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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 7. Okt 2010, 21:43 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Man beachte die SpockOhren und den kleinen Auswuchs am Kinn, dargestellt ist also offenbar ein Fabelwesen. Schöne Medaille!


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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 3. Nov 2010, 19:08 
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Right, das ist Faunus (halb Mensch, halb Ziege). Lama stimmt auch fast, ein Lamm ises - auf die hat er nämlich brav aufgepasst, der Gute.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 18. Mär 2012, 12:03 
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Wirklicher Hofrat

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villa66 hat geschrieben:
KarlAntonMartini hat geschrieben:
Hier die nachzuliefernden Bilder zum Florin Edwards VII. Grüße, KarlAntonMartini

Nice 1902 florin, KAM. A real eye-pleaser. And it's a plain enough view of the design that it makes me want to take another look at the Italian "Prow" coppers of 1908. Looks like there might have been a little cross-pollination.

;) v.

Die von @villa angesprochene italienische “Schiffsbug-Münze” (S#43) möchte ich hier nachreichen.
Dateianhang:
1909_5-C-mi_V-E-3_n.jpg
1909_5-C-mi_V-E-3_n.jpg [ 88.54 KiB | 12542-mal betrachtet ]

Das Avers zeigt Vittorio Emmanuele III., der als leidenschaftlicher Münzsammler sicher Einfluß auf die Motivgestaltung genommen haben dürfte. Im Revers steht Italia nach links im Schiffsbug, in der Hand einen Olivenzweig. Auf dem Rumpf des Schiffes der Name des Künstlers P(ietro) CANONICA M. (1869-1959), darunter die Signatur L. GIORGI I(nc). Hinter dieser Signatur vermute ich die Firma, von der die Prägung ausgeführt wurde, da lt. Schoen 1908 “die Grundsteinlegung der neuen Münze auf dem Esquilin erfolgte” und daher sicher noch nicht betriebsbereit war. Zeitgleich war allerdings auch der Künstler und Stempelschneider LUIGI GIORGI tätig, der für eine Mitarbeit in Frage käme. L. Giorgi gestaltete unter anderem den seltenen signierten Chinadollar von 1911 (S#53) . Ob hierin ein Ansatz zum Export des Jugendstils nach Fernost zu sehen ist, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis.

Gruß klaupo


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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 20. Mär 2012, 12:10 
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Wirklicher Hofrat

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Auf Umlaufmünzen fand der Jugendstil weit seltener Niederschlag als auf Medaillen. Für Belgien habe ich nur einen einzigen Typ (S#10) gefunden, den man der "Art nouveau" zuordnen könnte.
Dateianhang:
1901_50C-FR_L-2_n.jpg
1901_50C-FR_L-2_n.jpg [ 115.04 KiB | 12502-mal betrachtet ]

Hier wird der traditionelle belgische Wappenlöwe, die Pranke auf den Tafeln der Verfassung, gespiegelt mit geöffnetem Rachen sehr naturalistisch dargestellt. Der Künstler Thomas Vinçotte (1850-1925) hatte ab ca. 1885 den Schwerpunkt seiner Arbeiten auf Tierdarstellungen gelegt. Von den Zeitgenossen wurde dieser Münztyp allerdings anscheinend verworfen, denn er wurde nur mit dem Jahrgang 1901 (mit flämischer und französischer Legende) geprägt und alsbald durch das konventionelle Revers "Wert im Kranz" ersetzt, während der traditionelle Löwe nahezu ein Jahrhundert (bis 1919) auf den Kupfermünzen erhalten blieb. Ein Vergleichsstück (S#7) füge ich an.

Gruß klaupo


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1873_2Ct-FR-n.jpg
1873_2Ct-FR-n.jpg [ 112.18 KiB | 12502-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 20. Mär 2012, 20:33 
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Hallo Klaupo!

Ein stolzes Wappentier - Danke, dass du immer wieder schöne Stücker hervorholst.

Olaf

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Was du ererbt von Deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 21. Mär 2012, 10:15 
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klaupo hat geschrieben:

...
Hier wird der traditionelle belgische Wappenlöwe, die Pranke auf den Tafeln der Verfassung, gespiegelt mit geöffnetem Rachen sehr naturalistisch dargestellt. Der Künstler Thomas Vinçotte (1850-1925) hatte ab ca. 1885 den Schwerpunkt seiner Arbeiten auf Tierdarstellungen gelegt.
Gruß klaupo


Ob der Künstler wohl dabei das Löwendenkmal von Waterloo als Vorbild / im Sinn hatte?

Bild

http://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6wen ... aterloo%29

:?:

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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 21. Mär 2012, 18:42 
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Wirklicher Hofrat

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Die Frage ist schwer zu beantworten. Gekannt hat Vinçotte den Waterloo-Löwen sicherlich. Dieser Löwe aber war ja wiederum eine der zahlreichen Nachformungen des Medici-Löwen , die im Europa des 19. Jh. erstellt wurden. Meine Anahme geht eher dahin, daß ein vorhandenes Münzbild (Beispiel s. oben) "modernisiert" werden sollte - ähnlich dem Adler auf dem 25-Pfennig-Stück, das auf der ersten Seite dieses Threads gezeigt wurde. In beiden Fällen haben sich diese Darstellungen aber längerfristig nicht durchsetzen können, wobei der belgische Löwe der Jugendstil-Version noch einmal 1938/39 leicht abgewandelt ein kurzes Come-back erlebte.

Gruß klaupo


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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 22. Mär 2012, 20:20 
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Wirklicher Hofrat

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Da wir uns grade im Bereich der Benelux-Staaten aufhalten, möchte ich hier ein weiteres Stück aus den Niederlanden vorstellen. Auf Umlaufmünzen bietet dieses Land für den Jugendstil kein Beispiel, jedoch entstanden zahlreiche attraktive Medaillen, u.a. dieser Steunpenning (Silber, 12,09 g, 29 mm), der in einer englischen Beschreibung als 'aid / support token' bezeichnet wird, was man vielleicht als Hilfswerk-Marke übertragen kann.
Dateianhang:
1914_Steunpenning_n.jpg
1914_Steunpenning_n.jpg [ 112.2 KiB | 12436-mal betrachtet ]

Das Steun Comité wurde 1914 unmittelbar nach Kriegsausbruch gegründet. Eine kurze Übersicht über seine Zusammensetzung und Aufgaben stellt sich folgendermaßen dar:
Zitat:
Um die sozioökonomische Folgen des Krieges zu koordinieren wurde das Koninklijk Nationaal Steun Comité gegründet, in dem Vertreter sechzig bedeutender zivilgesellschaftlichen Organisationen – unter anderem der Gewerkschaftsbewegung – unter der Ägide der nationalen Regierung zusammenkamen. Auch delegierte die Regierung der im Krieg neutralen Niederlande Verhandlungsgespräche über Themen wie Wirtschaftsbeziehungen teilweise an privaten Organisationen, damit sie keiner Neutralitätsbrüche bezichtigt werden konnte.
http://www.uni-muenster.de/NiederlandeN ... nheit.html

Der hier gezeigte Steunpenning (ich bleibe mal bei dieser Bezeichnung, bis sich eine bessere findet) zeigt im Avers den Löwen des Hauses Oranien-Nassau im holländischen Garten – ein Motiv, das abgewandelt schon in 17. Jh. auf Kursmünzen zu finden ist. Auch dieser Löwe wirkt - wie schon die belgischen und deutschen Beispiele – dynamischer und etwas pathetisch überhöht im Vergleich mit den heraldischen Vorbildern. Darüber im Halbkreis die Devise des niederländischen Königshauses: JE MAINTIENDRAI ("Ich werde standhalten" ). Das Revers mit dem Palmstamm, flankiert von Orangen (!), ist ein dezenter Hinweis auf den Stifter dieser Marke – das niederländische Königshaus. Darunter in einer Kartusche Verwendungszweck und Ausgabejahr. Der Erlös war für soziale Zwecke wie die Unterstützung von Kriegsopfern, aber auch die Verköstigung von Schulkindern bestimmt.

Gestaltet wurde das Stück vom Medailleur Johannes Cornelis Wienecke (1872-1945). Bekannter von ihm ist allerdings eine andere Arbeit – das vierte Portrait der Königin Wilhelmina auf dem Gulden, der von 1922-1945 geprägt wurde – hier als Beispiel S#53.1.

Gruß klaupo


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1943-D_Gulden_n.jpg
1943-D_Gulden_n.jpg [ 107.87 KiB | 12436-mal betrachtet ]
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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 12. Mär 2013, 16:19 
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Professor
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Nachtrag.:
Ich habe noch eine besonders schöne Jugendstil-Medaille im www gefunden.! WOW.!


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123-Jugendstil.!.jpg
123-Jugendstil.!.jpg [ 117.71 KiB | 11787-mal betrachtet ]

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Als Gott das Paradies schaffen wollte, nahm er sich Mauritius als Vorbild. ( Frei nach Mark Twain )
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 Betreff des Beitrags: Re: Jugendstil
BeitragVerfasst: 12. Mär 2013, 20:01 
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Mitglied der geheimen Hofkammer
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Aber bitte gut festhalten! :D Zu Räth sagt FORRER leider nichts, wohl nach den 20er Jahren. Grüße, KarlAntonMartini


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