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 Betreff des Beitrags: Unbekanntes Brakteat
BeitragVerfasst: 28. Jun 2014, 12:47 
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Kandidat

Registriert: 1. Mai 2014, 17:46
Beiträge: 30
Grüß euch!

Schaut euch mal dieses Teil an! Weiß jemand mehr darüber? Ich suche jetzt schon mehrere Tage nach etwas Vergleichbarem, finde aber nichts!


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brakteat.jpg
brakteat.jpg [ 93.06 KiB | 8768-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes Brakteat
BeitragVerfasst: 29. Jun 2014, 22:33 
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Wirklicher Hofrat
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Registriert: 5. Jun 2010, 18:32
Beiträge: 1437
Hallo Rübezahl!
Es handelt sich hier um einen Bodeseebrakteaten (Schwäbisch-Alemannischer Pfennig) des Bistums Konstanz - vermutlich von Bischof Eberhard II. v. Waldburg Thann (1248-1274), möglicherweise ist er auch eine königliche Prägung (Rudolf I. von Habsburg). Da der Brakteat relativ selten ist, kann ich keine Referenz angeben, man findet ihn aber im Archiv für Brakteatenkunde erwähnt (S 293; Abb. Tafel 44 Nr. 35). Mir fehlt leider die neuere Fachliteratur für deutsche Brakteaten.
Mit freundlichen Grüßen!
OTAKAR
P.S. Dieser Brakteat wurde heuer schon einmal hier vorgestellt: viewtopic.php?f=38&t=5394

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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes Brakteat
BeitragVerfasst: 2. Jul 2014, 14:47 
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Kandidat

Registriert: 1. Mai 2014, 17:46
Beiträge: 30
Grüß dich otakar!

Super - vielen Dank für die Bestimmung.
So spezielle Bücher habe ich auch keine, deshalb bin ich ja froh, dass es euch Spezialisten gibt.

Danke nochmals.

Frage: Münzgewichte, kennt sich da jemand von euch auch aus oder hast du einen Tip für mich, wohin ich mich wenden kann!


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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes Brakteat
BeitragVerfasst: 2. Jul 2014, 18:35 
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Wirklicher Hofrat
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Registriert: 5. Jun 2010, 18:32
Beiträge: 1437
Kannst Du Deine Frage ein wenig präzisieren? Meinst Du das Gewicht der Münzen oder die Münzgewichtsstücke (genormte Waage-Gewichte). Allgemein gesehen kommt es hier sehr auf die Zeit an, über die man etwas wissen will. Das Münzwesen und die Münzgewichte waren zu allen Zeiten ein schwieriges Thema, weil hier sehr viel getrickst und gefälscht wurde. Die ärgsten Banditen waren z.B. im Mittelalter die Münzherren selber, die Feingehalt und Raugewicht der Münzen ständig herabsetzten und so ihr eigenes Volk schamlos betrogen (Kommt dir das bekannt vor???) bis es wieder einmal zu einm Kollaps kam, wie nach der Schinderlingszeit um 1460, als das Volk die fast silberlosen Pfennige nicht mehr akzeptierte. Man darf ja nicht vergessen, dass Geld bis ins 18. Jahrhundert eine "Ware" war, die einen Wert an sich hatte (Wert des Münzmetalles) und nicht wie bei modernem Geld eine Art Schuldverschreibung oder Gutschein ohne materiellen Wert (Papiergeld, minderwertiges Münzetall). Interessant ist, dass es im Mittelater dem gemeinen Volk verboten war, eine Münzwaage zu besitzen. Damit verhinderte man, dass sich Leute die schwereren und wertvolleren Silbermünzen aussortierten, um sie gewinnbringend (als Silber) verkaufen zu können. Die Münzen hatten ja kein einheitliches Gewicht, da die Rohlinge von Hand aus einem Zain (Metallstreifen) zugeschnitten wurden. Man legte daher als Grundlage die Zahl der Münzen fest, die aus einer bestimmten Menge Fein-Silber ("feine Mark") oder Rau-Silber ("Raue Mark") geschlagen werden konnte. Die Verwirrung entstand vor allem durch die nach Orten unterschiedliche Festlegung der Mark. so hatte eine Kölner Mark 233,8123 g, eine Wiener Mark jedoch 263g (ab Mitte des 13. Jhdts. 280,644 g = schwere Mark), was einem Verhältnis von etwa 10 : 12 entsprach. Um 1200 wurden in Wien aus einer feinen Mark 344 (= aus einer Rauen Mark 269) Pfennige geschlagen. Sie hatten bei einem Feingehalt von 736/1000 ein Raugewicht von etwa 0,9g (Feingewicht 0,72 g). Das wäre einmal eine kurze Vorinformation zu der schwierigen und auch für mich nicht immer leicht verständlichen Materie.
Schöne Grüße!
OTAKAR

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 Betreff des Beitrags: Re: Unbekanntes Brakteat
BeitragVerfasst: 4. Jul 2014, 21:23 
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k&k Hoflieferant, Wirklicher Hofrat
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Viele Grüße
helcaraxe
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