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 Betreff des Beitrags: Scheidemünzen
BeitragVerfasst: 25. Mai 2010, 19:59 
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Liebe Freunde!

Ich knoble gerade über den diversen Münzfüßen zur Zeit Maria Theresias im Speziellen in Salzburg.
Was war die Definition einer Scheidemünze? Klar! Jede Münze deren Silberanteil geringer ist, als es von der Teilung zum Taler (bzw der Kölner Mark her sein sollte).

1717 galt unter Maria Theresia 9 2/7 Taler (=2 Gulden) auf die Kölner Mark, ausgerechnet: 18,57 Gulden aus 234g Silber.
Im Schön sind jetzt bei den Scheidemünzen die Silberparitäten RH(20) und RH(24) angegeben, bedeutet als, dass aus einer Mark 20 bzw 24 Gulden geprägt wurden = Silbergehalt geringer.

Diese Münzen sind also Scheidenmünzen zu 9 2/7 Taler auf die feine Mark?

Fragt sich der
Klosterschüler

Erschwerend kommt ja die Rechnerei mit der Wiener Mark dazu = 281g.... :roll:

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 Betreff des Beitrags: Re: Scheidemünzen
BeitragVerfasst: 26. Mai 2010, 20:38 
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k&k Hoflieferant, Professor
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Hallo Klosterschüler,

der Begriff "Scheidemünzen" meint eigentlich Kleinmünzen, mit denen man einen beliebig krummen Geldbetrag so passend bezahlen konnte, dass die Vertragspartner voneinander "scheiden" (jeder seines Weges gehen) konnten.

Nach dem Realwertprinzip sollten die größeren Nominale (Kurantmünzen) mit ihrem Materialwert den Kurswert darstellen (vom Schlagschatz mal abgesehen), während bei den kleineren Nominalen (Scheidemünzen) aus Gründen der Handlichkeit und wegen der Herstellungskosten der Materialwert mehr oder weniger deutlich unter dem Kurswert liegt. Sofern man das Kleingeld nur in der notwendigen Anzahl anbringt, um eine bestimmte Summe genau bezahlen zu können, gilt die Silberparität der Hauptwährungsmünzen auch für das Kleingeld (daher kommen Bezeichnungen wie "Scheidemünze im System des 20 Gulden Fußes"). Wollte man größere Summen mit Säcken von Kleinmünzen bezahlen, galt fast immer nur der reine Materialwert.

Die von mir vorgeschlagene Notation für (vollwertige) Kurantmünzen ist (am Beispiel der rheinischen Währung) 30 Kreuzer RH20, für (nicht vollwertig ausgebrachte) Scheidemünzen in einem solchen System 1 Kreuzer RH(20) (mit Klammern um den rheinischen [kaiserlichen] Guldenbetrag für die Kölnische Mark Feinsilber).

Gruß,
gs

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 Betreff des Beitrags: Re: Scheidemünzen
BeitragVerfasst: 26. Mai 2010, 22:17 
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Hallo Gerhard!

Vielen Dank für die Erklärung.

Klosterschüler

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