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Russische Kopeken
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Autor:  Miss Marple [ 27. Mai 2009, 16:50 ]
Betreff des Beitrags:  Russische Kopeken

Nachdem der Prägeort Jekaterinburg ja noch als Europa durchgehen kann und Katharina (die Grosse) ja noch dzu aus Anhalt stammte bin ich nun hier mit einem Riesending aus einem Riesenreich:
5 Kopeken, CU, 57,27g 43mm (!) Jekaterinburg 1777
Katharina II 1762-1796
Monogramm, Jahreszahl, Krone// Doppeladler mit Zareninsignien
Ich hab mal wo gelesen, dass zu jener Zeit riesige Kupfervorkommen erschlossen worden waren und die Münzen u.a. auch aus Gründen der Fälschungssicherheit so gross ausgefallen sind.
Ferner habe ich einen eindrucksvollen Beitrag zum Thema "Doppeladler" von unserem geschätzten Wurzel in Erinnerung, wonach Iwan III (um 1500) einst denselben (als Siegel- und Wappentier) aus dem byzantinischen Reich mitsamt einer ebensolchen Prinzessin mit sich ins Reich der Reussen geführt hat.
kind regards Miss Marple

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Autor:  +EPI+ [ 28. Mai 2009, 08:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Schönes Stück!

Meines Wissens nach gab es die großen Kupferstücke und -platten wegen der Silberknappheit.

Autor:  Klosterschueler [ 30. Mai 2009, 11:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Ich hab mal gehört, dass das diese Münzen wegen der Fälschungssicherheit so groß waren.

Klosterschüler

Autor:  Gerhard Schön [ 30. Mai 2009, 22:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Miss Marple hat geschrieben:
Ich hab mal wo gelesen, dass zu jener Zeit riesige Kupfervorkommen erschlossen worden waren und die Münzen u.a. auch aus Gründen der Fälschungssicherheit so gross ausgefallen sind.
Vielleicht sollte aber auch, ähnlich wie beim Silbergeld, der Materialwert dem Nennwert nahekommen?
Gruß,
gs

Autor:  taurisker [ 30. Mai 2009, 22:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Der Materialwert machts aus und auch wegen der Fälschungssicherheit waren diese Prägungen so groß:

Für das 5-Kopeken-Stück war also Kupfer im Wert von 5 Kopeken zu verarbeiten. In früheren Jahren (1723 - 1730) waren die 5-Kopeken-Stücke unterwertig (viel leichter) geprägt worden mit der Folge, dass eine Flut von Fälschungen hereinbrach. Die Fälscher brauchten nämlich für ein 5-Kopeken-Stück nur Kupfer im Wert von weniger als der Hälfte. Insoweit war die Vollwertigkeit tatsächlich Schutz vor Fälschung.

Ein Pud (16,38kg) Kupfer kostete ~16 Rubel. Daraus waren also auch Münzen für 16 Rubel zu prägen, also z.B. 320 5-Kopeken-Stücke, Sollgewicht je 51,19g. Bei Kupfer nahm man es allerdings nicht so genau wie bei Edelmetallen. Es gab über- und untergewichtige Kupfermünzen, pro Pud mussten es aber genau 16 Rubel in Kupfermünzen sein.

Anbei mein Exemplar dieser beeindruckenden Prägungen:

Katharina II. 1762-1796 Zarin von Russland (*Stettin 2. Mai 1729 +St. Petersburg 17. Nov. 1796)
5 Kopeken 1775 Kupfer geprägt in Ekaterinenburg
Monogramm, geteilte Jahreszahl // Doppeladler mit Wappenschild, Zareninsignien E M
43mm 53,3g Bitkin 624 Brekke 233

Ein klasse Belegstück für diese Zeit und ein Symbol der Geldgeschichte für das absolut regierte Russland mit uneingeschränkter politischer Macht der Zarin Jekaterina Welikaja, die 1744 als Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg an den Zarenhof kam und das russische Weltreich "eroberte".

Das Prägejahr der Münze war das erste Friedensjahr nach dem 1. türkischen Krieg 1768-1774, dabei eroberten die Truppen Katharinas den Zugang zum schwarzen Meer und weite Küstengebiete für Russland.

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Autor:  Patlin [ 6. Jun 2009, 11:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Heute möchte ich Euch eine Münze / Nachprägung zeigen, die
mein erstes Lehrgeld gekostet hat. Vor ca. 15 Jahren in Tschechien
erworben, ist zwar kein Kopekenstück, aber vielleicht doch sehenswert ;)

LG

Patlin

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Autor:  oktavenspringer [ 12. Jul 2009, 21:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Hier möchte ich auch mein 5-Kopekenstück zeigen. Erhaltung leider nicht so toll wie bei euren Stücken.
5 Kopeken, Kupfer, 49,38 g, 40 mm, Münzstätte Ekaterinburg? 1760
Zarin Elisabeth, 1741-1762
Monogramm und Jahreszahl, Krone; Doppeladler mit Wappenschild, Zareninsignien;
Rand mit Rautenmuster, beidseitig dezentriert.

Jelisaweta Petrowna Romanowa (russisch Елизавета Петровна Романова, wiss. Transliteration: Elizaveta Petrovna Romanova; * 29. Dezember 1709 in Kolomenskoje bei Moskau; † 5. Januar 1762 in Sankt Petersburg - nach dem gregorianischen Kalender) war von 1741 bis 1762 Zarin des Russischen Reiches. Elisabeth war eine beliebte Monarchin, da sie die übermäßige Repräsentanz der Ausländer in wichtigen Ämtern beseitigte und die Todesstrafe abschaffte. Sie förderte die Barockkünste und die Wissenschaft, betrieb aber auch Günstlingswirtschaft. Während ihrer Herrschaft kämpfte Russland erfolgreich im Siebenjährigen Krieg, ihr unerwarteter Tod wird von manchen Historikern als Rettung Preußens betrachtet. Mit Elisabeth stirbt die ursprüngliche Dynastie der Romanows aus.

Gruß
Franz

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Autor:  oktavenspringer [ 27. Jul 2009, 19:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Wo ich dieses 1-Kopekenstück her habe, kann ich beim besten Willen nicht mehr sagen. Es müsste in einem Lot dabei gewesen sein. Wahrscheinlich nichts besonderes, habe jedenfalls keine Referenz dazu:

1 Kopeke, Kupfer, 19,14 g, 27 mm, Münzstätte Ekaterinburg? 1841
Zar Nikolaus I. 1825-1855
Monogramm und Krone; Wertangabe und Prägejahr.

Nikolaus I. Pawlowitsch (russisch Николай I Павлович, wiss. Transliteration Nikolaj I Pavlovič; * 25. Juni 1796 in Zarskoje Selo bei Petersburg, † 18. Februar 1855 in Sankt Petersburg), aus dem Haus Romanow-Holstein-Gottorp war als Nikolaus I. Zar des Russischen Reiches und zwischen 1825 und 1830 letzter gekrönter König von Polen (Kongresspolen), der dritte Sohn des Zaren Paul I. und dessen zweiter Ehefrau, Maria Fjodorowna, geborene Prinzessin Sophia Dorothea von Württemberg.

Nikolaus blieb während der Regierung des ältesten Bruders Alexander I. allen Staatsgeschäften fern. 1814/15 machte er seine Grand Tour durch mehrere Länder Europas. Nachdem er am 13. Juli 1817 Charlotte von Preußen, älteste Tochter König Friedrich Wilhelms III. von Preußen, geheiratet hatte, lebte er mit seiner Familie im Anitschkowschen Palast in Petersburg. Seine offiziellen Aufgaben beschränkten sich auf den Militärdienst in einer Garnison, wobei er den Rang eines Oberinspektors des Geniewesens (damalige Bezeichnung für Pionier- bzw. Ingenieurtruppen) bekleidete.

Aus der Ehe mit Charlotte von Preußen hatte Nikolaus I. sieben Kinder:
- Alexander II. (* 17. April 1818; † 1. März 1881), Zar von Russland
- Maria (* 6. Aug. 1819; † 9. Feb. 1876) Maximilian de Beauharnais, 3. Herzog von Leuchtenberg
- Olga (* 30. Aug. 1822; † 20. Okt. 1892) König Karl I. von Württemberg
- Alexandra (* 12. Juni 1825; † 29. Juli 1844) Landgraf Friedrich Wilhelm von Hessen-Kassel zu Rumpenheim
- Konstantin (* 9. Sept. 1827; † 13. Jan. 1892), Großfürst von Russland
- Nikolai (* 27. Juli 1831; † 13. April 1891), Großfürst von Russland
- Michael (* 13. Okt. 1832; † 5. Dez. 1909), Großfürst von Russland

Gruß
Franz

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Autor:  oktavenspringer [ 28. Jul 2009, 12:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

Da ist mir beim Gewicht eine Zahl zu viel hinzugekommen. Die Kopeke wiegt natürlich nur 9,14 g!

Sorry und Gruß
Franz

Autor:  Strawinsky [ 29. Jul 2009, 01:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Russische Kopeken

hallo alle,
ausser antike ist das meine zweite liebe ;-)


2 Kopeken 1811 СПб-ПС,,
St. Petersburg, münzemeister Michail Kleiner,
kupfer 14.01g.
Bitkin.:573

sollte zwar gereinigt werden, aber ich will sie nicht beschädigen

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