Gegen Ende des Ersten Weltkrieges (1914-1918) herrschte in Frankreich ein bedenklicher Mangel an Kleingeld. Doch die Ausgabe von Silbermünzen konnte sich das Land so kurz nach dem Krieg nicht leisten. Und zur Ausgabe von Notgeld mochte sich das französische Finanzministerium nicht herablassen.

Daher gab der französische Staat in den Jahren nach dem Krieg lediglich Kleinmünzen von 5 bis 25 Centimes aus. Diese Münzen hatten schon immer aus Kupfernickel bestanden – einem billigen Material, dass sich sogar das kriegsgeschüttelte Frankreich noch leisten konnte. Die Ausgabe jener Nominale aber, die vor dem Krieg aus Silber bestanden hatten, delegierte das Finanzministerium an die Handelskammern, die Chambres de Commerce, des Landes.

Diese Handelskammern – die erste war bereits im Jahr 1599 in Marseille gegründet worden – hatten die Aufgabe, in Frankreich Handel, Handwerk und Industrie im Interesse der Öffentlichkeit zu fördern. 1921 erhielten die Handelskammern im ganzen Land also den Auftrag, Ersatzmünzen aus Aluminiumbronze auszugeben. Die Stücke sollten die Aufschrift «Bon pour …» tragen; damit war klar, dass es sich nicht um echtes französisches Geld, sondern lediglich um Ersatzmünzen handelte.

Erst im Jahr 1931 gestand der französische Staat die Geldentwertung offiziell ein und nahm die gesamte Münzprägung wieder in die eigenen Hände. Von nun an gab Frankreich selbst Münzen aus Aluminiumbronze aus – im Wert von 50 Centimes, 1 und 2 Francs.

Monaco, 1 Franc 1924, Av. Bogenschütze neben bekröntem Spiegelmonogram von Louis II. (1922-1949), darunter Devise DEO IVVANTE (Mit Gottes Hilfe), Umschrift HERCUL MONOEC / Rv. Wert 1 Fc. geteilt durch Schwert über Staatswappen, Umschrift im Innenkreis REMB(oursable) AU 31 X-BRE 1926 (einlösbar bis zum 31. Okt. 1926), Umschrift im Außenkreis CREDIT FONCIER DE MONACO (Ausgabe der Bodenkreditbank von Monaco) - BON P(our) UN FRANC (Graveur: Lindauer), Gadoury#111, S#3.