Numismatik-Cafe

Hallo Freunde!
Also mit dem Moser-Tursky kann ich aushelfen. Gleich vorweg: Der in dem Link (Münzhandlung Knopik) angegebene Abbildungsverweis auf M-T Abb. 907 ist falsch. Der Adler auf rv hat bei fast allen Exemplaren von Karl VI. eine Krone, so auch der auf Abb. 907 im M-T. Genauer geht M-T auf den Seiten 64 und 65 auf den Quadrans ein und versucht eine grobe Zuteilung der schwer zuzuordnenden Münzen. Unter Kaiser Leopold I., den Erzherzogen Ferdinand Karl, Leopold V. und Sigismund Franz wurde statt dem "U" nur die Schreibweise "V" verwendet. Erstmals auf den Münzen Josefs I. scheint das "U" auf, wobei daneben auch noch das "V" vorkommt. Auf den Münzen Kaiser Karls VI. erscheint das "V" nur mehr ganz selten, dafür kommt neben dem "U" auch das "U mit Abstrich" vor. Das bedeutet, dass Quadrans mit "V" in die Zeit vor Josef I. zu verlegen sind, was für Deinen, lieber passant, zutreffend wäre. Wer allerdings der tatsächliche Münzherr war, kann man auch aus dem M-T in Deinem Fall nicht herauslesen.
Eine schönes Wochenende!
OTAKAR

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Nütze das Leben! Es ist schon später als du denkst!

Ich habe gerade noch ein wenig im Band I des Moser-Tursky gestöbert und muss feststellen, dass er sich hier zu den Angaben auf Band II Seite 65 (siehe vorhergehender Beitrag) widerspricht. Auf Band I Seite 292 (Abb. 521) ist hier ein Quadrans von Erzherzog Ferdinand Karl abgebildet auf dem "NOVUS" zu lesen ist also kein "V" für "U". Die Sache ist wirklich nicht einfach!
LG
OTAKAR

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Hallo,

leider hab ich nur Band I von M/T!
Steht im 2er Band etwas vom y in Tirol, bei welchen es vorkommt?
Interessanterweise gibt's im Herinek und CNA V nichts darüber, vom
M/T I ist auch kein passender, müsste demnach trotzdem eine Prägung nach 1665 sein!
Bei der Zuweisung im Link war ich eigentlich auch nicht so recht überzeugt.

Gruss Walker

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Ein Volk, das keine Vergangenheit haben will,
verdient auch keine Zukunft. (Alexander von Humbold)

Hallo Freunde!
Bis Erzherzog Leopold V. wird "TIROL" geschrieben. Auf den Münzen Kaiser Leopolds I. steht bereits "TYROL". Ich denke, dass die Änderung der Schreibweise eine Modeerscheinung in der Zeit der Aufklärung war.
Der Herinek beschäftigt sich nur mit den Kaisern und Königen, die gewöhnlichen Erzherzöge scheinen in den 3 Bänden nicht auf, ausgenommen sie wurden später König (wie Ferdinand II.). Da die Quadrans sehr lokale (auf Tirol beschränkte) Münzen waren, werden sie auch den jeweiligen Herrschern von Tirol zugewiesen und scheinen daher im Herinek bedauerlicherweise nicht auf. Warum allerdings von Kaiser Leopold I. alle Haller Münzen aber nur die Vierer nicht aufgelistet werden, ist mir schleierhaft.
Jedenfalls wurden in Hall von 1655 bis 1704 jährlich zwischen 266.300 (1673) und 1,033.000 (1691) Stück geprägt.
LG
OTAKAR

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Hallo passant,

in den Herinek Bänden sind nur österreichische Reichsprägungen - also unter dem Namen des regierenden Kaisers geprägte Münzen enthalten.
Da es bis 1665 eine eigenständige Tiroler Linie gegeben hat sind diese nur in der Tiroler Literatur enthalten:

Berg von, Ulrich Freiherr, Die Münzen und Medaillensammlug weiland des Artur Grafen von Enzenberg, Landesfürstliche Prägungen aus der Zeit von 1519 – 1665, Band II. (nur dieser erschienen), 293 Seiten und 29 S/W Tafeln.

Brüder Egger: Versteigerung: Bedeutende Sammlung von Münzen und Medaillen der gefürsteten Grafschaft Tirol, des Herrn Nicolaus Morosini Wien 1913. Nachdruck 1974 69 Seiten und 13 Tafeln.

Egg Erich, Die Münzen Kaiser Maximilians I., Eigenverlag der Tiroler Münzhandlung Dr. Colins und Werkner, 229 Seiten, S/W Bilder, Auflage 1200 Stk.

Moser-Tursky: Die Münzstätte Hall in Tirol 1477 - 1665, 372 S., durchwegs bebildert.Innbruck 1977
Moser-Tursky: Die Münzstätte Hall in Tirol 1665 - 1809, 280 S., durchwegs bebildert. Innbruck 1981
Moser-Tursky: CORPUS NUMMORUM TIROLENSIUM, Die Münzen Kaiser Rudolfs II. aus der Münzstätte Hall in Tirol 1602 - 1612, 215 S., durchwegs bebildert. Innbruck 1986

Lg

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Es grüßt bibliothekar.

Also liebe Leute,

eine genaue Zuordnung ist bei den Vierern nicht möglich.
Mit ihrer Prägung hat man sich keine Mühe gegeben. Einzig V = früher, U = später !
Auch die Schreibweise von Tirol und Tyrol hat nichts zu sagen, da selbst bei den aufwändigen Talern das Wort wahlweise ( vielleicht je nach Stempelschneider oder Laune des Münzherren) verwendet wurde. Je mehr die Prägungen zentral gesteuert wurden, desto einheitlicher wurden Münzbild und Umschrift.

Also : locker bleiben, man muß nicht alles zu genau wissen.

Als Beispiel : 2 Stücke von Ehz. Ferdinand V. von 1632

Lg.
rainschnarcher

Danke schön für interessante Diskussion. Obwohl der Vierer war nicht genau identifiziert worden, ich habe viel Neues erfahren.
Viele Grüße,
passant

Da bedankt sich aber der gute Leopold sicher nicht, wenn Du ihn als "Ferdinand V." bezeichnest.
Im übrigen hast Du recht: die Vierer sind Luder!
LG
OTAKAR

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Uije, Uijeeee - das Alter,
war natürlich Ehz. Leopold V. gemeint.

Lg. rainschnarcher