Plumbeus – BleiabschlagPlumbei (nhd. Plomben) waren Marken oder Abschläge aus Blei bzw. bleihaltigen Legierungen, mit deren Hilfe die Qualität neuer Münzstempel überprüft wurden. Im Rom wurden bei Niedrigwasser im Tiber, unterhalb von Castello San Angelo, zahllose dieser Bleimarken gefunden.
Es handelt sich also um „Probeprägungen“ aus unedlem Metall, insbesondere zur Einsparung von Rohstoffen aus Edelmetall, mit deren Hilfe der „aequator monetae – Münzprüfer“ (siehe "Römische Münzberufe - Teil 1) einer Münzstätte, Qualität und Ausführung von Legenden und Portraits auf einem Münzstempel für eine neu zu prägende Münze überprüfen konnte, wobei es sich meist nur um Abschläge von Portraits (siehe Abb. 2 und 3), seltener dagegen von bereits vollständig geschnit-tenen Vorder- oder Rückseitenstempeln (siehe Abb. 1) handelte.
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Abb. 1 - Plumbeus des GallienusGepanzerte Büste mit Lorbeerkranz, Schild und Speer n. l. Umschrift: GALLIENVS P•F•AVG.
Vermutlich handelt es sich um einen Bleiabschlag eines AV Aureus des Gallienus, ca. 260 – 268 n. Chr.Dateianhang:
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Abb. 2 - Plumbeus des Septimius SeverusDrapierte, gepanzerte Büste mit Lorbeerkranz n. r. Durchmesser ca. 20 mm, Gewicht ca. 12 – 14 g. Datierung: 197 – 211 n. Chr.
Gefunden in Augusta Treverorum (Treveris/Trier) bei der Ausgrabung der Münzstätte am Simeonsplatz neben der Porta Nigra.Dateianhang:
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Abb. 3 - Plumbeus des Septimius SeverusSeptimius Severus (Mitte), links Geta, rechts Caracalla. Durchmesser ca. 25 mm, Gewicht ca. 14 – 15 g. Datierung: 198 – 209 n. Chr.
Gefunden in Augusta Treverorum (Treveris/Trier) bei der Ausgrabung der Münzstätte am Simeonsplatz neben der Porta Nigra.Dateianhang:
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Abb. 4 - Plumbeus mit KameldarstellungDarstellung ähnelt römischen Kameldarstellungen wie sie z. B. auf Drachmen des Trajan aus Petraea, Bostra (SNG ANS 1158) zu finden sind.
Gefunden im Weserbergland westlich von Detmold.
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