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 Betreff des Beitrags: Prägeort
BeitragVerfasst: 22. Mai 2010, 10:21 
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Liebe Freunde!

Ich darf nochmal auf die Frage zu dieser Münze zurückkommen, dich ich bereits vorgestellt habe (viewtopic.php?f=35&t=2292)
Wurde die Münze in Salzburg oder Hall geprägt?



Klosterschüler


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Turmtaler1593kl.jpg [ 96.99 KiB | 11863-mal betrachtet ]

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 22. Mai 2010, 10:32 
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Steht im Zöttl keine Prägestätte?

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 22. Mai 2010, 10:49 
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Hallo Payler!

Auf die Schnelle hab ich nichts entdeckt, ich halte daher Salzburg für Wahrscheinlich.
Die Idee stammt von der Reppa-Seite.
Laut Kampmann war die Münzstätte Salzburg zur Zeit Wolf Dietrichs "in Form", weshalb sie auch für Bayern Dienstleistungen übernommen hat.
Da es sich aber beim Turmtaler um eine "Sonderprägung" gehalten hat, ist die Vergabe des Auftrags an eine andere Münzstätte natürlich denkbar.
Mit den Tirolern war Wolf Dietrich ja nicht im Zwist, oder?

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 22. Mai 2010, 11:36 
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So, nochmal nachgelesen:

Hall sehr unwahrscheinlich, die Salzburger Münze war zur Zeit Wolf Dietrichs qualitativ hochwertig.
Interessant der Hinweis, dass es nicht erst unter Paris Lodron zur Walzenprägung kam, sondern bereits ab ca.1603.
Am 13. Dezember dieses Jahres erwarb Wolf Dietrich ein "Haus in der Tragassen auf der Alben", heute Universitätsplatz 9 / Getreidegasse 19.
An dieser Stelle war das für den Betrieb der Streckhämmer und Gebläse notwendige Wasser vorhanden (Alben= Almkanal).

Der Stempelschneider der Turmtaler dürfte Sebastian Frayslich gewesen sein.

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 26. Mai 2010, 21:30 
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Klosterschueler hat geschrieben:
Interessant der Hinweis, dass es nicht erst unter Paris Lodron zur Walzenprägung kam, sondern bereits ab 1603 ... An dieser Stelle war das für den Betrieb der Streckhämmer und Gebläse notwendige Wasser vorhanden.
Zu unterscheiden ist immer zwischen dem Auswalzen der Zaine und dem Einsatz von Prägewalzen mit eingravierten Münzbildern. Wenn die Münzen wirklich durch Walzenprägung hergestellt wurden, dann hat man im Arbeitsgang zuvor selbstverständlich auch die Zaine ausgewalzt. Wer also 1603 wasserbetriebene Streckhämmer installiert, wird wohl kein Walzenprägewerk besessen haben, denn er hätte ein solches mit derart breitgeschlagenen Zainen nur ruiniert.
Gruß,
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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 26. Mai 2010, 22:08 
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Hallo Gerhard!

Verlangt also ein Walzenprägewerk deutlich dickere Zaine als beim Prägen mit Hammer und Amboss?

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 26. Mai 2010, 22:20 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Klosterschueler hat geschrieben:
Verlangt also ein Walzenprägewerk deutlich dickere Zaine als beim Prägen mit Hammer und Amboss?
Nein, die Zaine sollten nur eine gleichmäßige Dicke haben. Und eine einigermaßen glatte Oberfläche (ohne Grate und Scharten vom Hämmern) schont die Prägewalzen.
Gruß,
gs

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 26. Mai 2010, 22:23 
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*aufdenkopfschlaging*, klar, beim Hämmern wird das Blech natürlich nicht gleichmäßig dick, das erreicht man nur durch walzen (und das hatte ich beim Strecken im Kopf).
Kann es sein, dass z.B. große Nominale mit einer Walzenprägemaschine geprägt wurden und kleine am Amboss (und für die die Streckhämmer)?

Klosterschüler

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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 27. Mai 2010, 00:04 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Klosterschueler hat geschrieben:
Kann es sein, dass große Nominale mit einer Walzenprägemaschine geprägt wurden und kleine am Amboss (und für die die Streckhämmer)?
Vermutlich hat man keine Streckhämmer mehr verwendet, sobald eine Münzstätte über ein Walzwerk verfügte. Warum sollte man nicht auch für kleine Nominale die Zaine auswalzen, wenn man schon die Maschinen dazu hatte? Die Prägung von Kleinmünzen konnte mit dem Hammer, auf einem Klippwerk, Taschenwerk oder handgekurbeltem Walzenwerk erfolgen.
Gruß,
gs

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 Betreff des Beitrags: Re: Prägeort
BeitragVerfasst: 5. Jun 2010, 21:54 
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Hallo Klosterschueler!
Entschuldige, dass ich mich hier melde. Die Walzenprägung wurde in Hall in Tirol ab 1567 - zu Beginn noch mit großen technischen Schwierigkeiten - eingeführt. Meines Wissens gab es unter Wolf Dietrich in Salzburg noch keine Walzenprägung. Sie ist erst unter Paris Lodron ab 1620 eindeutig nachweisbar (Moser Tursky, Die Münzstätte Hall in Tirol 1477-1665, S 135). Die Münzstätte Hall hat für Salzburg ab 1500 nur unter Leonhard von Keutschach (1495 - 1519) (Moser Tursky S. 43) speziell Guldiner geprägt, für deren Prägung die Salzburger Münze noch nicht in der Lage war. Für Matthäus Lang von Wellenburg hat Ulrich Ursentaler (sehr bekannter Haller Münzschneider) die Stempel der Münzen geschnitten (Moser Tursky s. 57). Trotz des gestopften Loches ist Deine Klippe ein schönes (hoffentlich echtes) Stück.
MfG
OTAKAR

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