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MA unbestimmt
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Autor:  Walker [ 8. Mär 2024, 19:11 ]
Betreff des Beitrags:  MA unbestimmt

Werte Kollegen,

erbitte wiedermal um Bestimmungshilfe, irgendwie zieht's mich da nach Friesach,
aber vergleichbares gibt es nicht, weis aber auch nicht wo ich hierbei ansetzen soll?
Bilder hab ich leider nur diese, irgendwelche Daten hab ich leider auch nicht.

Danke im Voraus
Grüsse Walker

Dateianhänge:
FMA1.jpg
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Autor:  Andechser [ 9. Mär 2024, 09:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Ich hatte in Richtung Salzburg gedacht, aber die Abweichungen vom CNA A30 sind einfach zu groß, als dass er in Frage käme. Die Friesacher kann man wohl getrost ausschließen.

Beste Grüße
Andechser

Autor:  hexaeder [ 12. Mär 2024, 12:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Walker hat geschrieben:
Werte Kollegen,
erbitte wiedermal um Bestimmungshilfe, irgendwie zieht's mich da nach Friesach,
aber vergleichbares gibt es nicht, weis aber auch nicht wo ich hierbei ansetzen soll?
Bilder hab ich leider nur diese, irgendwelche Daten hab ich leider auch nicht.
Danke im Voraus
Grüsse Walker

Lieber Walker,
wenige Antworten sind nicht immer gleichbedeutend, dass im Hintergrund nicht trotzdem versucht wird, eine Auflösung zu finden. :book: :headbang:

Aufgrund der Vierschlag-Technik hätte ich zuerst die frühen Friesacher unter Konrad I. auch kategorisch ausgeschlossen. Habe mir aber den CNA nochmals hergeholt und auf Tafel 27 unter C a 2 Var. (B Fz. 2 e) ein ähnliches Stück mit Vierschlag (!!!) gefunden, dass auch die primitiven Gesichter jener von dir gezeigten Exemplare rechts oben und links unten zeigt. Auch die schematischen Gebäude(?) links oben und rechts unten könnten in diese Richtung gehen.
Es stellt sich aber dennoch die Frage, ob dieses von Koch dokumentierte Stück auch tatsächlich aus dieser Zeit stammt, denn es passt aufrund der ganzen Charakteristik dieser Münzen nicht wirklich dazu? Koch beschreibt dieses Stück auf Seite 113 als
Zitat:
"Varianten in der Zeichnung des Münzbildes. B Fz. 2 e) Übergangstyp zu den folgenden Geprägen mit vereinfachter Kopfzeichnung."
erwähnt aber den eigentlich unpassenden Vierschlag in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts dabei mit keinem Wort! :roll:
Speziell aus dem Mittelalter tauchen immer wieder neue Funde mit neuen Typen oder zu mindestens Varianten auf, die bisher noch nicht oder unrichtig zugeordnet wurden. :shock:

Den Durchmesser würde ich auf etwa 14/15 mm eingrenzen, dass Gewicht spielt bei den Fragmenten an sich keine Rolle. Ein Fundort (wenigsten auf Bezirk oder Gebiet reduziert) wäre aber sehr hilfreich.
Vielleicht kann trotzdem noch jemand "Licht ins Dunkel" deiner vier Pfennige bringen?

Grüße, hexaeder

Autor:  Walker [ 13. Mär 2024, 18:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Hallo hexaeder,

erstmals Danke für deine Mühen, ja, manche Dinge brauchen etwas länger für eine Lösung.

In diesem Fall sind es keine vier, sondern nur 2 Münzen, jeweils mit Vorder-u. Rückseite.
Der Fundort beider ist die Kremser Umgebung, vielleicht trägt dies etwas zur Bestimmung bei,
Böhmen, Mähren, auch Ungarn könnten auch eventuell in Frage kommen, ich werde da mal in
dieser Richtung etwas nachforschen.
Danke auch an andechser!

Grüsse Walker

Autor:  Andechser [ 13. Mär 2024, 18:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Hallo Walker,
Krems war ein sehr guter Hinweis. Es könnte sich um Varianten oder Beischläge zu einem der folgenden Kremser Typen handeln, aber das hast du sicherlich eh schon in Betracht gezogen:
https://www.acsearch.info/search.html?id=9621760
https://www.acsearch.info/search.html?id=8691371

Beste Grüße
Andechser

Autor:  Walker [ 17. Mär 2024, 18:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Hallo miteinander,

Kremser Pfennige wär eine Möglichkeit, aber dazu fehlt mir die Literatur,
anbei wurden mir noch zwei Stück zur Bestimmung zugetragen, die Bilder
sind zwar jetzt etwas besser, nur die Zuordnung fehlt einfach, eventuell
erkennt jemand jetzt mehr, im Löschl (Ö.Mzst. im 12. Jhdt.) ist nichts
vergleichbares abgebildet.

Danke im Voraus
Grüsse Walker

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MA II..jpg
MA II..jpg [ 124.88 KiB | 920-mal betrachtet ]

Autor:  Asuryan89 [ 19. Mär 2024, 15:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Hallo zusammen,
spannende neue Münzen die hier gezeigt werden.
Entstammen wohl nicht dem österr. Raum auch nicht dem Friesacher, da sie für dort wohl einfach zu dünn sind, und auch der Rand nicht wie üblich hochgehämmert sind (Motivik ist ja schon vergleichbar).

Allerdings habe ich auf der Vorderseite eine schwer auszunehmende frontale Königsbüste entdeckt (siehe Skizze) – insofern, kam die Lösung dann doch recht rasch.
Es handelt sich dabei um Regensburger Prägungen aus der Zeit Kaiser Heinrichs IV. (1084–1105). Diese Typen sind vor allem durch den Fund Obing bekannt geworden – leider oftmals sehr schelcht ausgeprägt, dezentriert etc..
Eine erste Fundvorstellung erfolgte in der Festschrift für Hubert Emmerig 2023, „Der Münzhort von Obing bei Traunstein (1050–1120/1130)“ (Swer den pfenninc liep hât - Festschrift für Hubert Emmerig zum 65. Geburtstag, Wien 2023). Vergleichstypen hier mit dem Link https://www.bavarikon.de/object/bav:SMM ... 01?lang=de

Ich würde hier auch wirklich raten, für mehr Hinweise sich direkt bei Alexandra Hylla (Salzburg Museum) zu melden, sie kann bestimmt mehr dazu sagen (alexandra.hylla@salzburgmuseum.at).

Liebe Grüße
Asuryan

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FMA1 - Kopie.jpg
FMA1 - Kopie.jpg [ 76.93 KiB | 856-mal betrachtet ]

Autor:  Walker [ 20. Mär 2024, 16:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: MA unbestimmt

Hallo miteinander,

herzlichen Dank an Asuryan89 für die Hilfe und Zuordnung, ich werde dies so weiterleiten!
Süddeutschen Raum hätte ich so auf's erste nicht vermutet, man lernt eben nie aus ;)
Im Hort von Obing ist ähnliches dabei, aber wie schon geschrieben, ebenfalls sehr schlecht
ausgeprägt.

Grüsse Walker

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