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Seltener einseitiger Heller Spät-MA - gelöst! https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=38&t=6950 |
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Autor: | otakar [ 20. Jun 2018, 13:47 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit aber welcher? |
Nach langem Suchen habe ich zumindest eine Spur gefunden: das Wappen der Volkersdorfer, in der Nähe von Enns/ St. Florian (heute Tillysburg). Es findet sich auch in Verbindung mit dem Stiftswappen von Salzburg bei Sigismund von Volkersdorf (1452 - 1461), (siehe CNA A78). Ob die Volkersdorfer, die zum O.Ö. Uradel gehörten und mit anderen Geschlechtern (z.B. Pollheimern) verwandt waren, ein Münzrecht besaßen, ist mir nicht bekannt. In den Wirren der damaligen Zeit (Streit zwischen Kaiser Friedrich III. und den Landständen) könnte es schon zu so lokalen Ausprägungen gekommen sein. Die Anzahl der Zapfen (Ähren, Kolben, Tierfelle....?) variiert bei diesem Familienwappen im Laufe der Zeit. Es ist nur eine Theorie - vielleicht weiß wer anderer eine bessere. LG OTAKAR |
Autor: | Walker [ 21. Jun 2018, 18:44 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit aber welcher? |
Hallo, mir fehlt da leider die Literatur dazu, aber das Wappen ist dem Familienwappen der Schenken (schwäbisch-fränkische Adelsfamilie) sehr ähnlich, es sollten fünf sogenannte Heerkolben ( Keulen?) sein. Einen Fürstbischof (Georg III., Schenk von Limpurg) gab's in Bamberg, einige Brüder waren Domherren in benachbarten Bistümern. Beispiel, https://www.acsearch.info/search.html?id=2271393 leider weis nichts genaueres zu dem interessanten Stück! Gruss Walker |
Autor: | otakar [ 21. Jun 2018, 20:46 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit aber welcher? |
Ich glaube Walker, da hast Du einen Volltreffer gelandet! https://de.wikipedia.org/wiki/Schenken_ ... en-001.jpg Es könnte durchaus sein, dass dieses Adelsgeschlecht vor der Haustür von Schwäbisch-Hall im 16. Jahrhundert Heller geprägt hat. Ich habe mich bei meiner Suche nach dem Wappen zusehr auf "Rohrkolben" u.ä. festgebissen. Auf "Heerkolben" bin ich nicht gekommen. hexader wird sich freuen, wenn er am Wochenende aus Frankreich zurückkommt. LG OTAKAR |
Autor: | hexaeder [ 23. Jun 2018, 21:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit aber welcher? |
Lieber Walker, lieber OTAKAR, herzlichen Dank für eure Mithilfe. Das Wappen war ein Volltreffer! Es gehört eindeutig zu Georg III. Schenk von Limburg 1505-1522. Die Münze würde sich zeitlich sehr gut in den Rest der Funde einreihen, die vom Beginn des 15. Jhdt´s bis ins erste Viertel des 16. Jhdt´s reichen. Im Internet sind leider nur die größeren Nominale zu finden, die einseitigen Pfennige mit den beiden Wappen: ° Krug 183 (1511) ° Krug 184 (1512) ° Krug 185 (1513) Hier müsste man jetzt die Literatur von Wolfgang Krug (Bonn) haben, um auch das kleinere Nominal (Heller?) zu finden. Nummer vor 183? Vielleicht hat jemand aus dem Forum Zugriff auf dieses Werk? Habe persönlich die Meinung vertreten, dass es sich um Getreideähren handelt und im Internet nach "Wappen mit 5 Ähren" gesucht. Die Münze dürfte richtig selten sein und steht wahrscheinlich kurz vor der genauen Zuordnung? Es freut sich, hexaeder |
Autor: | hexaeder [ 23. Jun 2018, 21:40 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit aber welcher? |
Von der Zeit her könnte das Wappen auch schon zu Gottfried IV. (1443-1455) Schenk von Limpurg passen. Von ihm habe ich leider nur Großnominale, sogenannte "Schilling ohne Jahr", Bistum Würzburg mit dem selben Wappen gefunden. Diese sind in der Literatur unter Ehwald 5601 und Piloty 870 beschrieben. OTAKAR, melde mich wieder zurück aus Frankreich. hexaeder |
Autor: | hexaeder [ 23. Jun 2018, 21:54 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit aber welcher? |
Walker hat geschrieben: Beispiel, https://www.acsearch.info/search.html?id=2271393 leider weis nichts genaueres zu dem interessanten Stück! Gruss Walker Habe die Münze aus deinem Link herausgesucht aus den beendeten Auktionen bei SIXBID.COM. Die hat damals beachtliche € 160,- (ohne Aufgeld) erreicht. Auf die gebündelte Hilfe aus Oberösterreich ist Verlass! hexaeder |
Autor: | Mistelbach [ 19. Nov 2018, 13:10 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit - noch ungelöst |
Ich mische mich mal als Bamberg-Sammler ein (hat jemand was interessantes abzugeben?). Der Heller ist bekannt, beschrieben unter Ehwald Nr 5605 als Einseitiger Heller 1443, Gottfried IV.Schenk von Limpurg 1443-1455, Bischof von Würzburg. MBNG 1926 Buchenau 104 beste Grüße, Mistelbach |
Autor: | hexaeder [ 11. Jan 2019, 07:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Einseitiger Heller Spät-MA/frühe Neuzeit - noch ungelöst |
Hallo Mistelbach, möchte mich recht herzlich für deine Hilfe bei der Zuordnung meines Fundstückes bedanken. Leider habe ich erst beinahe zwei Monate später und eher zufällig die Antwort bemerkt. Dieser Heller dürfte demnach relativ selten sein, denn sonst wäre er auch im Internet zu finden? "Bamberg-Sammler" und "Nick-Name Mistelbach" Wie passt denn das zusammen? Mistelbach ist doch eine Stadt im Weinviertel, im nordöstlichen Niederösterreich? Da musste ich googeln. Gut, wieder etwas gelernt: Es gibt auch ein Mistelbach im oberfränkischen Landkreis Bayreuth. Also doch Rauchbier-Gegend und nicht Weinland. Jetzt hängt die Welt wieder gerade. hexaeder |
Autor: | hexaeder [ 11. Jan 2019, 07:57 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Seltener einseitiger Heller Spät-MA - gelöst! |
Ersuche jemand von den Administratoren diesen Beitrag ins Mittelalter zu verschieben, wo er letztendlich hin gehört. hexaeder |
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