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 Betreff des Beitrags: 7 Kreuzer 1802 - 12 Kreuzer 1795
BeitragVerfasst: 5. Dez 2010, 15:11 
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Hallo,
ich habe hier eines der typischen 7-Kreuzer-Stücke von 1802, die auf ehemaligen 12-Kreuzer-Stücken von 1795 überprägt wurden. Bei diesem Exemplar sieht man sogar die ursprüngliche Prägung noch wunderschön, bis hin zum Münzbuchstaben B. Kann mir jemand mal ganz kurz erklären, welche Währungsturbulenzen damals zur Produktion dieser wirklich seltsamen, "krummen" Währungseinheit geführt haben?
Ganz herzlichen Dank und beste Grüße
cojobo


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 Betreff des Beitrags: 7 Kreuzer
BeitragVerfasst: 5. Dez 2010, 18:35 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Das Nominal 7 Kreuzer wurde damals keineswegs als krumm angesehen. Schon seit 1693 waren Münzen in dieser Wertstufe im Zahlungsverkehr, als man die 6 Kreuzer infolge des Leipziger Fußes auf 7 Kreuzer erhöhte. Erst 1751 traute man sich, auf den Münzen die alte Wertzahl VI durch den tatsächlichen Nominalwert VII zu ersetzen. Das hier vorliegende Stück aus 250er Silber (4 Lot), 50 aus der rauhen gleich 200 aus der feinen Mark, also mit einem Sollgewicht von 4.68 g, war ursprünglich 12 Kreuzer Erbländisch (eine Inflationswährung) gleich 6 Kreuzern Konventionsmünze, und wurde dann in eine Scheidemünze zu 7 Kreuzern in diesem System umgeprägt.
Gruß,
gs

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 Betreff des Beitrags: Re: 7 Kreuzer 1802 - 12 Kreuzer 1795
BeitragVerfasst: 5. Dez 2010, 18:57 
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Aspirant

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Ganz herzlichen Dank!
Das ist wirklich eine einleuchtende Erklärung. Vermutlich spukt bei mir im Hinterkopf immer das alte Zwölfersystem als normaler Vorfahre des Dezimalsystems herum. Aber das muss bei Münzen selbstverständlich nicht sein.
Und ich habe jetzt auch gemerkt, dass wie in unserer Sammlung tatsächlich eine ärgerliche Lücke haben, nämlich bei den VII Kreuzern ab 1751. Sonst hätte ich diese Frage zumindest nicht in dieser Form gestellt. Da muss ich also doch mal wieder etwas zukaufen. Ebay wird sich freuen.
Beste Grüße
und alles Gute bis zur nächsten Frage
cojobo


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 Betreff des Beitrags: Re: 7 Kreuzer 1802 - 12 Kreuzer 1795
BeitragVerfasst: 5. Dez 2010, 19:39 
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Hallo cojobo!

Tolles Stück - so deutlich habe ich die alte Münze noch nie gesehen.

Klosterschüler

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 Betreff des Beitrags: Re: 7 Kreuzer 1802 - 12 Kreuzer 1795
BeitragVerfasst: 5. Dez 2010, 20:56 
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Doktor

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Am besten finde ich immer noch das österreichische 17-Kreuzer-Stück. Wenn mir das mal jemand anbieten würde, würde ich es vermutlich auch kaufen!


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 Betreff des Beitrags: 17 Kreuzer
BeitragVerfasst: 5. Dez 2010, 22:04 
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k&k Hoflieferant, Professor
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vMadai hat geschrieben:
Am besten finde ich immer noch das österreichische 17 Kreuzer Stück.
Auch an diesem Nominal war nichts ungewöhnliches, seit 1693 die 15 Kreuzer Stücke auf 17 Kreuzer, dann auf 18 Kreuzer, und schließlich 1695 wieder auf 17 Kreuzer gesetzt wurden. Aber erst nach 1750 wurden die Siebenzehner mit Wertzahl XVII statt XV geprägt. So wichtig war dieses Nominal, dass 1802 auch "ein halber Siebenzehner" (8½ Kreuzer) ins Produktionsprogramm aufgenommen wurde.
Gruß,
gs

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 Betreff des Beitrags: Re: 7 Kreuzer 1802 - 12 Kreuzer 1795
BeitragVerfasst: 6. Dez 2010, 00:06 
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Doktor

Registriert: 7. Mär 2010, 21:38
Beiträge: 120
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Das ist zwar eine sinnvolle Erklärung. Aber als "nicht ungewöhnlich" würde ich das trotzdem nicht bezeichnen.
Aber danke für den Hinweis auf den 8 1/2er. Sowas würde mich natürlich auch reizen!

(Immerhin habe ich schon das 13-Pence-Stück von Guernsey. Solch schräge Nominale finde ich einfach lustig.)


Zuletzt geändert von vMadai am 6. Dez 2010, 08:47, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: 7 Kreuzer 1802 - 12 Kreuzer 1795
BeitragVerfasst: 6. Dez 2010, 07:14 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Für "nette" Nominale waren die Österreicher immer zu haben:
1/2 Schilling
5/10 Kreuzer

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Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken.


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