Moin!
Hier ein weiterer Token von Mocambique, und zwar von der Insel Querimba im gleichnamigen Archipel im äußersten Norden Mocambiques.
Etwa ein Drittel der Insel Querimba gehörte als Plantage der Firma Wm Philippi & Co., die Niederlassungen in Salisbury (Harare/Zimbabwe), Umtali (Mutare/Zimbabwe), Beira (Endpunkt der Bahnstrecke von Harare über Mutare an den indischen Ozean, quasi der „Seehafen“ Zimbabwes), Parapato (heute Teil von Angoche), Ilha de Mocambique (die Insel und Stadt, nicht das Land), Quelimane und Ibu hatte. Auf der Plantage wurden und werden bis heute auf ca. 700 ha Kokospalmen angebaut, ca. 70.000 Bäume, die im Jahr drei bis vier Millionen Kokosnüsse erbringen, die für die Kopraproduktion verwendet werden. Bei einzelnen wilden Kokospalmen (Cocos nucifera) erschöpft sich die Nutzung meist im Trinken per Strohhalm aus den gekühlten, unreifen Nüssen und dem Genuss des Kokosmarks oder Schnitzereien aus der harten Schale bei den ausgereiften Früchten. In Kokosplantagen jedoch werden die Kokospalmen vor allem angebaut, um aus dem Kokosmark, dem Kopra, die enthaltenen 67 % Fett heraus zu pressen. Die Rückstände nach dem Auspressen des Kokosöles enthalten etwa 20 % Stickstoffsubstanz und sind ein wertvolles Futtermittel. Die Schalen werden mehrere Wochen in Wasser aufgeweicht, um anschließend die Kokosfasern vereinzeln und nach ihrer Stärke sortieren zu können. Aus den Fasern werden Matten, Teppiche, Pflanzensubstrat und andere Dinge mehr hergestellt. Aus den Blättern werden Dächer erstellt, aus alten Stämmen wird Brennholz gewonnen. Die Ausnutzung der Pflanze ist 100 %. Die Kokosnüsse wurden bei Niedrigwasser zu Fuß durch die Mangrovensümpfe von Querimba nach Ibu gebracht. Dort bekam der Träger für seinen Sack voller Kokosnüsse einen Token ausgehändigt. Dieser Token diente also dem Träger als Bestätigung der Niederlassung auf Ibu für die ordnungsgemäße Auslieferung des Sacks an Nüssen. Er konnte auf Querimba in Waren der WPCL umgetauscht werden. Es handelt sich also um einen sogenannten Truck-Token, der die Schuldsklaverei stark begünstigte. Damit er unterwegs nicht so schnell verloren werden konnte, war er gelocht und konnte an einer Schnur getragen werden. Das Material ist Messing und die Prägung beidseitig in „deutscher“ Prägung. (3,55 g, 24,5 mm Durchmesser und 1,2 mm Dicke)
Tschüß, Afrasi
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Mocambique W.P. & C..jpg [ 62 KiB | 6357-mal betrachtet ]
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