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 Betreff des Beitrags: Seltener Römischer Silberling
BeitragVerfasst: 13. Jun 2009, 12:11 
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Victorioso Semper, Hofrat
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Nun bin schon wieder ich es, der einen Thread hier aufmacht, villeicht scheib ich einfach zu gerne :)

Silber war ab Kaiser Augustus schon lange bestandteil des römischen Münzwesens,
der Denar war die leitwährung des Reiches. Wer sich ein bischen mit den Römern und deren Geld auskennt, weis
das Ab Kaiser Nero ein ständiges abnehmen des Silbergehaltes in den Denaren zu beobachten ist.
Als Caracalla den Doppeldenaren ( Antoninian ) einführte, war dieser noch aus relativ gutem Silber, was aber mit der kommenden Kriese und der schwächelnden wirtschaft des römischen Reiches schnell zu ändern begann.
Nur 60zig Jahre später war aus dem schönen Silbernen Doppeldenaren eine wertlose kupfermünz mit einem Hauch Silber geworden.
zwar versuchte man immer wieder neue Tricks mit Weisssieden von Kupfer usw. um dem Volk wenigstes den Eindruck von Silbergeld zu geben.
Erst Kaiser Diocletian versuchte mit seiner Währungsreform, dem römischen Volk wieder eine Silbermünze zu geben, dies war der Argentus, wie sein Name sagt: Der silberne.
Die Ausprägung dieses Nominals in der grösse des Ehemaligen Denaren, den es mit der Reform eintgültig nicht mehr gab, hielt aber nicht lange an,
schon unter Constantin dem Grossen, wurde die Prägung gedrosselt und schlussendlich wieder abgeschafft.
Constantin blieb aber nicht ohne tat, er führte zwei neue Silbernominale ein, die Siliqua ( etwa die grösse eines Denaren, nur einiges leichter ) und die Miliarense, welche nur sehr selten zu vier Siliquae ausgegeben wurde.

Genau so eine Miliarense möchte ich euch nun hier nach einer kurzen Geschichtsstunde vorstellen.
Mich fasziniert an dieser Münze vorallem Ihre grösse, wenn man doch die bescheidenen Siliquae aus dieser Zeit anschaut,muss ja eine Miliarense schon etwas bessonderes für jeden Sammler sein. Manche bezeichnen diese Stücke sogar als Medallion, was ich allerdings nicht ganz nachvollziehen kann.

Was mich sehr erfreut, ist bei dem Stück bessonders der Revers, der unglaublich Detailreich und schön gecshnitten wurde. Da soll noch wer sagen Spätromische Münzen seien nicht schön ;)

Nun aber zur Münze:

Miliarense des Constantius II.

AV: Drapierte Büste mit Diadem n.r
Leg: DN CONSTANTIVS PF AVG
RV: Behelmter Virtus mit Speer und Schild und umgehängtem Schwert frontal stehend kopf n.r gewandt
Leg: VIRTVS EXERCITVS
Absch: A
Reff: RIC 238
Durchm: 23 mm

Viele Grüsse
Julianus v. Pannonien


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 Betreff des Beitrags: Re: Seltener Römischer Silberling
BeitragVerfasst: 13. Jun 2009, 14:30 
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Administrator
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Beiträge: 2162
:shock:
Einfach traumhaft, dieser künstlerisch hochstehende und äußerst detailreiche Stempelschnitt.
Mit dieser Qualität kann so mancher Frührömer nicht mithalten.
Neidlose Gratulation !

Grüße
Harald

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Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis in errore perseverare.


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 Betreff des Beitrags: Re: Seltener Römischer Silberling
BeitragVerfasst: 13. Jun 2009, 15:04 
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Magister
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Registriert: 1. Jun 2009, 12:41
Beiträge: 63
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Wohnort: Schwedt / Deutschland
Hallo Julianus v. Pannonien,

das war aber ein wirklich aufschlussreicher Beitrag, vielen Dank dafür.

Da kann ich ja Geld und Platz sparen, nur weiter so :mrgreen:

Leider habe ich eine solche Münze ( Miliarense ) noch nicht in meiner Hand
gehabt, ist wohl von der Größe her einem Antoninian identisch gleich ?

LG

Patlin / der Unwissende ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Seltener Römischer Silberling
BeitragVerfasst: 13. Jun 2009, 18:31 
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Victorioso Semper, Hofrat
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Registriert: 1. Jun 2009, 10:10
Beiträge: 694
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Hallo Patlin,

Es ist wirklich was bessonderes so eine grosse Silbermüze aus dieser Zeit!
Ja genau die Milliarense hat unter Constantius II. ungefähr Antoninian grösse.
unter den folgekaisern dann immer kleiner,

@ harald, Ja wirklich genial :) Vielen Dank für dein Lob!

Liebe Grüsse
Simon

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