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"SALZPVRCHER" Fernhandelsdenare im ausklingenden Früh-MA https://numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=38&t=6248 |
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Autor: | franztimm [ 30. Mär 2016, 19:39 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Lieber hexaeder, ja, garnicht so einfach ohne Anglizismen...siehe fan und sorry... Aber wenn man sich etwas Mühe gibt, geht es nach kurzer Zeit fast ganz ohne. Und das Beste! Es fehlt einem nichts!!! Ich will jetzt die Gegenwart nicht verdammen, es ist schon alles schlimm genug. Aber manchmal läßt es sich nicht vermeiden, daß man z.B. moderne Münz"schöpfungen" unter die Augen kriegt. Wenn ich diese Farbmünzen, 3D-Münzen, oder neustens "deutsche" Silbermünzen mit blauer, schimmernder Plastikringeinlage sehe möchte ich am liebsten das Hobby aufgeben. Aber warum? Bin ich verpflichtet, den Schrott (und noch dazu für viel zu viel Geld) zu kaufen? Nein!!! Gott sei Dank noch nicht. Aber es zeigt den unwiderruflichen kulturellen Niedergang Europas. Wenn ich dann meine Taler oder Kreuzer von Maria-Theresia oder Franz II oder andere alte Münzen danebenlege, vergesse ich schnell in welch merkwürdiger Zeit wir heute leben. Mit herzlichen Grüßen aus dem Schanfigg franztimm |
Autor: | otakar [ 30. Mär 2016, 22:17 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Ich glaube manchmal auch, dass wir mit unseren Vorstellungen bereits auf verlorenem Posten stehen. Trotzdem halte ich die Lage nicht für hoffnungslos. Einer meiner Söhne ist Unternehmensberater und Projektmanager und wenn ich seine Schriftsätze lese, kommt mir auch manchmal das Grauen über die mit Anglizismen gespickten Texte. Ich verstehe manchmal kaum etwas davon (Gebe alllerdings auch zu in Englisch schwach zu sein.). Wenn ich ihn darauf anspreche, schüttlet er nur verständnislos den Kopf. "Aber Papa, das ist doch die normale Sprache, so ist unsere Zeit eben!" Vor diese schnelllebigen Zeit, in der vor allem im technischen Bereich täglich neue Begriffe auf mich hereinprasseln, kann ich zwar persönlich die Augen schließen, sie aber nicht beeinflussen. Ich kämpfe mit meinem Computer, wenn er mir bei neuen Programmen unverständliche Entscheidungen abverlangt oder mit dem Fernseher, wenn ich die Betriebesanleitung -ein dickes Buch- nach der Möglichkeit, die Programme zu ordnen, durchsuche. In meiner Jugend waren Latein und Griechisch die Sprachen der Wissenschaft und das schon zweitausend Jahre lang. Heute ist es Englisch und der Wechsel hat sich innerhalb weniger Jahrzehnte vollzogen. Unsere Jungen können damit offensichtlich besser umgehen als wir Alten. Es ist so als ob wir noch "analoge" Menschn wären, die Jugend aber denkt und fühlt "digital". Und damit müssen wir uns wohl abfinden, aber wir können wenigstens zeitweise ins (numismatische) Mittelalter abtauchen und vor plastikumrandeten Euros zu Denaren, Kreuzern und Dukaten fliehen. In herzlicher Verbundenheit! OTAKAR |
Autor: | hexaeder [ 31. Mär 2016, 21:41 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Lieber franztimm, da bin ich absolut bei dir. Diese bunten mehrfärbigen Niob-Euro, in blauer, grüner, leuchtend magentafarbener oder sogar mehrfärbiger Oberfläche, sind für mich der Gipfel numismatischer Geschmacklosigkeit! Es ist zum schreien, wie hier über wohl durchdachte Werbungskonzepte (habe absichtlich nicht "marketing strategy" verwendet ) versucht wird, der kaufwütigen Masse einen sammlerischen Wert dieser Kitschobjekte einzureden. Ich will hier aber niemanden zu nahe treten, obgleich ich denke, dass keiner hier einen derartigen Tand ernsthaft sammelt! Der kulturelle Niedergang Europas ist deutlich in den Diskussionen über die Abschaffung des Bargeldes zu sehen! Nur Bares ist Wahres - seit Jahrtausenden und auch zukünftig! Ein bösartiger Virus eingespeist über das Internet und Milliarden von Zahlensätzen auf Exeldateien (hier lässt sich Anglizismus nicht vermeiden) sind unbrauchbar! Ich hoffe, dass ich persönlich den Chip in der Hand nicht mehr miterleben muss! Es grüßt dich, hexaeder |
Autor: | hexaeder [ 31. Mär 2016, 21:52 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Lieber OTAKAR, du hast vollkommen recht, hier können wir zeitweise ins (numismatische) Mittelalter abtauchen und vor plastikumrandeten Euros zu Denaren, Kreuzern und Dukaten fliehen! Das sollten wir auch wieder tun! Die täglichen Nachrichten in allen Medien sind schlimm genug und allgegenwärtig. So lasst uns hier wieder ins numismatische Mittelalter zurückkehren und uns wieder an Salzburger Denare aus dem 11. Jhdt. denken, die langsam aber sicher zu kurz kommen! hexaeder |
Autor: | franztimm [ 1. Apr 2016, 12:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Lieber otakar, lieber hexaeder, ich bin so froh, noch einige Menschen mit Verständnis zu finden. Das ist heute nicht mehr so einfach. Zum Abschluß zu diesem Thema (von mir) noch mein gestriges Erlebnis in München... Ich war bei Hubert Lanz um einige schöne Taler abzuholen. Danach schön essen im Biergarten vom Dürrnbräu und als Abschluß ein Stück der besten Nußsahnetorte (Lübecker Nuß) im kleinen, sehr zu empfehlenden Cafe (eher Konditorei) Ertl am Viktualienmarkt. Danach bin ich dann Richtung Hauptbahnhof geschlendert. Am Marienplatz vor dem wunderschönen Münchner Rathaus stutzte ich...dort war hinter einem vierseitigen verschraubten Stahlgitterzaun!!! mit Polizeibewachung ein Infostand der PEGIDA. Jeder mag diese Bewegung mögen oder nicht mögen. Für mich persönlich allerdings keine Geschmackssache sondern neben AfD und einigen anderen außerparlamentarischen Organisationen die Einzigen, die noch für eine deutsche Zukunft stehen. Dort fand ich neben meiner Person am Zaun zwei ältere Herren und eine ebensolche Dame. Ich fragte die (auch ältere) Mitarbeiterin des Infostands ob diese "Einzäunung" nötig wäre. Sie sagte, ja leider würde es ohne nicht gehen. Der eine Herr sagte mir, er wäre 71 und würde jetzt in Äthiopien leben. Als altem Münchner würde es ihm dort besser gehen als in Deutschland. Er wäre nur 2 Wochen auf Besuch... Wie weit haben wir es gebracht in Deutschland?! Dir, lieber otokar bzw. Deinem Sohn möcht ich noch eine kleine Entgegnung oder Bemerkung zu seiner Aussage machen. Meine mit 7 jähriger Tochter auf der Krim lebende Lebensgefährtin (28 Jahre alt) hat mich schon des öfteren gefragt, ob wir Deutschen bzw. Westeuropäer noch alle Tassen im Schrank haben! So wie wir unsere Kultur vernichten lassen bzw. größtenteils selbst vernichten könne sie nicht begreifen. Sie hat es schon vor 6 Jahren abgelehnt zu mir nach Deutschland zu übersiedeln. Sie meinte nur, ich könnte alternativ zu ihr in die (damals noch) Ukraine kommen. Das habe ich dann auch gemacht. Um nicht ganz aus Westeuropa zu verschwinden wohne ich halt jetzt abwechselnd auf der Krim und im Schanfigg in Graubünden. Das wollte ich nur gern noch zum Thema "Kultur in weitester Auslegung" mitteilen. Vielleicht regt es den einen oder anderen doch mal zum Nachdenken an. |
Autor: | Klosterschueler [ 1. Apr 2016, 19:25 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Liebe Freunde! Als geboreneer Salburger: Sind wir noch beim ausklingenden Fühmittelalter Olaf |
Autor: | hexaeder [ 1. Apr 2016, 21:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Salzburger Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Lieber Olaf, obgleich unser gemeinsames Abschweifen vom Thema durchaus auch seine Berechtigung hatte, freut es mich, dass du dich wieder dem eigentlichen Leitfaden, der "SALZPVRCHER" Gepräge des ausklingenden Mittelalters, zuwendest. Um hier nicht zu langweilen haben Andechser und ich die Zuordnung ob Früh- oder Hochmittelalter im Rahmen einer PM weiter besprochen. Die numismatische Einteilung dürfte aus Sicht der ausgebildeten Münz-Fachleute eine andere sein, als für Historiker. Bin mir aber sicher, Andechser wird dies auch gerne hier nochmals erläutern. Ich persönlich klinke mich übers Wochenende, wegen eines Besuchs in Sachsen, kurzzeitig aus der Diskussion aus. Schönes Wochenende, hexaeder |
Autor: | hexaeder [ 10. Aug 2016, 13:06 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: "SALZPVRCHER" Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter |
Durch anklicken des Bildes kann man das Vergleichsfoto stark vergrößern! |
Autor: | Jetonicus [ 10. Aug 2016, 16:46 ] | |||
Betreff des Beitrags: | Re: "SALZPVRCHER" Gepräge im ausklingenden Frühmittelalter | |||
Liebe Freunde des Hochmittelalters, die Numismatiker haben folgende Einteilung, die sich von selbst erklärt: Karolingischer Denar, Fernhandelsdenar: Regensburger, Kölner: Fundorte im Osten, Regionaler Pfennig: Wiener... Pfennig. Die meisten frühen Regensburger (Salzburger, Nabburger, Augsburger...) Denare, die in Auktionen angeboten werden, dürften aus Funden des (derzeitigen) Polen stammen. Daß hier zwei stempelgleiche Exemplare aufgetaucht sind, ist nicht ungewöhnlich. Das abgebildete Stück (leider ist die Oberfläche vom Zahn der Zeit benagt) hat eine damit stempelgleiche Vs., die Rs. ist verschieden. Die Stempelgraphen von Hahn zeigen, welche Stempelkopplungen bekannt sind und wieviele Exemplare jeweils bekannt sind. [Meine Katalognummer MR (Moneta Radasponensis) ist nicht auf dem neuesten Stand!] FG Jetonicus
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