesach).

Mit Klosterschülers Einverständnis wurde das Thema umbenannt und ins richtige Unterforum (Österreich) verschoben.


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