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Unbekannter Vierschlag-Hälbling mit Adler, Kopf nach links.
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Autor:  hexaeder [ 12. Feb 2020, 09:41 ]
Betreff des Beitrags:  Unbekannter Vierschlag-Hälbling mit Adler, Kopf nach links.

Geschätzte Numismatik-Freunde,

es liegt mir hier ein einseitiger Vierschlag-Hälbling mit einem Adler vor, der Kopf sieht nach links. Die Rückseite ist vollkommen blank, ohne jegliche Prägespuren. Der Vierschlag auf der Motivseite. Würde das Stück ins 15. Jahrhundert stellen.
Größe: 11 x 10,5 mm
Gewicht: 0,15gr
Böhmen :?: Schlesien :?: Keine Ahnung :book:
Bei diesem Hälbling hoffe ich auf eure geschätzte Zuordnungshilfe.

hexaeder

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Autor:  Walker [ 13. Feb 2020, 20:50 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unbekannter Vierschlag-Hälbling mit Adler, Kopf nach lin

Hallo hexaeder,

immer schwierig diese Stücke richtig wo zuordnen!
Ich würde unter Böhmen suchen, ähnlich dem im Link,
sieht zwar ganz gut aus, will mich aber nicht festlegen.
https://www.ma-shops.de/saenn/item.php?id=41418

Grüsse Walker

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Autor:  hexaeder [ 14. Feb 2020, 18:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unbekannter Vierschlag-Hälbling mit Adler, Kopf nach lin

Hallo Walker,
Walker hat geschrieben:
immer schwierig diese Stücke richtig wo zuordnen!
Du sprichst mir aus der Seele. :book: :headbang:
Als erstes wäre ich auf einen Hälbling des Pfennigs von Albrecht V. (1411-1439) Herzog von Österreich, bzw. Albrecht II. (1438-1439) röm. deutsch. Vierfachkönig, Münze Brünn (1438-1439) gekommen. (Literatur: Luschin 14, Saurma 637)
Das Foto meines Sammlungs-Exemplars habe ich unten beigefügt.
Starker Vierschlag, ähnlicher Adler, nur der Hälbling/Heller/? hat keinen Bindenschild im Zentrum, aber das muss bei einem kleineren Nominal (anderer Stempel und weniger Platz) ja nicht zwangsläufig sein?
Bei meiner Suche im Internet bin ich dann auf das selbe Stück gestoßen, welches du nun hier ins Spiel gebracht hast. Bin mir auch nicht ganz sicher. Der Adler ist ähnlich, aber nicht gleich - Stempelvariante? :? Der "Heller" hat keinen erkennbaren Vierschlag und die Brünner Münzen sind zumeist sehr schwarz, schlechte Silberqualität oder Billon.
Walker hat geschrieben:
sieht zwar ganz gut aus, will mich aber nicht festlegen.
Bin mir auch nicht sicher, deshalb habe ich in hier eingestellt.
Danke dir auf alle Fälle recht herzlich für deine Einschätzung und Mühe! ;) Es dürfte wahrscheinlich doch in diese Richtung gehen?

hexaeder

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Autor:  hexaeder [ 15. Feb 2020, 06:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unbekannter Vierschlag-Hälbling mit Adler, Kopf nach lin

SENN bietet in den MA-Shops noch drei weitere Stücke davon an,
https://www.ma-shops.com/saenn/item.php?id=41419&lang=de
https://www.ma-shops.com/saenn/item.php?id=41421&lang=de
https://www.ma-shops.com/saenn/item.php?id=41420&lang=de
die ebenfalls aus dem selben Fund stammen dürften, wie jenes Stück, das Walker hier als Beispiel gezeigt hat.
Das Foto des Exemplars vom oberen Link habe ich eingefügt.

SENN führt folgende Beschreibung an:
Zitat:
Einseitiger Heller 1423-1425 Mähren Brünn Sigismund von Luxemburg, 1419-1437
Katalognummer: vgl. Posvar IV/15
Material: Silber
Gewicht: 0.40 g
Durchmesser: 13.00 mm

Bei diesen Hellern kann man gut erkennen, dass sich oberhalb der Schwingen Buchstaben oder Symbole befinden. Links könnte auch ein "S" für Sigismund stehen? Bei meinem Stück sind es eindeutig Gelenke oder Enden der Schwingen. Diese Münzen sind auch größer und beinahe dreimal so schwer, wie mein Stück.
Ob es sich hier tatsächlich um einseitige Heller handelt oder sind es doch Pfennige?
hexaeder

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Autor:  hexaeder [ 15. Feb 2020, 18:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Unbekannter Vierschlag-Hälbling mit Adler, Kopf nach lin

Diese böhmischen Heller gibt es anstatt mit einem Bindenschild im Brustbereich auch mit einem "I" für Iglau oder einem "Z" für Znaim.
Allerdings sind diese Heller zumeist rund und zu mindestens doppelt so schwer. Halbe Heller oder Hälblinge konnte ich leider nicht finden, denn zu spätmittelalterlichen Geprägen aus Böhmen oder Mähren fällt mir leider die Literatur. Das Internet gibt meistens nichts her, wenn es speziell wird.

Hatte schon einmal ein sehr ähnliches Stück hier eingestellt und Jetonicus hat folgendes dazu geantwortet:
http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=38&t=6475&view=previous

Denke, das wird wahrscheinlich auch für dieses Stück zutreffen.

Ersuche otakar diesen Beitrag als gelöst bitte ins Mittelalter zu verschieben.

hexaeder

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