Numismatik-Cafe

Ich stelle euch heute zwei Taler des Salzburger Erzbischofs Johann Jakob Khuen von Belasi (1560 – 1586) vor. Die Taler dieses Bischofs sind nicht sehr häufig; bei diesen beiden Stücken nagen gewisse Zweifel bezüglich der Echtheit an mir.
Der erste ist ein Guldentaler zu 60 Kreuzern von 1581, schon etwas ramponiert aber wegen der Seltenheit schon sammelwürdig – falls echt. Ich habe kein Vergleichsstück aus dem gleichen Jahr aber eines aus 1578.
http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... fe6cbcf5e0

Da gibt es schon Unterschiede - und vor allem hat der Taler nur 22,7g (Sollgewicht 24,3g)
Nun wurde ja am Beginn der Kipperzeit viel getrickst und betrogen. Aber wer war es hier?

Der zweite Taler wirkt in seiner Gesamtheit etwas teigig, was auf einen abgenützten Stempel oder auf einen nachgegossenen Stempel hindeuten könnte.

Vergleich:

http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 4881c1c9d8

Was meint Ihr??? Die Diskussion ist eröffnet.
Schöne Grüße!
OTAKAR

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Nütze das Leben! Es ist schon später als du denkst!

Hallo Otakar!

Phuu, das wäre schon ein dünnes Eis, auf das ich mich begäbe, würde ich dazu eine Aussage treffen...
Ich selber hab natürlich auch schon einige Taler Khuen v. Belasis gesehen, getraut hab ich mich allerdings noch nie.
den zweiten Taler hätt ich gern in der Hand, der wirkt sehr 'glatt'.

Klosterschüler

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Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.

Ich wage hier auch keine Prognose. Solltest du nach Hall im Oktober kommen nimm sie mit. Ich denke da werden ein paar "Salzburger" sein.

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Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken.

Hallo,

Ahnung von den Stücken habe ich zwar nicht, aber bedenken hätte ich anzumelden.

Das 1. Stück hat jede menge kleine Löcher in der Oberfläche, wirkt dabei aber sehr stumpf und "abgenudelt". Bei der Abnutzung könnte schon ein Gewichtsverlust plausibel sein, zumal man behaupten könnte, das das Stück nicht ganz rund ist und sich jemand am Rand bedient haben könnte. Wenn das Stück dann noch unter aggressiven Bedingungen die Zeit im Boden überdauerte wäre auch die Entstehung von Korrossionslöchern denkbar, setzt aber voraus, das die Silberlegierung denkbar schlecht war. Insgesamt ist mir aber bei dem Stück der Gewichtsverlust von über 6% für den Zustand etwas zu hoch. Es müssten ja 6% der Münze fehlen um dies auszugleichen....

Das 2. Stück hat auf dem Bild einen sehr hohen Glanz, als wenn es aufpoliert oder getaucht wäre. In der Schreibweise der Buchstaben "E" und "S" gibt es geringfügige Unterschiede, die mit anderen Stücken verglichen werden sollte. Am Rand des Stückes gibt es eine feine Linie die fast aussieht als ob hier der Rand einer aufgebrachten Silberfolie ist. Was auch das partiell etwas verwaschene Bild erklären würde. Bei den kleinen Bildern ist dies jedoch nicht richtig zu erkennen und mir fehlt der Vergleich mit Zeitgenössischen belegbar echten Stücken. Solche "Folieansätze" gibt es bei Chinafälschungen, wo auf einen vorgeprägten Rohling das von einem Original abgenommene Folienbild aufgesetzt wird....

Ich empfehle bei beiden Stücken Salzburger Spezialsammler / Spezialisten zu Rate zu ziehen.

Grüße
René

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wer sein Geld mit Konsum verschwendet, weis die wahren Freuden eines Numismatikers nicht zu schätzen...

Hallo Otakar,

zu 1) der Gewichtsverlust ist zu groß - wahrscheinlich falsch.
Schau den Rand an - müßte Walzenprägung sein.

"Erzbischof Johann Jakob Khuen von Belasi machte sich um die Entwicklung des Salzburger Münzwesens in besonderem Masse verdient. Der Bischof brach mit dem bis dahin üblichen System der Verpachtung des Münzrechts und nahm 1572 die Münzstätte auf eigene Rechnung in Betrieb. Wie jeder gute Unternehmer investierte der Bischof zunächst: Er baute das Münzgebäude aus und liess ein Walzenprägewerk installieren. Die Walzenprägung, damals die modernste Technik der Zeit, wurde seit den 1550er-Jahren in der Tiroler Münzstätte Hall angewandt."

zu 2) wenn Rand o.k. dann echt - wurde aber höchstwahrscheinlich am Henkel getragen. ( Henkelspur )

Liebe Grüße

Hans