Aus aktuellem Anlaß (Klimagipfel in Kopenhagen) fielen mir ein paar Münzen ein, die zum Thema passen könnten: Grönland - das "grüne Land"! Diesen Namen gab ihm vor ca. 1000 Jahren der Totschläger Erik der Rote, als er Island verlassen mußte. Er lieferte auch gleich die Begründung für die Namenswahl: "Es werden mehr Leute mitkommen, wenn das Land einen schönen Namen hat." Langfristig gesehen könnte er mit seiner Namenswahl vielleicht sogar Recht behalten.
Als erstes möchte ich daher eine Münze vorstellen, die das Land zeigt, um das es hier geht: Dänemark, 2 Kroner 1953, S#62. Als Ausgabeanlaß wird in meiner 33. Ausgabe (2005) angegeben "Tuberkulosebekämpfung in Grönland".
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Das irritiert etwas, denn mein alter Sieg Katalog nennt einen anderen Ausgabeanlaß: „GRØNLANDSINDSAMLINGEN““ (Angliederung Grönlands). Dieser Ausgabeanlaß scheint mir eher zu passen, denn 1953 war Grönland gleichberechtigter Teil des Königreichs Dänemark (mit zwei Abgeordneten) geworden. Diese Angliederung war auch Ursache für die Änderung der Legende, die seit 1926 auf grönländischen Münzen GRØNLANDS STYRELSE (Grönlands Regierung) lautete und nun auf DEN KONGELIGE GRØNLANDSKE HANDEL (eine Kommission, die im Auftrag der dänischen Krone arbeitet) geändert wurde. Zeitgleich trat neben das dänische Wappen mit den drei Leoparden das grönländische Wappen - der Eisbär.
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Alle grönländischen Münzen - mit einer Ausnahme - wurden in der Königlichen Münze Kopenhagen geprägt und zeigen neben den Initialen des Münzdirektors als Mzz. ein Herz. Die Ausnahme ist das 5 Kroner Stück von 1944 ohne Mzz. Es wurde in den USA geprägt. In die Gegenrichtung, also in die USA, wurden dagegen schon 1940 große Mengen des 25 Öre Typs verfrachtet, nur um dort gelocht zu werden. Durch die Lochung sollte eine Verwechslung mit dem 1 Krone Stück vermieden werden. Diese gelochten Münzen sind also so etwas wie ein Reimport.
Die grönländische Krone stand in Währungsparität 1 : 1 zur dänischen Krone, die auf Grönland ebenfalls in Umlauf war. Als am 1. Juli 1967 die letzten grönländischen Münzen eingezogen und durch dänische Münzen ersetzt wurden, ging diese Umstellung daher reibungslos vonstatten.
Zum Schluß möchte ich noch ein kurioses Teil zum Thema Grönland vorstellen. Es ist natürlich keine Münze, auch wenn sie ein Nominal aufweist. Der Piaster ist aber keine willkürliche Namenswahl, denn dieses Nominal gab es tatsächlich - eine sehr seltene dänische Handelsmünze des 18. Jahrhunderts, die auch für den Handel mit Grönland gedacht war, sich aber nicht durchsetzte. Nicht ganz zutreffend ist dagegen der Wappenschild im Revers, auf den die Grönlandia sich stützt: Da der Eisbär des Grönland-Wappens sich bereits auf die Scholle im Avers davon gemacht hat, zeigt der Schild der Dame die Nationalfahne, eine Sonne getrennt durch die Linie des Horizonts - Symbol für die Tag- und Nachtgleiche.
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Neben und vor den regulären Ausgaben kursierten auf Grönland zahlreiche Privatausgaben und Token, vornehmlich von Firmen dänischer Provenienz, aber auch eine englische Firma A. Gibbs & Sons verausgabte bereits 1863 (heute sehr seltene) Token in verschiedenen Nominalen.
Gruß klaupo
v. 