Lieber Hans!
Da streust Du mir aber die Blumen nicht zurecht. Für einen Mittelalterfreak wie mich, liegt der CNA wie die Bibel auf dem Schreibtisch und ich kann inzwischen so gut damit umgehen, dass ich Münzen vielleicht ein wenig schneller finde, als einer der sich durch die über 500 Seiten erst durchfressen muss. An der Rückseite der Pfennige kann man sich meistens nicht orientieren, weil die Brüder im Mittelalter eher schlampig geprägt haben und die Rückseitestempel ja sehr lange verwendet wurden im Gegensatz zu der Aversseite, die ja wegen der Münzverrufung jährlich neu geprägt werden musste. Deine Münze sollte auf rv einen "Adler offenen Fluges" haben. Na mit ein bisschen Fantasie erkennst Du das Vieh vielleicht.
Es gibt im Bereich des Wiener Pfennigs übrigens 2 weitere Köpfe in Seitenansicht. Einen davon habe ich neben Deinem noch, der 3. ist mir zu meinem fürchterlichen Ärger vor Kurzem in Ebay durch die Lappen gegangen. (B241)
Das wäre nämlich auch ein Mönchskopf, so wie Dein 2. Stück. Nun, ich bin kein Bayern-Sammler aber soviel weiß ich dass der Mönch(skopf) das Wahrzeichen von München seit dem Mittelalter war, den man später dann so verniedlicht hat, dass das "Münchner Kindl" daraus wurde. Wenn Du in Ebay momentan unter "Deutsche Mittelaltermünzen" nachschaust, findest du Pfennige von Rudolf I, dem Stammler (1294-1317), Stephan II. (1349-1375) Ernst I. (1397-1438) und Albrecht III., dem Frommen (1438-1460) und vielleicht noch mehr. Fast alle haben auf der Rückseite (so man sie erkennt) den Rautenschild. Ein Stück habe ich als Belegexemplar in meiner Sammlung (Stephan II.)
Jahreszahlen findet man bei Mittelaltermünzen erst ab dem 15. Jhdt. Man muss sich bei der Bestimmung nach dem Herrscher oder Münzherren richten.
Schöne Grüße nach Tirol !
Alfred
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CNA B249 Enns Albr. II. Kopf.jpg [ 27.94 KiB | 14477-mal betrachtet ]