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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 4. Feb 2011, 12:51 
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Professor

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Beitragen kann ich leider nichts, aber lesen immer gerne. Ich bin ja einer der gerade über die Münzen in Österreich lernt.


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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 4. Feb 2011, 17:49 
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Professor

Registriert: 5. Jun 2009, 16:16
Beiträge: 209
Lieber Otakar,
Halt durch !!!!
Deine Fan- Gemeinde wird von Tag zu Tag größer. (outet sich - ist mir heutzutage zu heikel ).
Auch ich lese mit Interesse und Begeisterung deine Artikel und freu mich jedesmal darauf.
Liebe Grüße
Franz


Zuletzt geändert von Franz am 28. Dez 2012, 10:46, insgesamt 1-mal geändert.

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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 5. Feb 2011, 21:27 
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Magister
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Wohnort: Iselen
Franz hat geschrieben:
Lieber Otakar,
Halt durch !!!!
Deine Fan- Gemeinde wird von Tag zu Tag größer. (outetet sich - ist mir heutzutage zu heikel ).
Auch ich lese mit Interesse und Begeisterung deine Artikel und freu mich jedesmal darauf.
Liebe Grüße
Franz


Lieber Otokar, liebe „Mittelaltergemeinde“.

Der CNA Ce2 ist „einfach der Hammer".
Vielen Dank auch für die Info zum Thema und auch für den Link von KarlAntonMartini.
Möchte mich hier auch als einer den das Mittelalter sehr interessiert „outen“. Als Jugendlicher hab' ich schon zum Münzensammeln begonnen (Schilling - Umlaufmünzen und was man sonst noch zwischen die Finger bekommt). Später, als ich selber Geld verdiente, waren die silbernen 25/50er toll und auch die €-Silberlinge der Münze Österreich kommen laufend ins Haus.
Vor ein paar Jahren hab' ich einen Guldengroschen von Brandenburg in Franken aus dem Jahr 1543 zwischen die Finger bekommen (mein Ex-Avatar). Seitdem hat mich das Mittelalter nicht mehr losgelassen. Besonders die Pfennige haben es mir angetan, inzwischen hab' ich eine kleine Sammlung.
Ich hab' mich dann im Herbst 2010 beim Forum angemeldet da ich Info über, für mich, nicht bestimmbare Pfennige suchte. Am Anfang eines (neuen) Sammelgebiets sucht man natürlich nach Information über die Münzen die man hat, erst dann weis man was man "unbedingt" noch braucht. Dass es den CNA gibt hab' ich erst im Forum erfahren, besitze ihn inzwischen und schmökere oft darin. Viele Bücher über das Mittelalter und auch Österreichische Münzgeschichte hab' ich inzwischen gelesen (und muss diese Bücher noch ein paar Mal lesen um wirkliches Wissen anzueignen). Deshalb schätze ich auch das Wissenskonzentrat das man hier zum Thema erfährt sehr.
Es hat zwar nichts mit dem Thema - Österreichische Brakteaten - zu tun aber mein neuer Avatar ist ein hier erwähnter, neu erstandener, Friesacher den ich euch gerne zeigen möchte.
Freue mich schon auf weiter Beiträge zum Thema Mittelalter.
Gruß
ISUAS


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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 7. Feb 2011, 01:41 
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Wirklicher Hofrat
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Registriert: 5. Jun 2010, 18:32
Beiträge: 1436
Spezie01 hat geschrieben:
Beitragen kann ich leider nichts, aber lesen immer gerne. Ich bin ja einer der gerade über die Münzen in Österreich lernt.

Lieber Spezie01
Da interessiert uns z.B. was Du gerade lernst (Hobby- oder "professionelle" Numismatik; Studium). Vielleicht hast du auch Fragen und wir Cafebrüder können Dir vielleicht Tips geben oder mitdiskutieren. Das soll ja hier keine Einbahnstraße sein.
Ja, weil Ihr alle so lieb zu mir seid, getraue ich mich, zum Thema noch ein Schäuferl nachzulegen:
Die St. Veiter Prägungen fallen durch eine Besonderheit auf. Bis gegen Ende der Regierungszeit von Herzog Bernhard (+1256) haben die Münzen den Charakter eines normalen (Dick-) Pfennigs vom Friesacher Schlag mit deutlich ausgeprägten Vor- und Rückseiten und häufig auch mit Umschriften. Unter Ulrich III. (ab CNA Cb21) werden plötzlich Halbbrakteaten (Breit-oder Dünnpfennige mit geringer oder nicht vorhandener Rückseitenprägung) hergestellt. Die Umschriften fallen – mit wenigen Ausnahmen – weg. Auch in der Münzstätte Windischgratz, die ja nach dem Aussterben der Andechs-Meranier zunächst an Aquilea und dann an die Spanheimer fiel, wurden Münzen in dieser Art geprägt (hier mein Ch30, der die 3 Löwen die später das Kärntern Wappen bildeten, noch beim Ringelspiel zeigt). Die Prägetechnik setzt sich auch unter Ottokar II, den Habsburgern (Rudolf I.) und den Meinhardinern (Grafen von Görz-Tirol) fort. In Völkermarkt wurden viele Münzen mit dem gleichen Motiv entweder auch als Halbbrakteat oder als echter Brakteat geprägt. Leider habe ich in meiner Sammlung kein solches Paar, aber ich kann einige Einzelbeispiele anführen:
St. Veit Cb41 entspr. Völkermarkt Cc15 (Brakteat): links Adler, rechts Brustbild mit Kreuz
-„- Cb79 - „ - Cc47: Adler, zu beiden Seiten je 3 Rosetten
-„- Cb67 - „ - Cc43: Aufgerichteter Lindwurm, rechts ein Baum
Auch der relativ häufige Dickpfennig CB17 (noch unter Herzog Bernhard mit Umschrift) findet unter Ulrich III. einen Motivpartner als Brakteat in Völkermarkt (Cc5A). Wer den CNA aufmerksam durchblättert, findet noch eine ganze Reihe solcher Partner. Über die Herstellung von Halbbrakteaten weiß man noch nicht viel. Entweder wurden alte und schon sehr schlechte Stempel als Unterlage verwendet, sodass auf der eher glatten Rückseite noch Prägespuren sichtbar sind oder man prägte die Münzen zweimal: zuerst die Rückseite und dann in Brakteatenmanier die Hauptseite. Dies scheint eine eher umständliche und wenig sinnvolle Art der Prägung zu sein, da ja durch die 2. Prägung die Rückseite wieder großteils zerstört wurde. Aber Cb67 steht in Verdacht, so eine Prägung zu sein, da sie einen deutlichen Perlkreis auf rv aber auch die typischen Merkmale einer tief geschnittenen Hohlmünze zeigt.
Zu Deinem Avatar, lieber Isuas möchte ich noch bemerken: Der Eriacensis-Pfennig mit all seinen "Nachkommen" aus fast allen Münzstätten ist auch für mich ein ganz wichtiges Gepräge. Obwohl er häufig angeboten wird, sind aber die Preise zuletzt stark noch oben geklettert; bei Ebay/Lanz wurde vor kurzem einer um weit über 100 € verkauft. Da hängt es einem Normalverbraucher die Kette aus.
Liebe Grüße!
OTAKAR


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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 10. Feb 2011, 17:29 
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Wohnort: Dresden
Nachdem ich grad beim Aufräumen meine alten Unterlagen zum Bamberger Besitz in Kärnten wiedergefunden habe, noch etwas zum historischen Hintergrund. Die Bamberger Bischöfe besaßen seit 1242 das Münzregal für Silber in Griffen und Villach. In Griffen stand ihnen das Silber aus eigenem Bergbau (St. Nikolai bei Griffen und Reichenfels) zur Verfügung. In Villach hat man möglicherweise auch das Sammelsurium aus der Maut vermünzt. Bischof Berthold hielt sich vielfach in den damals ökonomisch wichtigen Kärntner Besitzungen auf, er unterstützte Rudolf von Habsburg gegen Ottokar von Böhmen (bis und nahm 1278 an der Belagerung Wiens teil. Finanziell war er öfters klamm und mußte einzelne Güter des Kärntner Besitzes verpfänden, zuletzt 1278 Güter in Wolfsberg. Das Münzrecht erging unter der Auflage, daß die Münzen den Friesachern entsprechen sollten. Grüße, KarlAntonMartini


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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 12. Feb 2011, 22:33 
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Noch ein Nachtrag zu den Kärntner Brakteaten:
Vor einiger Zeit ersteigerte ich von einer bekannten Münchner Firma einen Brakteaten mit einer achtblättrigen Rosette, der als CNA Cc25 bezeichnet wurde (Völkermarkt). Die Münze war keine besondere Schönheit und daher relativ günstig zu bekommen. Wie bei Brakteaten üblich war nur eine Seite abgebildet. Ich staunte daher nicht schlecht und war auch ein wenig verärgert, als ich an der Rückseite Prägespuren (Sternchen/Ringel-Kranz) entdeckte – also „nur“ ein Halbbrakteat und keinesfalls der Cc25. Nun begann die Suche nach der wahren Identität. Im CNA wurde ich dann auch fündig. Die Münze ist eine Prägung der Grafen von Görz in der Münzstätte Obervellach – Cf1. Von dieser Münzstätte, die kurzzeitig neben der Hauptmünzstätte Lienz betrieben wurde existieren nur 4 bekannte Prägungen, die aber auch nicht gesichert sind. Luschin legt den Cf1=L 315 noch nach Lienz, Baumgartner bezweifelt dies, da die Fundorte (Pötschacher Hube, Diex) relativ weit entfernt von Lienz aber näher bei Obervellach liegen. Daher ist die Münze im CNA auch unter Obervellach registriert. Auf alle Fälle ist es ein interessantes und seltenes Stück auf das ich da durch Zufall gestoßen bin.
LG OTAKAR


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Zuletzt geändert von otakar am 12. Feb 2011, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 12. Feb 2011, 22:37 
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Bilder: 190
Lieber Otakar!

Das ist das tolle an den Mittelatermünzen, dass sie immer noch Fragen stellen, nach deren Antworten es sich zu suchen lohnt ;)

Klosterschüler

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Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 12. Feb 2011, 23:22 
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Wirklicher Hofrat
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Registriert: 5. Jun 2010, 18:32
Beiträge: 1436
Ja, lieber Olaf, da hast Du recht! Natürlich hat die Medaille aber auch 2 Seiten. Manchmal schwelgst Du in Glück Freude und Begeisterung :D , manchmal aber ist es auch zum Haareausraufen :headbang: . Mein Trost: Sehr viele habe ich nicht mehr! Auf alle Fälle hat ein Stoß numismatischer Bücher von meinem Schreibtisch bereits Besitz ergriffen. Die Dinger verfolgen mich sobald ich mich hinsetze. :book:
Einen schönen Sonntag!
OTAKAR

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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 6. Mär 2011, 09:24 
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Kandidat
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Beiträge: 29
und in der guten alten mark brandenburg sitzt seit 20 jahren auch....einer ,der sich mit dem haus habsburg auseinander setzt... :alarm:

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Corpus Nummorum Habsburgiensium 1240-1918


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 Betreff des Beitrags: Re: Österreichische Brakteaten
BeitragVerfasst: 6. Mär 2011, 12:08 
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Wirklicher Hofrat
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Registriert: 5. Jun 2010, 18:32
Beiträge: 1436
Liebes Brandenburger Trüffelschwein!
Zeig uns doch einmal ein paar interessante Stücke aus Deiner Habsburger-Sammlung!
LG
OTAKAR

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