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Österreichische Brakteaten
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Autor:  Jetonicus [ 6. Sep 2016, 20:15 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Kaiser Friedrich II. (1212 - 1250) hat in Süditalien Augustales (Sing.: Augustalis) geprägt mit dem Bild des nach links auffliegenden Adlers. Dieses Bild findet man dann bei den frühen Tiroler Kreuzern (Aquilini, Sing.: Aquilino) aus Meran (ca. 1259 - 1275). Bilder davon findet man im Internet.
Als Meinhard II. von Tirol Herzog von Kärnten wurde (1286 - 1295), hat man das Bild des auffliegenden Adlers auch auf einen Völkermarkter Brakteaten CNA C c 30 gesetzt.
Leider ist das abgeb. Stück nicht so scharf ausgeprägt, wie es sein könnte... doch bis ich ein besseres habe...

Einen schönen Abend (nach einem verregneten Tag) wünscht
Jetonicus

Dateianhänge:
Dateikommentar: Völkermarkt C c 30
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Autor:  Jetonicus [ 4. Okt 2016, 21:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

... hier nun das Untereisen für einen mährischen Brakteaten. Das Bild rechts oben zeigt, daß das Prägeeisen mit einem Nagel(?) auf der Unterlage (Holzklotz) befestigt war.
Das erste Bild zeigt einen solchen Brakteaten. Der Rand des Schrötling-Bleches ragte beim Prägen rechts und unten über das Untereisen hinaus, dort ist der Brakteat breiter.

Aber, wie schon gesagt, die Kärntner Brakteaten wurden nicht so hergestellt.
LG
Jetonicus

Dateianhänge:
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Dateikommentar: Lit.: D. Grossmannová: Denáry a brakteáty na Moravě ve 2. polovině 13. století. Brno 2015.
IMG_5956.png.png
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Autor:  Jetonicus [ 28. Jul 2017, 21:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Um den Winterschlaf der Brakteaten endlich zu beenden, hier das Bild eines CNA C c 5 A. Es ist aber nicht sicher, ob es tatsächlich ein Brakteat ist, denn es gibt Exemplare mit Rückseiten. Auch bei diesem Stück ist die Rückseite etwas zu "unruhig".

LG
Jetonicus

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CNA C c 5 A#.png
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Autor:  hexaeder [ 29. Jul 2017, 16:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Lieber Jetonicus,
hätte nur zu gerne den "Winterschlaf der Brakteaten" selbst beendet. ;) Leider mangelt es mir an weiteren passenden Exemplaren! :(
Ein begehrenswertes Stück, dein Völkermarkter von Ulrich II.
Zitat:
Auch Koch legt sich bei dieser Münze nicht fest und schreibt: "Die Münze als Brakteat ist nicht gesichert"

Habe bei der Gelegenheit auch gleich über Cc3 und Cc4 nachgelesen. Hier sind besonders die teilweise retrograden Umschriften bezogen auf Herzog Ulrich "DVX OVLRIC(V)" interessant.
hexaeder

Autor:  Jetonicus [ 29. Jul 2017, 19:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Lieber Hexaeder,

schade, daß die Brakteaten - und hier vor allem die Schriftbrakteaten - so dünn gesät sind! Für mich gehören sie zu den schönsten MA-Münzen unseres Gebietes.
Vom Ulrich Cc3 und Cc4 habe ich bisher nur einen in der Hand gehabt...
Hier wenigstens ein C c 5 mit .+.KARINTHIA, leider nicht ganz so, wie er sein könnte, aber man wird bescheiden.

Jetonicus

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CNA C c 5.png
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Autor:  hexaeder [ 29. Nov 2017, 10:57 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Gestern hat der Postbote einen Brief gebracht, in dem sich eine Münze befand, die hervorragend zur Vervollständigung dieses, von OTAKAR begonnenen Themas passt.
Es handelt sich dabei ebenfalls um einen Brakteat aus der Prägestätte Völkermarkt, dem C c 32 von Philipp von Kärnten (1269/1270).
Koch schrieb dazu:
Zitat:
Bei den nachfolgend verzeichneten Münzen ist es nicht eindeutig geklärt, ob es sich wirklich um Brakteaten handelt.
Habe das Stück mit meinen anderen Brakteaten der Prägestätten Völkermarkt und Griffen verglichen und das neue Stück unterscheidet sich, von der Machart her gesehen, nicht von den übrigen Exemplaren. Selbst die gestauchten Ecken zur Rundung des Stücks sind hier erkennbar.
Jedoch deutlich sichtbar (am zweiten Foto) ist der Unterschied vom Original zu jener, im CNA verwendeten Skizze. Das Original zeigt keine Kopfbedeckung, der Halsbereich ist vollkommen anders und das Original hat anstatt des Rumpfes eine durchgehende Zinnenmauer. Es wäre sehr interessant hier einen weiten Beleg zu sehen, um zu vergleichen, ob es sich bei meinem Stück um eine Variation handelt oder die Literatur-Skizze derart daneben liegt?
Das Stück hat einen Durchmesser von 21,5 mm und ein Gewicht von 0,73g.

hexaeder

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0369-CNA-C-c-32-Philip-von-Kärnten-1269-1270-web.jpg
0369-CNA-C-c-32-Philip-von-Kärnten-1269-1270-web.jpg [ 118.6 KiB | 13135-mal betrachtet ]
0369-CNA-C-c-32-Philip-von-Kärnten-1269-1270-CNA-Vergleich.jpg
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Autor:  Jetonicus [ 30. Nov 2017, 12:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Lieber Hexaeder,
in St. Veit wurden keine Brakteaten geprägt, die Rückseiten der Pfennige schauen meistens so aus wie bei Deinem Stück. Manche sind ziemlich glatt, bei einigen sieht man Spuren von Prägespuren (!), bei wenigen Prägespuren. Man hat beim Prägen keine weichen Unterlagen verwendet wie bei Brakteaten.
Das Luschin-Bild,das Koch im CNA übernommen hat, ist schlecht gezeichnet (zumindest ist mir kein solcher Pfennig bekannt), Dein C c 32 ist schon richtig. Meine beiden Stücke schauen ähnlich aus was Schrötlinge, Prägung und Rückseite betrifft.

Jetonicus

Autor:  hexaeder [ 2. Dez 2017, 07:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Lieber Jetonicus,
Jetonicus hat geschrieben:
in St. Veit wurden keine Brakteaten geprägt, die Rückseiten der Pfennige schauen meistens so aus wie bei Deinem Stück.........
........Dein C c 32 ist schon richtig. Meine beiden Stücke schauen ähnlich aus was Schrötlinge, Prägung und Rückseite betrifft. <br abp="719"><br abp="720">Jetonicus

Der C c 32 wird im CNA noch unter der Münzstätte Völkermarkt geführt. Gibt es zwischenzeitlich neue Erkenntnisse? Zählt das Stück nun zu St. Veit?

Von den Abbildungen auf Tafel 43 zählt das Stück zu den Brakteaten, aber vorne im Textteil zweifelt Koch diese Machart an. Habe meinen C c 32 mit anderen Stücken wie C C 26, -28 und -29 verglichen und sehe keinen wirklichen Unterschied.

hexaeder

Autor:  hexaeder [ 11. Dez 2017, 12:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Habe die zuletzt gezeigte Münze nun doch eher zufällig im CNA gefunden. Einige Seiten weiter auf der Tafel 48 unter C h 33, Ulrich III. von Kärnten (1256-1269) zugeordnet. Die Münze fällt in diesem Fall in die Kategorie Herzöge von Andechs-Meranien und ihre Nachfolger, als Münzstätte gilt Windischgraz. Ob es sich hierbei aber um einen Brakteaten handelt wird in der Beschreibung angezweifelt.

Es wird Zeit das Münzetikett zu ändern. ;)

hexaeder

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DSC09655.JPG
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Autor:  hexaeder [ 16. Jul 2018, 18:12 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Österreichische Brakteaten

Ein erfreulicher Umstand lässt mich den alten Leitfaden von OTAKAR über österreichische Brakteaten wieder aktivieren.
Es ist ein Brakteat aus der Münzstätte Griffen aufgetaucht, der hier im Zuge der siebenseitigen Korrespondenz schon einmal von Jetonicus angesprochen wurde. Es war auf der Seite 4, vor beinahe genau 2 Jahren, am 25.07.2016. Jetonicus zeigten einen schönen Pfennig mit der CNA Nummer C e 11. Koch beschrieb das Stück wie folgt:
Zitat:
Geflügelter Fischleib mit menschlichem Kopf, der eine Bischofsmitra trägt.
Beim damaligen Stück handelt es sich um einen Pfennig. Koch schreibt auch nichts von einem eventuellen Vorkommen von Hälblingen zu dieser Münze oder zu den Brakteaten aus Griffen generell.
Das nun vorliegende Stück hat aber einen Durchmesser von nur 15 mm und ist ein Leichtgewicht mit nur 0,29 Gramm! :o Da ich doch einige österreichische Brakteaten in der Sammlung habe, lag ein Vergleich sehr nahe. Meine übrigen Brakteaten aus Griffen sind etwa 20 mm oder größer im Durchmesser und haben 0,70 bis 0,80 Gramm. Aufgrund von Größe, Durchmesser und wesentlich geringerer Silberblechstärke gehe ich davon aus, dass es sich bei diesem Stück schon um einen (bis dato nicht edierten?) Hälbling handelt. Zu mindestens habe ich keinen in der Literatur gefunden.
Vielleicht weis einer von euch mehr darüber?

hexaeder

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0400-CNA-F-e-11-Hälbling-uned.-Berthold-von-Leiningen-AV.jpg
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0400-CNA-F-e-11-Hälbling-uned.-Berthold-von-Leiningen-RV.jpg
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