Lieber Franz! Das ist wiedereinmal die Elferfrage der Wiener Pfennige. Koch windet sich im CNA ja sehr blumenreich über dieses Thema hinweg, weil es einfach noch zuwenig Erkenntnisse gibt. Sicher ist, dass die ungarischen Wiener etwas kleiner sind, eine runde Form aufweisen und um die 0,4g wiegen. Das trifft bei Deinem Stück zu und es gebe auch das passende Beispiel unter Fund Er-Mihalyfalva XI. Trotzdem steigen Fragezeichen auf. 1. Ganz entspricht das Münzbild dort nicht Deiner Münze (was aber nichts heißen mag, da es auch mehrere Stempel gegeben haben kann und beim Schlagen der Münze ja um diese Zeit allgemein nicht sehr sorgfältig umgegangen wurde). Man müsste das Münzbild des Wiener und des Ungarn einem genauen Größenvergleich unterziehen. Die Außenmaße sagen nicht sehr viel. Aber woher einen echten Ungarn für den Vergleich nehmen? 2. Koch gibt an, dass die ungarischen Wiener eher in Ostungarn gefunden wurden und in Westungarn der echte Wiener im Umlauf war. Durch den Fernhandel sind aber sicher auch gelegentlich Exemplare bis in unser Gebiet gekommen. Auch diese Frage wäre noch zu untersuchen. Wo wurde Dein Stück gefunden? 3. Einen Hälbling dieser Münze führt Koch nicht an; hat es welche gegeben? 4. Es war zu dieser Zeit üblich, Münzen zu beschneiden um ein wenig Silber zusammenzukratzen, was bei Deiner Münze durchaus der Fall sein könnte, wenn man die Ränder betrachtet. Es haben daher viele Münzen aus dieser Zeit -obwohl sie ziemlich sicher echte Wiener sind - wenige als 0,5g. Ich kann Dir mein Stück des B167 zeigen, es hat auch nur 0,44g. Ich hoffe, dass ich Dir Deine quälende Ungewißheit nicht nnoch verstärkt habe. Liebe Grüße! OTAKAR
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CNA B167 Wien Ottokar II. Vierf. Tier vor Baum.jpg [ 62.51 KiB | 11032-mal betrachtet ]
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