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Kremser Pfennig Heinrich II. Jasomirgott
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Seite 4 von 4

Autor:  hexaeder [ 27. Nov 2016, 07:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kremser Pfennig Heinrich II. Jasomirgott

Lieber OTAKAR,

wie du geschrieben hast, wäre es jetzt sehr interessant, zu diesem Thema auch die Meinung eines Numismatik-Wissenschaftlers (mit großem Bezug zum Mittelalter) zu lesen. Davon gibt es hier im Café zu mindestens auch zwei und ich hoffe, dass sie diesen Leitfaden auch verfolgen und sich zu Wort melden. :book:

Habe nun auch das Foto eines weiteren B23A (Gew: 1g / Dm: 27mm) und zwar eines AIII 2aAlpha (jüngerer Typ) oder AIII 2 aGamma (älterer Typ), hinzugefügt. An diesem Beleg lässt sich der ebenfalls eindeutige Vierschlag (bzw. in diesem Fall eher ein Fünfschlag) besser am Revers beobachten, ist aber auch am Avers zu betrachten. Hier handelt es sich wieder um ein Stück mit großen vielstrahligen Rosetten, die jenen auf den Neunkirchner Pfennigen sehr ähnlich sind. Alleine unter den 39 Sirenen-Pfennig-Belegen des B23, die mir vorliegen, gibt es zu mindestens 3 deutlich unterschiedliche Rosetten Typen, die von DWORSCHAK in seinem Bericht über den Fund von Allentsteig 1935 alle unter "Rosetten" zusammengefasst und auch von KOCH im den CNA übernommen worden sind. Werde mich spielen und ein Vergleichsfoto in den kommenden Tagen nachreichen.

Zitat:
Ich erkläre mir das Auftauchen solcher Stücke durch die (vermutlich sehr) lange Prägezeit dieses Pfennigs.


Hierbei bin ich vollkommen deiner Meinung! Sowohl konkav als auch konvex bombierte Exemplare, vollkommen flache Stücke, umgebogene Ecken (von denen ich in der Zwischenzeit noch einige weitere Exemplare in der Hand hatte!) kleinere Stempel, größere Stempel oder eine geradezu unüberschaubare Vielzahl an Beizeichen und Variationen, um nur einige Unterschiede zu benennen, deuten auf eine sehr lange Präge- und auch Umlaufzeit dieser Pfennige hin!
Bergleute wanderten, nach der Schließung ihrer Grube, auch in andere Bergbauregionen ab und nahmen ihre Werkzeuge, Lampen, Techniken und Gewohnheiten, in andere Zechen mit. Vielleicht trifft das auch bei guten Stempelschneidern und Prägeknechten zu? Gegen Ende des Mittelalters (Münze Hall, Tirol) ist das zu mindestens für Stempelschneider wissenschaftlich belegt, aber im Hochmittelalter, mehr als 300 Jahre früher?

JA SO "UNS" GOTT HELFE, bringt hier ein Wissenschaftler "Licht ins Dunkel" unserer Überlegungen!
hexaeder

Dateianhänge:
0014-CNA-B23A-Heinrich-II-Jasomirgott-(1141-1177)-Krems-web.jpg
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Autor:  hexaeder [ 1. Mai 2020, 06:32 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Kremser Pfennig Heinrich II. Jasomirgott

Lieber otakar,
nun ist es soweit und ich muss deinen alten Leitfaden Kremser Pfennig Heinrich II. Jasomirgott durch neuerliche Aktivierung wieder entstauben!
Mit dem Dünnpfennig von muenzminer (ich hoffe er verzeiht mir die Nachbearbeitung seines Fotos ;) ) kann ich nahtlos an unsere letzte Diskussion vom 27. Nov. 2016 über die Rundungsschläge, die sehr wenige dieser Münzen ausweisen, anschließen.
Auf dem Beleg von muenzminer sind diese Rundungsschläge (von einen sogenannten "Vierschlag" kann man in diesem Fall nicht sprechen) sehr deutlich zu erkennen.

hexaeder

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B 23 muenzminer Vergleich.jpg
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