Damit bei den Salzburgern wieder was weitergeht:
Hieronymus Graf Colloredo-Mannsfeld * 31.5.1732 Wien, + 20.5.1812 ebenda
1762 Bischof von Gurk, Fürsterzbischof von Salzburg 1772-1803 letzter souveräner Erzbischof von Salzburg. War sparsam, führte Reformen ähnlich denen Josephs II. durch, floh 1800 vor den Franzosen, legte 1803 die weltliche Herrschaft nieder, rettete aber 1807 den Bestand des Erzbistums. In die Musikgeschichte ging er durch die Entlassung W. A. Mozarts aus seiner Musikkapelle ein. Hieronymus Graf Colloredo war der letzte Erzbischof, der auch als weltliches Oberhaupt das Land regierte. Als Mann der Aufklärung war ihm die Förderung des Schulwesens genauso Anliegen, wie der Kampf gegen den vor allem am Land weit verbreiteten Aberglauben. Darüber hinaus hatte er die durch seinen Vorgänger, Sigismund Graf Schrattenbach, in Unordnung gebrachten Landesfinanzen zu sanieren.
Im Jahr 1800 flüchtete Erzbischof Colloredo vor den heranrückenden Franzosen zunächst nach Brünn, später nach Wien, wo er starb. Salzburg gelangte 1803 in den Besitz der Habsburger. Kurfürst Ferdinand III. von Toskana erhielt von seinem Bruder, Kaiser Franz I., das Land als Ersatz für die verlorene Toskana. Nach mehrmaligem Herrschaftswechsel (Österreich, Frankreich, Bayern) wurde Salzburg 1816 endgültig ein Teil der Habsburgermonarchie. Statt des Erzbischofs verwaltete nun ein Kreishauptmann die weltlichen Geschicke des Landes. Den Erzbischöfen blieb nur mehr die geistliche Verwaltung.
Nicht nur durch sein unglückliches politisches Geschick wird Hieronymus Colloredo in Erinnerung bleiben. Nach einem Streit mit dem Erzbischof, kehrte Wolfgang Amadeus Mozart seiner Vaterstadt für immer den Rücken:
Kurz nach Rückkehr von der 2. Italienreise Mozarts starb der Fürsterzbischof von Salzburg, Sigismund von Schrattenbach; der neue Brotherr der Familie Mozart, Hieronymus Graf Colloredo, für dessen Inthronisation 1772 Mozart "Il sogno di Scipione" komponierte, war kein barocker Fürst wie Schrattenbach, sondern ein Vertreter der Aufklärung, der eher den josephinischen Reformideen zugeneigt war. Die Reise nach Paris (September 1777 bis Jänner 1779), die letzte der großen Konzertreisen, wurde nicht nur vom Tod der Mutter am 3.7.1778 überschattet, sondern brachte auch nicht den gewünschten künstlerischen Erfolg und die erwartete Anstellung. Stattdessen verlor Mozart nach dem (ersten) Zerwürfnis mit dem Salzburger Erzbischof seine Stelle. Zwar konnte der Vater eine Wiederanstellung am Salzburger Hof erreichen, doch war der spätere Eklat bereits abzusehen, da Mozart nicht gewillt war, sich dem Dienstreglement zu unterwerfen. Ab März 1781 hielt sich Mozart in Wien auf, wo sich der Konflikt mit dem Erzbischof zuspitzte, bis es Anfang Juni zur Entlassung kam.
Dukat geprägt in Salzburg 1778 Av. Brustbild Fürsterzbischof Colloredo rechts Rv. Salzburger Wappen mit den Insignien des Fürsterzbischofs 21,3mm 3,48g Probszt 2393 Ex: moneta auf moneta.at (tolle Plattform und klasse Münzen!)
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_________________ omnia praeclara rara sunt
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