Hallo allerseits,
ich möchte das Mittelalterforum mal mit einem Silberpfennig der Stadt Warburg im Bistum Paderborn aufmischen. Warburg ist anhand der Lilie eindeutig zu identifizieren. Welcher Fürstbischof dahintersteckt, ist mir allerdings noch nicht ganz klar. Anfangs habe ich Otto von Rietberg (1277 – 1307) vermutet. Als eine Prägung dieses Herren wurde mir das Stück seinerzeit auch angeboten. Aufgrund einer Korrespondenz mit Dr. Peter Illisch, einem der herausragenden Kenner westfälischer Münzen, sind mir allerdings Zweifel gekommen. Illisch schreibt - hier ein Text in Auszügen -:
“…Zunächst einmal würde ich den Pfennig für eine Warburger Münze des Bischofs Dietrich halten, muß das aber noch mit meinen anderen Fotos vergleichen. Otto und Dietrich sind sich in Warburg zum Verwechseln ähnlich. ……wobei man der Verkäufern keinen Vorwurf machen kann, da Dietrich bzw. die Stadt Warburg offenkundig keine Verordnung zur Einführung eines Unterscheidungsmerkmals ausgegeben hat. Man hat das weitergeprägt, was man bis dahin auch hat prägen lassen. Wegen der kleinen Schrötlinge sind bestenfalls wenige Buchstaben oder nur deren Basis erkennbar…. Ihr Stück hat ja immerhin noch Reste von Buchstaben (deutlich CIVITA... auf der Rückseite)…..Unterschiede bestehen auf der Rückseite bei der Verbindung des Daches mit den Türmen seitlich……Ich hoffe, daß ich im Laufe des Jahres ausreichend Zeit finde, Paderborn-Mittelalter als Manuskript abzuschließen…“
Das hoffe ich auch. Sein Buch zu Mittelalter-Münzen aus Paderborn ist schon seit ein paar Jahren angekündigt….
Bis dahin bleibt unklar, ob das vorgestellte Stück unter Otto von Rietberg (dann wäre es Weingärtner# 57) oder Dietrich von Itter (1310 – 1321) geprägt worden ist. Zugegeben, auf den ersten Blick erscheint der Silberpfennig als Trümmer. Aber bessere Exemplare sind sehr selten.
Übrigens: Das Teil wiegt 1,00 Gramm und mißt im Durchmesser 15,7 mm.
Macht’s gut
MG
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