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Erhaltungen um 1900
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Autor:  oreg [ 23. Jan 2011, 17:37 ]
Betreff des Beitrags:  Erhaltungen um 1900

Vieleicht kann mir jemand helfen.

In Auktionskatalogen um 1900 sind Erhaltungen anders wie heute, mit g.e., s.g.e, vorzüglich und vortrefflich erhalten bezeichnet.
Mit welchen Erhaltungen sind diese heute gleichzusetzen !

Danke für Eure Hilfe
Tanja

Autor:  Dietemann [ 24. Jan 2011, 00:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erhaltungen um 1900

Manchmal gibt es vorne im Auktionskatalog eine Beschreibung. Bei g.e. wüsste ich nicht einmal ob es gering oder gut erhalten heißt.
Mein Fengler gibt auch nur den heute üblichen Standard her.
Es grüßt freundlichst Dietemann

Autor:  Gerhard Schön [ 24. Jan 2011, 03:18 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erhaltungen um 1900

oreg hat geschrieben:
In Auktionskatalogen um 1900 sind Erhaltungen anders wie heute, mit g.e., s.g.e, vorzüglich und vortrefflich erhalten bezeichnet. Mit welchen Erhaltungen sind diese heute gleichzusetzen?
Die Erhaltungsangaben unterliegen einer Inflation wie alles andere auch. Die Zwischenerhaltungen "schön" und "sehr schön" wurden erst später zwischen "sehr gut erhalten" und "vorzüglich" eingeschoben, und die Umwidmung von "gut erhalten" in "gering erhalten" wurde erst vor wenigen Jahrzehnten erfunden.

vorzüglich (vortrefflich) => gutes vorzüglich
sehr gut erhalten => gutes sehr schön
gut erhalten => gutes schön

Gruß,
gs

Autor:  payler [ 24. Jan 2011, 07:21 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erhaltungen um 1900

Verschoben -> Numismatik und Geschichte!

Autor:  oreg [ 25. Jan 2011, 11:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erhaltungen um 1900

Danke für die Infos !!!

Grüße Tanja

Autor:  Amadeus [ 24. Mär 2016, 22:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erhaltungen um 1900

Die Erhaltungsangaben g.e und s.g.e. aus dieser Zeit bedeuten nicht "gering erhalten" bzw. "sehr gering erhalten", sondern "gut erhalten" und "sehr gut erhalten" was mit dem heutigen Erhaltungsangaben "schön" und "sehr schön" gleich zu setzen ist.

Amadeus

Autor:  zwanzger [ 26. Mär 2016, 16:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Erhaltungen um 1900

Gerhard Schön hat geschrieben:
Die Erhaltungsangaben unterliegen einer Inflation wie alles andere auch. Die Zwischenerhaltungen "schön" und "sehr schön" wurden erst später zwischen "sehr gut erhalten" und "vorzüglich" eingeschoben, und die Umwidmung von "gut erhalten" in "gering erhalten" wurde erst vor wenigen Jahrzehnten erfunden.

vorzüglich (vortrefflich) => gutes vorzüglich
sehr gut erhalten => gutes sehr schön
gut erhalten => gutes schön


Amadeus hat geschrieben:
Die Erhaltungsangaben g.e und s.g.e. aus dieser Zeit bedeuten nicht "gering erhalten" bzw. "sehr gering erhalten", sondern "gut erhalten" und "sehr gut erhalten" was mit dem heutigen Erhaltungsangaben "schön" und "sehr schön" gleich zu setzen ist.


Dazu möchte ich folgendes bemerken:

Auch in der Zeit um 1900 waren die Bewertungsgrade schön und sehr schön üblich.

Ein Gleichsetzen von "sehr gut erhalten" mit "sehr schön", bzw. "gut erhalten" mit "schön", ist so nicht richtig.

Richtig ist vielmehr, dass man früher wesentlich differenzierter (genauer) bewertet hat, als dies heute der Fall ist.

Das diese Erhaltungsgrade heute kaum noch Verwendung finden, liegt sicher daran, das Münzen, die schlechter erhalten sind als Sehr schön, kaum noch gesammelt werden.

Wie in den von mir ausgewählten Seiten 9 und 31 (von insgesamt 69) aus dem Auktionskatalog Nr. 44 von 1913 der Brüder Egger, Wien ersichtlich, sind alle Erhaltungsgrade von Stempelglanz bis Gut erhalten (eben auch schön und sehr schön) zu finden.

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Für den interessierten Tirol-Sammler:
Der ganze Katalog kann unter folgender Adresse aufgerufen werden http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/egger1913_04_17/0002?sid=062be7c52c9fe8aa99c90d3a80c97258

Gibt es meines Wissens auch als Nachdruck der Tiroler Numismatischen Gesellschaft

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