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BeitragVerfasst: 23. Okt 2017, 12:34 
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Hofrat
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Verglichen mit den Prägebildern einiger Silbermünzen des F a 48-Typs, ein Stück habe ich auf der ersten Seite dieses Leitfadens gezeigt, gehe ich schon davon aus, dass es sich hier um ein offiziell in Wiener Neustadt geprägtes Stück und nicht um einen zeitgenössische Fälschung handelt.
Was meint ihr dazu?

hexaeder

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BeitragVerfasst: 24. Okt 2017, 08:36 
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Professor

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Lieber Hexaeder,
das Stück schaut sehr seltsam aus!
Die mittlere Binde im Wappenschild im Dreipaß ist bei allen mir bekannten Pfennigen dieser Art durchgehend, hier aber hat das Wappen einen abgesetzten Rand.
Die Adlerköpfe auf der Rückseite haben normalerweise zarte, nicht durchgehende Nimben, hier aber sind über den Köpfen RINGE!
Der rechte Buchstabe ist meistens wie ein h, hier wie ein n.
Anscheinend ist die Münze aus Kupfer.
Es handelt sich nicht um einen Schinderling, sondern um eine zeitgenössische Fälschung. Mir ist zwar so was noch nicht untergekommen, aber es gibt aus dieser Zeit auch gefälschte Kreuzer und Grossetl.
Ich möchte das Stück gerne in der Hand halten und persönlich "befragen", denn Ferndiagnosen sind immer problematisch.
Auf jeden Fall eine interessantes Ding!
Jetonicus


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BeitragVerfasst: 30. Okt 2017, 13:27 
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Hofrat
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Lieber Jetonicus,
die Antwort hat aufgrund eines einwöchigen Deutschlandaufenthaltes leider etwas gedauert. Bin die kommenden Tage noch mit einem Börsenbericht beschäftig, aber gegen das kommende Wochenende würde einer "persönlichen Befragung" von rund 150 neuen Exemplaren aus dem 14. und 15. Jhdt., die du noch nicht gesehen hast, nichts im Wege stehen. Ein großer Teil davon sind gewöhnliche Münzen aber durchaus nicht wenige sind sehr interessant und werfen teilweise auch Fragen auf. Einen kleinen Teil habe ich in diesem Leitfaden vorgestellt, der größere Anteil wartet noch auf sein "Verhör". ;)
Melde mich bei dir,
hexaeder

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BeitragVerfasst: 30. Okt 2017, 18:47 
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Wirklicher Hofrat
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Also auf diese "Befragung" bin ich auch schon gespannt. Mir fällt auch auf, dass bei diesem Sonderling das untere Blatt deutlich aus der Mitte geschoben ist. Ich habe auch einen Fa 48, bei dem ich nicht ganz schlau werde. Von diesem Typ dürfte es wohl wirklich viele Varianten gegeben haben. Nach der Abbildung im CNA könnte er ein "Fa 48b" sein (links der Buchstabe a), in der Beschreibung steht aber ein c.
Da gibt es wohl noch einiges aufzuklären.

Ein fröhliches Händchenhalten!
OTAKAR


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CNA Fa48b Wr. Neustadt Friedr. III.jpg
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BeitragVerfasst: 31. Okt 2017, 21:23 
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Professor

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Liebe Pfennigfuchser und Groschenklauber!

Beim Buchstaben C darf man nicht allzu kritisch sein:
Zuerst F a 48 b: F-C-h (oder F-C-n): links kein Buchstabe a sondern C,
zum Vergleich:
Die folgenden Wr. N. Grossetl sind so gedreht, daß das "C" ganz oben ist:
F a 44 FRIDRICVS: das C hat eine starke Mittellinie, wie ein E;
F a 44 NOVECIV: das E ist "normal" (wie beim vorigen das C!), das C hat eine kurze Mittelzacke;
F a 44 NOVECIV: das E ist "normal", das C wie auf F a 48, in der Mitte frei.

Auf ein fröhliches Numaismatisieren!
Jetonicus


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BeitragVerfasst: 1. Nov 2017, 10:45 
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Hofrat
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Lieber OTAKAR,
otakar hat geschrieben:
Ein fröhliches Händchenhalten!

Es würde mich sehr freuen wenn du auch dabei sein könntest, obgleich dein Weg um ein vierfaches weiter ist.
Unser letztes persönliches Treffen liegt nun auch schon eine Zeitlang zurück.
Herzliche Grüße,
hexaeder

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BeitragVerfasst: 1. Nov 2017, 11:09 
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Lieber Jetonicus,
von einem in öffentliches Schulen gelernten und gleichlautendem Schreibstil kann man wohl bei den spätmittelalterlichen Münzumschriften und Abkürzungsbuchstaben nicht ernsthaft sprechen. Offenkundig nur sehr wenige waren des geschriebenen Wortes mächtig und bei Stempelschneidern und besonders häufig auch bei Falschmünzern, macht sich ein weit verbreiteter Hang zur Legasthenie bemerkbar - verkehrte "N", retrograde Umschriften(?),......
Auf ein "C", dass eigentlich wie ein "a" aussieht, muss jemand, der sich nicht sehr oft mit jenen Geprägen, aber auch Inschriften auf Grabsteinen und Fresken beschäftigt, erst kommen! :idea:
Besonders "spannend" finde ich auch das "D" auf deinen Fa44! Für den in jener Materie Unkundigen faktisch nicht lesbar. :o
hexaeder

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BeitragVerfasst: 3. Nov 2017, 15:27 
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Gestern habe ich einen weiteren Zweier F a 29 Pfennig von Friedrich V.(III.) bekommen. Dieses beidseitig geprägte Exemplar trägt auf dem Revers ein großes "W". Um zu sehen welches Exemplar besser für die Sammlung wäre, habe ich beide Stücke miteinander verglichen. Dabei ist mir die stark unterschiedliche Form des "W" aufgefallen. :o
Auch die W-Form bei den Teschler- (F a 13 / W-H-T) und Liephart-Pfennigen (F a 14 / W-H-L) ist aufgrund unterschiedlicher Stempelschnitte verschiedenartig, aber bei den sehr großen Buchstaben am Revers des F a 29 fällt es umso deutlicher auf.
Koch erwähnte in der Beschreibung nur ein kurzes "Rs.:W."
Das Foto mit der Nummer 0347 zeigt jenes auch im CNA abgebildete "W" mit gekreuzten Mittelbalken. Auf dem Foto 0334 erkannt der Betrachter die deutlich andere Buchstabenform.

hexaeder


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0347-CNA-F-a-29-Pfennig-Friedrich-V.-(III.)-1424-1493-web.jpg
0347-CNA-F-a-29-Pfennig-Friedrich-V.-(III.)-1424-1493-web.jpg [ 120.71 KiB | 10451-mal betrachtet ]
0334-CNA-F-a-29-Pfennig-Friedrich-V.-(III.)-1424-1493-web.jpg
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BeitragVerfasst: 3. Nov 2017, 17:22 
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Hätte dazu noch einen Schinderling (?) (bzw. eine zeitgenössische Fälschung mit Kupferkern) zum F a 29 Zweier anzubieten. Dieser zeigt am Revers ebenfalls jenes von Koch im CNA abgebildete "W" mit gekreuzten Mittelbalken, welches wie zwei überlappende "V" aussieht.
hexaeder


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0288-CNA-Fa-29-Fälschung-Friedrich-V.-(III.)-nach-1481-web.jpg
0288-CNA-Fa-29-Fälschung-Friedrich-V.-(III.)-nach-1481-web.jpg [ 117.34 KiB | 10448-mal betrachtet ]

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BeitragVerfasst: 17. Nov 2017, 10:09 
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Zu den verschiedenen bereits gezeigten F a 48 Typen aus Wiener Neustadt ist nun auch ein sehr gut ausgeprägtes Gegenstück aus der Münzstätte Graz aufgetaucht. Der als F b 34 publizierte Pfennig zeigt im Zentrum anstatt des Bindenschildes den Pantherschild, mit dem Wappentier der Steiermark, erstmals im Jahr 1160 im Siegel des Markgrafen Ottokar III verwendet. Koch datiert die Münze mit ca. 1480 bis zum Tode Friedrichs um 1493.
Gewicht: 0,52g; Durchmesser: 14 mm.

hexaeder


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0357-CNA-F-b-34-AV-Friedrich-V.-(III.jpg
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0357-CNA-F-b-34-Friedrich-V.-(III.jpg
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