Lieber Otakar,
bei dem Stück auf Ebay handelt es sich ziemlich sicher (soweit man es bei einem Dünnpfennig aufgrund von Fotos sagen kann) um den Typ Var. 7.1, mit dem Avers: II.b.1 und dem Revers VII.a.1. Der Revers steht beim beigefügten Foto genau auf dem Kopf! Es handelt sich hierbei sicherlich um eine authentische Silbermünze aus dem 12. Jhdt. Ob das Stück nun in der Münzstätte Neunkirchen, Fischau oder doch im mährischen Podivin geprägt wurde, ist soweit ich weis, noch nicht ganz sicher.
E.Löschl reiht diese Gepräge in einer Serie von Artikel in der Zeitschrift Money Trend aus den Jahren 2011 und 2012 den Prägestätten Neunkirchen, eventuell Fischau, zu. Die tschechischen Autoren von Folia Numismatica 2012/26/2, vertreten auch die Hypothese über die Herkunft dieser Münzen aus Podivin.
Habe vor einigen Monaten auch ein derartiges Stück bekommen und hier im Numismatik Café einige Zeilen darüber geschrieben:
http://www.numismatik-cafe.at/viewtopic.php?f=38&t=6156In diesem Leitfaden findest du auch die Abbildung in der Literatur. Obwohl es hier zahlreiche Variationen gibt, dürfte es sich bei dem momentan angebotenen Stück um genau die selbe Variante handeln!
Die Münze könnte auch aus dem Fund von Ladná, Anfang der 1990er Jahre stammen. Es wurde damals eine "bedeutende Menge" dieser Breitpfennige als Depotfund entdeckt und diese Münzen (es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Varianten) tauchen immer wieder im Handel auf. Auch moneta.at bietet momentan auf seiner Seite die Var. 1.1 an.
Die zeitgenössischen Fälschungen, die Koch im CNA erwähnt hat waren "kupfriger". Bei den bisher gesehenen Ladná-Pfennigen handelt es sich eindeutig um Silbermünzen!
Das Stück auf Ebay ist übrigens ein gutes Belegstück, das Aufgrund des schönen Erhaltungszustandes sicherlich auch aus einem Hortfund stammt.
Herzliche Grüße,
hexaeder