Werte Freunde des mittelalterlichen Münzgepräges,
habe erst kürzlich bei einer Auktion einen Pfennig ersteigert, der wie folgt beschrieben wurde:
Zitat:
SALZBURG, ERZBISTUM. Konrad I., 1106-1147. Dünnpfennig, Laufen. 0,86 g. Bischof thront v. v.//Mauer mit Tor und zwei Ringen zu jeder Seite, darüber Kreuzgiebel und zwei Türme, zu den Seiten der Türme je ein Stern und zu den Seiten des Giebel je eine Kugel. CNA I, -.
Von großer Seltenheit. Unediert.
Dieses Exemplar wurde schon einmal bei der Lanz Auktion 139, Los Nr. 882, München 2007, versteigert und nun 10 Jahre später bei Künker. Vielleicht hat jemand noch die alten Auktionsunterlagen von damals. Wäre interessant, ob Lanz das Stück mit der selben Beschreibung wie nun Künker bei Auktion 293 angeboten hat?
Da das Auktionsfoto den Avers nur sehr schlecht wiedergegeben hatte, habe ich ein neues Foto davon angefertigt, auf dem der Fachmann doch weitere wichtige Details, wie z.B. die Kopfbedeckung erkennen kann.
Laut Beschreibung der Auktionshäuser soll der Pfennig Konrad I. von Abenberg zugeordnet werden, vom 7. Januar 1106 bis zu seinem Tod am 9. April 1147 Erzbischof von Salzburg.
Die angegebene Bezeichnung "Dünnpfennig" würde ich persönlich anders sehen. Das Stück gleicht in Größe (19 mm) und Aussehen eher einem Pfennig vom Friesacher Schlag. Auch der Revers erinnert von Stil her auf den ersten Blick stark daran. Der Avers wiederum sieht schon nach Laufen aus.
Die Prägungen aus Friesach, aus der Zeit von Konrad I., sehen dagegen vergleichsweise noch sehr primitiv aus. Erst ab Adalbert von Böhmen um 1170 hatten auch die Friesacher Pfennige diesen Stil. Die Profile der Averse sind aber kräftiger und mit Umschrift umgeben.
Vielleicht hat jemand ein Vergleichsstück dazu oder doch ein Literaturzitat? Vielleicht weis ein Numismatiker mehr über dieses Stück?
hexaeder