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Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?
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Autor:  rainschnarcher [ 29. Dez 2015, 09:52 ]
Betreff des Beitrags:  Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

Liebe Münzfreunde,

Diese Münze kann ich nicht zuordnen. Der CNA bringt mich nicht weiter,
bzw. ich kann sie einfach nicht finden.
Bitte daher um Euere Hilfe.

besten Dank in Voraus und lG.
rainschnarcher

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Autor:  Andechser [ 29. Dez 2015, 11:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

Hallo rainschnarcher,
leider habe ich meinen CNA im Moment nicht zur Hand, aber es sollte sich um den Typ CNA Ca19 handeln. Wenn du noch Durchmesser und Gewicht angibst, könnte man vielleicht auch über den Hälbling CNA Ca19a nachdenken, wobei ich eindeutig von einem vollen Pfennig ausgehe.

Beste Grüße
Andechser

PS: Als kleine Info zur CNA-Nummer noch der Hinweis, dass es sich um einen Friesacher Pfennig des Erzbischofs Eberhard II. von Salzburg aus der Prägestätte Friesach handelt.

Autor:  rainschnarcher [ 29. Dez 2015, 12:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

Hallo Andechser,

Ohne nachsehen - Respekt.
durchmesser 16mm , 0,88g , also ein ganzer Pfennig ?
Die Hälblinge aus der Zeit sind wohl seltener ?

Wenn der Kopf die Vorderseite ist, habe ich mit der Rückseite wieder Probleme.
Könnte es sich auch um CNA Cu25 handeln ?

danke
rainschnarcher

Autor:  Andechser [ 29. Dez 2015, 13:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

Hallo rainschnarcher,
ja, die Hälblinge sind sehr selten. Ich habe selbst dieses Jahr einen Hälbling geschenkt bekommen, der sich allerdings als Pfennig des Typs CNA Ca19 herausgestellt hat (Gewicht 0,80g).
Da sowohl CNA Ca19 als auch Cu25 eine verballhornte Umschrift tragen, muss man wohl über den Stil argumentieren und da ist dein Stück nicht wirklich auffällig. Allerdings müsste man mal ein gesichertes Stück des Typs Cu25 in Händen halten, um genauere Aussagen treffen zu können. Diese beiden Typen sind stilistisch doch recht nahe beieinander. Auch der Besuch an der Uni um den CNA einzusehen hat mich da nicht weitergebracht.
Allerdings tendiere ich dazu, wenn es einen häufigen und einen recht seltenen Typ gibt, eine unklare Münze eher dem häufigen Typ zuzuschlagen, wenn nicht zumindest ein deutliches Merkmal dagegen spricht. Deswegen würde ich trotz der Restunsicherheit bei meiner Einschätzung bleiben, dass es sich um einen Pfennig des Typs Ca19 handelt.
Ich hoffe, dass dir das etwas weiterhilft.

Beste Grüße
Andechser

Autor:  rainschnarcher [ 29. Dez 2015, 17:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

Hallo Andechser,

Deine Argumentation klingt absolut logisch.
Du hast mir sehr geholfen - herzlichen Dank.

Zu den Hälblingen : sind die für die gesamten MA-Gepräge, die Friesacher oder nur für dieses Stück selten ? Stimmt es, daß Hälbling keine Umschrift haben ?

Lg.
rainschnarcher

Autor:  otakar [ 30. Dez 2015, 18:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

Liebe Freunde,
ich teile die Ansicht Andechsers. Auch ich habe noch nie einen gesicherten Cu25 gesehen und meine dass es sich bei den meisten Exemplaren dieses Typs ziemlich sicher um den Ca19 handelt. Wenn man die Bilder im CNA vergleicht kann man - wie Andeschser schreibt - auch gewisse Unterschiede feststellen, z.B. im Halsbereich. Beim Ca19 sieht man einen dünnen Hals mit deutlich abgesetzten Kragen im rv-Bild, beim Cu25 laufen Hals und Kragen kegelförmig auseinander. Luschin hält den Cu25 (L 361) für einen Beischlag zum Ca19 (L 24), Baumgartner differenziert hier und meint, dass der Großteil der unter L 361 geführten Pfennige wohl eher nach Friesach gehören (NZ Bd. 73; S 85) und eine "sorglos" geschnittene Bildvariante des L 24 sind. Interessant ist, dass beide Varianten im Fund von Abapuszta vorkommen, was diese These erhärtet. Vom Gewicht her gibt es beim Ca19 im Abapuszta-Fund (116 Stück) eine Bandbreite von 0,5g bis 1,32g. Bei 0,88g ist Rainschnarchers Pfennig da im Mittelfeld und meines Erachtens keinesfalls ein Hälbling.
Schöne Grüße!
OTAKAR

Autor:  Jetonicus [ 25. Jan 2016, 00:48 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ein Stück aus dem österr. MA, aber welches ?

... hm... Eine interessante Gruppe, wo man einen Fachmann fragen sollte...
Meine unmaßgebliche Ansicht (sie kann stimmen oder nicht) ist:
CNA Ca19 ist Friesach, Erzbischof Eberhard II. 1200 - 1246,
Kennzeichen: thronender Erzbischof mit Inful (Bischofsmütze) auf dem Haupt: zweispitzig, möglw. auch einspitzig, der Talar bildet auf dem Oberkörper U-förmige oder V-förmige Falten, das linke Bein ist mit einem faltigen (gestreiften) Mantel bedeckt, das rechte (links vom Beschauer) ist unbedeckt (oder Hose?)
CNA Cu 25 ist ?, wahrscheinlich gleichzeitiger weltlicher Herr,
Kennzeichen: thronender Herrscher mit anliegender Kappe oder unbedecktem Haupt, das Kleid hat auf dem Oberkörper ca. 4 senkrechte Streifen (wie ein Pulli), darunter ein Gürtel, auch das rechte Bein ist von einem faltigen (gestreiften) Mantel bedeckt.
Aber es gibt Formen, wo man die Kopfbedeckung nicht eindeutig bestimmen kann (oder wo keine da ist) und wo auch das rechte Bein unbedeckt ist...
Die Umschriften sind wirr, sie endet ab und zu mit einem retrograden C (auch bei Reinschnarcher), der Buchstabe T (liegend) kommt auch gerne vor...
Es gibt Exemplare, die mit Pfennigstempeln geprägt wurden, die aber kleiner sind und leichter sein dürften... ich würde sie nicht für Hälblinge halten, außer sie wären unbeschnitten und wögen unter 0,4 g...
Zum Ex. von reinschnarcher:
ich habe hier ein Stück mit der stempelgleichen Vorderseite (Seite mit Umschrift), aber ich kann nicht sagen, ob der Herrscher ein einspitzige Inful auf hat oder ob er einen Spitzkopf (Eierkopf) hat...
Warten wir ab, was ein Fachmann sagt.
LG
Jetonicus

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