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BeitragVerfasst: 2. Dez 2010, 10:50 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Wir waren ja froh dass die Bayern da waren (schöner natürlich ohne Gewalt). Die Reformen die von Napoleon ausgegangen sind haben ja die Bayern und die Tiroler aus dem "finsteren Mittelalter" geholt!

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Das Leben ist viel zu kurz um schlechten Wein zu trinken.


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BeitragVerfasst: 2. Dez 2010, 10:55 
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Professor

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Weil es gerade so schön paßt:
ich hab vor Jahren einen Zinnabschlag bekommen, den mir der Händler als "Zinnabschlag des Kreuzers 1806 Hall für Bayern, Probe der Rückseite, (im besetzten Hall für Bayern geprägt)" verkauft hat. Hab bis heute keine Ahnung ob das stimmt.
Dm 25,6mm
Gruß
Franz


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BeitragVerfasst: 2. Dez 2010, 11:59 
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Professor

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Interessantes Stück!
Am fehlende Reichsapfel und an der kleinen Krone sind wesentliche Unterschiede zu sehen. Die Rautenanordnung ist aber sehr ähnlich. Was es ist, weiß ich nicht. Steht im Wittelsbach irgendetwas?
Aber noch einen Gedanken: Der fehlende Reichsapfel könnte ein Hinweis für einen späteren Entwurf (oder auch ein Entwurf, der sich 1806 noch nicht durchsetzte) sein, da der Reichsapfel noch für das Reich und dem Kurfürstentum Bayern stand. (1806 war Bayern bereits Königreich, trotzdem wurden die Kreuzer mit Reichsapfel geprägt (1. Königswappen (wohl nur 1806)).

Nachtrag zu dem Kreuzer.
Lt. Hahn gibt es 2 Arten:
Die Leichteren (4,68g) mit Laubrand oder Doppelkette kommen aus Hall, die Schwereren (5,20g) mit glatten Rand wurden 1808/09 in München nachgeprägt.

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BeitragVerfasst: 2. Dez 2010, 14:24 
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Professor

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Hallo +EPI+,
habe leider keine passende Literatur, nur etwas über Habsburg und Wiener Pfennige.
LG
Franz


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BeitragVerfasst: 2. Dez 2010, 15:52 
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Wirklicher Hofrat
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Registriert: 5. Jun 2010, 18:32
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+EPI+ hat geschrieben:
Jetzt werden mich die Tiroler erschlagen!

Heinrich Heine meinte dazu:

"Von der Politik wissen sie [Tiroler] nichts, als das sie einen Kaiser haben, der einen weißen Rock und rote Hosen trägt; das hat ihnen der alte Ohm erzählt, der es selbst in Innsbruck gehört von dem schwarzen Sepperl, der in Wien gewesen. Als nun die Patrioten zu ihnen hinaufkletterten und ihnen beredtsam vorstellten, dass sie jetzt einen Fürst bekommen, der einen blauen Rock und weiße Hosen trage, da griffen sie zu ihren Büchsen und küssten Weib und Kind und stiegen von den Bergen hinab und ließen sich totschlagen für den weißen Rock und die lieben alten roten Hosen."

Meines Wissens nach hat die bayerische Verwaltung unliebsame radikale Reformbeamten in das konservative Tirol abgeschoben und dies gefiel den Tirolern auch nicht.

Jetzt gibt es noch eine Münze, die 1806 in Hall geprägt wurde. Die meisten (eigentlich alle) Stücke sind eher schlecht geprägt worden, waren aber noch lange in Bayern im Umlauf. Die Prägequalität ist der Prägestätte Hall unwürdig!
Kein Wunder, damals haben ja die Bayern in Hall gefuhrwerkt.
Und dass sich die Tiroler gewehrt haben gegen die Blutsauger aus dem Norden ist doch auch verständlich. Das Traurige an der ganzen Geschichte ist wieder einmal die hohe Politik, die Kaiser Franz bewog (oder zwang), Tirol fallen zu lassen. Die Tiroler haben auch nicht in erster Linie für den Kaiser sondern um ihre Freiheit gekämpft.
LG Otakar

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BeitragVerfasst: 2. Dez 2010, 17:39 
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Professor

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... 100 Jahre vorher:

http://de.wikipedia.org/wiki/Sendlinger_Mordweihnacht
http://de.wikipedia.org/wiki/Bayerische_Volkserhebung

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BeitragVerfasst: 3. Dez 2010, 00:34 
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Wirklicher Hofrat
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Beiträge: 1437
Ja, Du hast recht, die Geschichte wiederholt sich; zwar oft mit umgekehrten Vorzeichen aber immer
brutal und grausam vor allem gegen das normale Volk.
Nicht ganz 100 Jahre davor, 1626 waren es z.B. wieder die Bayern, die unter Herbersdorf und Pappenheim den oberösterreichischen Bauernaufstand mit brutaler Gewalt niederschlugen und die Anführerer - trotz gegenteiliger Zusicherungen - im berüchtigten Frankenburger Würfelspiel paarweise um ihr Leben würfeln ließen.
So unrecht hatte unser verblichener Sonnenkönig Kreisky nicht, wenn er sagte: "Lernern Sie Geschichte!" Er hat aber den wichtigeren Satz nicht gesagt: "Schlimm ist es, wenn man aus der Geschichte nichts lernt!"
LG Otakar

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BeitragVerfasst: 3. Dez 2010, 14:50 
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Professor

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Jetzt krame ich mein Geschichtswissen zusammen (pi mal Daumen):
Maximilian I von Bayern ließ sich für die Kriegsteilnahme und die Organisation der Liga wohl die Kurwürde und einen hohen Geldbetrag vertragl. zusichern. Den Geldbetrag ließ er sich mit der Oberpfalz und Oberösterreich verpfänden. Dann war der Bauernaufstand bei ihm zuhause...

Versprechen/Zusicherungen an Bauern/unteren Stand hatten keinerlei Bindung, da diese ja ex definitione ehrlos waren. Dies war bei der Sendlinger Mordweihnacht genauso .. "Wir geben Pardon" wurde nicht eingehalten, da man Zusagen an den "Pöbel" nicht einhalten musste.

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