Sehr beeeindruckend, die ganze Silberserie so nebeneinander zu sehen. Ich stelle passend dazu mal einen Beitrag zur Doppelrupie ein, den ich vor ein paar Jahren schon einmal in einem anderen Forum veröffentlicht hatte :
Deutschlands Waffe im Kampf gegen den Maria- Theresien- Taler
Nachdem die Abschaffung der In Mombasa untergewichtig ausgebrachten Pesa und Rupien mit Umlauf- und Einfuhrverboten vom April, bzw September 1893 gelungen war, kursierten im Schutzgebiet neben den britisch- indischen Rupien und der im gleichen Feingehalt von der DOAG ausgegebenen Münzen noch der auch als Dollar oder Real bezeichnete Maria- Theresien- Taler. Um auch diese Münzen zu verdrängen, wurde am 18. September 1893 für den Taler ein Annahmeverbot an allen öffentlichen Kassen verhängt. Gleichzeitig kam es zur Ausgabe der Doppelrupie, die, so Deeken in " Das Geldwesen der deutschen Kolonien " den Talerbesitzern den Umtausch in Rupien erleichtern sollte. Interessant ist, dass die Doppelrupie allerdings erst am 13. März 1894 Annahmezwang bei den öffentichen Kassen erfuhr. Bedeutet das, dass man es zunächst dem Handel überliess, die Taler aus dem Verkehr zu ziehen ? Der Taler, so Deeken wurde bei einigen Stämmen als einziges westliches Geldmittel bei Zahlungen akzeptiert. Auf diesen Umstand wird sich der Jaeger beziehen, wenn er schreibt : " In einigen Gegenden, in denen der MTT umlief, war das Zweirupienstück sehr beliebt ". Ich deute diese Textstellen auch so, dass das Zweirupienstück vermutlich nie flächendeckend in der ganzen Kolonie ausgegeben wurde, sondern nur in bestimmten Gegenden umlief. Sicher lässt sich so auch die recht bescheiden anmutende Auflagenhöhe des Nominals erklären. Sie spiegelt möglicherweise nur die veranschlagte wirtschaftliche Kraft einer einzelnen Gesellschaftsgruppe wieder, nicht die des gesammten Wirtschaftskreislaufes im Schutzgebiet. Am 29. Oktober 1896 wurde ein totales Umlaufverbot für den MTT verhängt. Nun war es an den öffentlichen Kassen,ihn enzuziehen und gegen Rupien umzuwechseln. Mit dem MTT- Verbot war nun eigentlich auch die Mission der Doppelrupie beendet. Was geschah mit den insgesamt 50.854 Münzen. Laut Gesetz waren sie noch bis zum 1. April 1923 kursgültig, erst an diesem Tag verlor das deutsch- ostafrikanische Münzgeld seinen Wert. Über eine Einziehung der Doppelrupie in der deutschen Zeit ist nichts bekannt, aber generell liesst man so gut wie gar nichts über diese Münze, die dem britisch- indischen Währungssystem, an dessen Ausgaben sich die DOAG und später das Reich orientierten , so gänzlich fremd war. Vielleicht überwog praktisches Denken. Man hatte einem Teil der Eingeborenen den geschätzten Taler genommen, würde nun auch der Ersatz verschwinden, könnte dies eventuell Unruhen heraufbeschwören. Vielleicht aber war die Existzenz von bloss 50.000 Münzen, die immerhin so ausahen, wie Geld in DOA auszusehen hatte, auch einfach herzlich egal, so dass man der Angelegenheit keinen Gedanken opferte. Das Vorkommen von J 714 heute ist durchaus mit dem einer beliebigen Silberkursmünze aus der Zeit zu vergleichen. Insgesammt eher selten, 9 von 10 Stücken sind schön , ein paar wenige besser als ss, ganz, ganz wenige ungelaufen. Aus dem Vorkommen lässt sich in Bezug auf eine Einziehung oder ein Abnutzen im Verkehr wenig ablesen. Der vor ein paar Jahren verstorbene Münzenhändler F. Zylka berichtete in seiner Kundenzeitschrift , in Lettow- Vorbecks Nachlass habe sich eine ganze Rolle von prägefrischen Doppelrupien befunden. Das muss ein grossartiger Anblick gewesen sein.
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