Lieber AvP,
Wiener Pfennige, bis grob gesagt zur Nummer B100, sind generell dünn, bis sehr "gesät". Manche davon sind bis heute auch nur in Einzelstücken aufgetreten. Es gibt da nur wenige Ausnahmen, wie etwa den B73 von Otakar IV aus der Münze Fischau, von den es wirklich Mengen gibt. Das selbe gilt auch für den B23A und der B23B von Heinrich II Jasomirgott (1141-1177), ein sogenannter "Dünnpfennig" aus der Münzstätte Krems, der einst eine sehr gefragte und auch teure Münze war, bis aus einem (oder mehreren?) Hortfund(en) hunderte Stücke aufgetaucht sind! Ich selbst habe 25 Stück dieser beiden Typen in meinem Münzkoffer, die bezügliche der unzähligen Beizeichen trotzdem hochinteressant sind und mit Preisen weit unter € 100,-, auch für jeden leistbar sind. Aber alle anderen Pfennige von Heinrich sind, sofern nicht beschädigt und in gutem Zustand, in einer Preislage, die die meisten Sammler wahrscheinlich nicht mehr bereit sind, dafür zu zahlen.
Die nächsten Zeilen sind aus der Sicht eines Sammler gesehen und basieren nicht auf der strengen Grundlage von numismatischen Erkenntnissen!
Die Kremser Pfennige von Leopold V stellen für mich bereits den Übergang zu den typischen Wiener Pfennigen dar, die vergleichsweise häufig, bis sehr häufig auftreten. Sie sind bereits kleiner und nicht mehr so attraktiv, wie die etwas älteren Typen und tragen bereits Motive, die den Stücken der nächsten Generation um 1190 bis 1230 aus den Münzstätten Enns, Krems oder Wien (bis etwa B111 / auch Leopold VI) sehr ähnlich sind. Jene Pfennige von Leopold V sind aber im CNA mit sehr niedrigen Nummern B26 bis B29 angeführt (was das Bild etwas verfälscht) und finden sich sogar noch vor den legendären Pfennigen aus der Münzstätte Neunkirchen, die über eine Zeitspanne vom Anfang bis knapp über die Hälfte des 12. Jahrhunderts reichen.
Besonders vom B26 sind im heurigen Jahr im Internet und auch bei Versteigerungen mehrere Exemplare aufgetaucht, die sich aber preislich sehr in Grenzen gehalten haben. Ein von dir angesprochener B29 war erst vergangene Woche bei der 102. Münzauktion von H.D. Rauch, Wien, zur Versteigerung feilgeboten worden. Hatte das interessante Stück in Händen, aber ich denke, dass sich die Begeisterung aus zwei Gründen in Grenzen gehalten hat. Erstens war die Oberflächenqualität der Münze einfach schlecht und zweitens gab es bei dieser Auktion wirklich andere "Highlights"!
LG,
hexaeder